Stos große Pläne für Innolation
Dämmstoffe Neben Verotec ist der Dämmstoffe-Hersteller die zweite Lauinger Firma der Sto-Gruppe. Das Unternehmen bekommt einen neuen Chef und möglicherweise weitere Aufgaben
Lauingen Beim Projekttag „Zukunft Innolation“blickte das Unternehmen mit Sitz in Lauingen nicht nur voraus, sondern aus aktuellem Anlass auch zurück und voller Stolz auf die Gegenwart.
Innolation stellt EPS-Dämmstoffe her und ist ein Tochterunternehmen der international agierenden StoGruppe, zu der auch der ebenfalls in Lauingen ansässige Leichtbauplatten-Produzent Verotec gehört. Die Abkürzung „EPS“steht für Expandiertes Polystyrol. Die Firma mit mittlerweile mehr als 40 Mitarbeitern ging aus einem Verotec-Team hervor, das den Auftrag bekam, diesen Marktbereich zu übernehmen.
● Der Blick zurück: Im März 2008 fiel die Entscheidung, ein EPS-Dämmstoffwerk in Lauingen zu bauen, das damals Teil der Firma StoVerotec war. Kurz darauf kaufte das Unternehmen das mehr als 37500 Quadratmeter große Areal an der HannsMartin-Schleyer-Straße. Eröffnung und Produktionsstart erfolgten im Januar 2010. Sto hatte mehr als zehn Millionen Euro investiert und 20 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ein Jahr später wurde die neue Firma Innolation gegründet, mit Frithjof Koerdt als Geschäftsführer. Das Unternehmen wuchs. 2012 baute es sein Technikum in Lauingen, in dem an speziellen Dämmstoffen geforscht wird. Im Januar 2015 wurde in Amilly, Frankreich, ein zweites Innolation-Werk eröffnet, im Oktober startete in Schweden die neue Produktion des Dämmstoffes „InnoDrain“.
● Die Gegenwart: Der Projekttag des Unternehmens markiert einen Umbruch. Der langjährige Chef, Frithjof Koerdt, geht in den Ruhestand. „Loslassen fällt immer schwer, wenn man etwas mit Herz gemacht hat“, sagt er. Doch er sei stolz auf das Erreichte, schließlich habe er „von sehr klein“angefangen – mittlerweile sei Innolation einer der wesentlichen Träger in der Unternehmensgruppe. „Wenn man die Firma dann aus logisch nachvollziehbaren Altersgründen verlässt, dann geht das schon.“Sein Nachfolger heißt Daniel Schmitt. Der habe das Werk in Frankreich „gut in die Gänge gebracht“, erklärt Koerdt. Schmitt bleibt dort auch Geschäftsführer und leitet damit beide Schwesterunternehmen. Kein Problem, wenn er nicht immer vor Ort ist, sein Team sei eingespielt und kompetent, lobt Koerdt. Er sei auch begeistert, zu sehen, was die junge Generation auf die Beine gestellt hat. Die war für die Organisation der Betriebsfeier, die sich an die Fachvorträge des Projekttages anschließt, zuständig.
● Was die Zukunft bringt: Jan Nissen, Technik-Vorstand bei Sto, erklärt beim Zukunftstag, wohin die Reise für Innolation gehen soll. Er spricht von neuen Märkten und Innovationen. Es gebe Pläne, dass Innolation in Lauingen zum Prüfstandort für einige Produkte aus der Sto-Gruppe, die weltweit produziert, werden könnte. Sto verkauft „Fassadendämmsysteme“, erklärt Nissen. Viele Bestandteile der Systeme stellt Sto mit seinen Tochterunternehmen selbst her. Einige andere werden zugekauft. „Egal, ob selbst produziert oder zugekauft – wo Sto draufsteht, muss auch StoQualität drin sein“, sagt Nissen. Für Zukaufprodukte aus Deutschland prüfen die Lauinger bereits, dass die Qualität dem hohen Anspruch genügt. Neu wäre, dass Innolation Zukaufprodukte aus der ganzen Welt prüfen könnte. Und es gibt weitere Pläne: „Wir überlegen, ob Innolation zu einem Verteilerzentrum für weitere Sto-Produkte werden kann“, sagt Nissen. Bereits jetzt werden Produkte anderer Unternehmen der Sto-Gruppe vom Lauinger Innolation-Standort aus an den Endkunden geliefert. „Dämmstoff ist ein voluminöses Transportgut“, sagt Nissen. Gerade deshalb lohne es sich, wenn die Lagerung näher am Kunden erfolgt. Lauingen ist dafür gut gelegen, sowohl nach Württemberg als auch innerhalb Bayerns sind die Wege kurz. Das hätte neben ökonomischen auch ökologische Vorteile. Das, so stellt Nissen klar, ist ebenfalls Anspruch des Unternehmens. Mit seinen Dämmsystemen, die schließlich helfen, Energie einzusparen, wollen Sto und Innolation die Energiewende unterstützen.