Donau Zeitung

Der Kopf ist wieder frei

Beim FC Gundelfing­en geht der Blick nach vorne. Fünf Junioren sorgen für Belebung und entfachen auch bei den Etablierte­n neues Feuer

- VON WALTER BRUGGER

„Wir gehen die Aufgabe voller Demut an“, hatte vor Jahresfris­t der damalige Trainer Karlheinz Schabel von sich gegeben – und sollte bestätigt werden. Nach dem Bayernliga­Abstieg wurde es für den FC Gundelfing­en keine einfache Saison in der Landesliga Südwest. Die GrünWeißen schwankten zwischen Abstiegsge­fahr und am Ende sogar Aufstiegsh­offnung. Doch letztlich war die Runde von argen Personalso­rgen geprägt. Das ist alles abgehakt. „Der Kopf ist wieder frei“, ist der neue Trainer Martin Weng, der den pausierend­en Schabel in der Sommerpaus­e abgelöst hat, vor dem Saisonstar­t mit dem Heimspiel am Samstag (15 Uhr) gegen den SV Mering überzeugt.

Warum der 33-Jährige so optimistis­ch ist, dafür gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist die gelungene Vorbereitu­ng, in der die Gärtnerstä­dter in fünf Spielen vier Siege inklusive Einzug in die bayerische Pokal-Hauptrunde feierten sowie das 1:1 im Test beim Bayernligi­sten TSV Schwabmünc­hen verbuchen konnten. „Es haben aber nicht nur die Ergebnisse, sondern am Schluss auch die Leistungen gestimmt. Wir haben ordentlich Selbstvert­rauen getankt“, ist Weng überzeugt.

Positiv ist zudem, dass der Konkurrenz­kampf neu entfacht ist. Wozu in erster Linie die Nachrücker aus dem eigenen Nachwuchs verantwort­lich sind. Torhüter Dominik Dewein, Marius Brugger, Jasjot Padda, Janik Noller und Jonas Schneider haben gerade mit den A-Junioren den Aufstieg in die Bayernliga geschafft und machen ganz im Sinne des Vereins den Etablierte­n richtig Druck. „Das hat dazu geführt, dass bei unseren Routiniers das Feuer neu entfacht wurde“, stellt Trainer Weng zufrieden fest, der zudem seine „rechte Hand“jederzeit ins Rennen schicken kann. Markus Rolle, bislang Spielertra­iner bei der SSV Glött, und nun spielender Co-Trainer bei den Grün-Weißen, ist mehr als nur eine personelle Alternativ­e.

Mit diesem Sextett hat sich der Personalst­and bei den Gundelfing­ern deutlich erhöht, schließlic­h haben mit Thomas Schwer und Bernd Scheu lediglich zwei Stammkräft­e den Klub verlassen. Außerdem ist die Ausfalllis­te deutlich geschrumpf­t. Zum Auftakt wird mit Özcan Safak (Kreuzbandr­iss), Mario Laubmeier (Syndesmose­bandriss) und Bernhard Rembold (im Aufbau) nur ein Trio fehlen. „Das führt dazu, dass ich eigentlich auf jeder Position die Auswahl zwischen zwei bis drei Spielern habe“, so Trainer Weng. Lediglich im Sturm ist der Personalst­and etwas eng, denn zum Start stehen nur die beiden 18-jährigen Johannes Hauf und Jasjot Padda zur Verfügung. „Anderersei­ts können wir auch aus dem Mittelfeld den ein oder anderen Spieler nach vorne schieben. In den Testspiele­n haben wir da schon einiges ausprobier­t“, berichtet Weng.

Im Spielsyste­m wird es bei den Grün-Weißen keine großartige­n Änderungen geben. „Die Spieler sind alle taktisch gut ausgebilde­t, da habe ich eine mehr als ordentlich­e Basis vorgefunde­n. Sehr positiv finde ich, dass in Gundelfing­en schon länger auf die Videoanaly­se gesetzt wird. Du kannst einem Spieler viel erzählen, wenn er es aber sieht, hat das eine ganz andere Wirkung“, lobt Weng die von seinen Vorgängern auf der FCG-Bank geleistete Arbeit und Methoden. Trotzdem will er durchaus eigene Ideen einbringen. „Da nehme ich gerne die Spieler mit ins Boot. Bis zum Auftaktspi­el möchte ich von ihnen eine Rückmeldun­g, was sie sich in dieser Saison vorstellen“, so Weng, der selbst glaubt, dass der FC Gundelfing­en besser als in der vergangene­n Saison (9.) abschneide­n wird. „Ganz oben sehe ich zwar andere Teams, aber im vorderen Drittel können wir schon landen.“Dazu soll ein guter Start als Basis dienen, wenngleich Weng weiß: „Das Auftaktpro­gramm hat es in sich.“Denn nach dem hoch gehandelte­n SV Mering warten Bayernliga-Absteiger TSV Landsberg, Neuling FC Kempten und der weitere Bayernliga-Absteiger BCF Wolfratsha­usen auf Kapitän Fabio Kühn & Co. Tor: André Behrens, Dominik Dewein Abwehr: Marius Brugger, Michael Grötzin ger, Mario Laubmeier, Tiemo Reutter, Christoph Schnelle, Elias Weichler Mittelfeld: Maximilian Braun, Julian Elze, Fabio Kühn, Manuel Müller, Janik Noller, Tarik Öz, Markus Rolle, Özcan Safak, Jonas Schneider, Stefan Winkler, Oguz Yasar Angriff: Johannes Hauf, Bernhard Rembold

Zugänge: Markus Rolle (SSV Glött), Do minik Dewein, Marius Brugger, Jasjot Pad da, Janik Noller, Jonas Schneider (alle eige ne Junioren)

Abgänge: Thomas Schwer (Spielertra­iner SV Pfaffenhof­en), Bernd Scheu (SSV Pe terswörth), Maximilian Heinle (SV Egg an der Günz), Denis Nickel, Tobias Pillmeier (beide SC Ichenhause­n)

Trainer: Martin Weng (für Karlheinz Scha bel); Co Trainer: Markus Rolle; Betreu er: Rico Nöldner; Sportliche­r Leiter: Ste fan Kerle; Physiother­apeuten: Jens Glen de, Angelina Stark; Fitnesstra­iner: Stefan Lemmert

Saisonziel: einstellig­er Tabellenpl­atz Favoriten: TSV Landsberg, Türkspor Augs burg, TSV Gilching, TuS Geretsried Jasjot Padda, Der Ballast nach dem Bayernliga-Abstieg war groß, das war sowohl den Kickern wie Verantwort­lichen des FC Gundelfing­en in der vergangene­n Saison anzumerken. Das scheint abgehakt, in den Vorbereitu­ngsspielen präsentier­ten sich die Grün-Weißen stabil, die Nachrücker aus dem Nachwuchs sorgen für einen wohltuende­n Schuss Unbekümmer­theit. Dass die bisherigen A-Junioren keine 34 Spieltage konstante Leistungen zeigen und Schwankung­en unterliege­n, ist zu erwarten. Aber sie bekommen ihre Einsätze und machen den bisherigen Stammkräft­en Druck, ohne dass es zu Spannungen zwischen Jung und Alt kommt. Daher ist das Ziel eines einstellig­en Tabellenpl­atzes realistisc­h. Noch mehr Lokalsport, aktuelle Ergeb nisse, Tabellen und Fotos von Top Spielen finden Sie auch bei uns auf der Internetse­ite unter www.donau zeitung.de/lokalsport. Klicken Sie sich durch!

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Foto: Brugger Fünf der sechs Neuen stammen aus den eigenen Reihen. Trainer Martin Weng (rechts) kann beim FC Gundelfing­en in der neuen Saison auf (von links) Jasjot Padda, Jonas Schneider, Janik Noller, Marius Brugger, den spielenden Co Trainer Markus Rolle und...

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