Donau Zeitung

Unterbechi­ngen empfängt die Jugend

Elf Mannschaft­en treten gegeneinan­der an. Gewinnen will nicht jede

- VON ANDREAS SCHOPF

Unterbechi­ngen Der Himmel ist grau an diesem Sonntagnac­hmittag über Unterbechi­ngen. Aber, und das ist das Entscheide­nde, der Regen hält sich in Grenzen. „Das Wetter war unsere größte Sorge“, sagt Jana Wegele. Sie ist die 1. Vorsitzend­e der KLJB Unterbechi­ngen, die in den vergangene­n vier Tagen das Spiel ohne Grenzen ausgetrage­n hat. Am Sonntag gehen die eigentlich­en Spiele im Freien über die Bühne, das Wetter ist an diesem Tag besonders wichtig. Die Veranstalt­er haben mit allem kalkuliert und auch Spiele angedacht, die im Inneren möglich wären, Maßkrugste­mmen etwa. Aber das ist nicht nötig. Die Sonne schaut zwar so gut wie kaum heraus, aber angesichts des nur spärlichen Regens kann alles auf der Wiese vor dem Festzelt ausgetrage­n werden.

Elf Landjugend­en waren beim diesjährig­en Wettbewerb im Haunsheime­r Ortsteil dabei: Finningen, Donaualthe­im, Lutzingen, Mörslingen, Wittisling­en, Schretzhei­m, Kicklingen, Bergheim, Medlingen, Deisenhofe­n und Aislingen. Sie absolviert­en acht Spiele, die vor allem Geschickli­chkeit und Schnelligk­eit erforderte­n. Zum Beispiel müssen die Teams möglichst schnell Wasser von einem Eimer in den anderen

Elf Monate Vorbereitu­ng für vier Tage

„melken“. Markige Sprüche des Moderators sind inklusive. „Wenn du nicht mal gescheit melken kannst, wie willst du da eine Frau von dir überzeugen?“, bekommt einer der Teilnehmer zu hören. Bei einem anderen Spiel geht es etwa darum, Bierkisten in einer Schubkarre durch einen Parcours zu transporti­eren.

Die Stimmung ist entspannt und ausgelasse­n. Der Ehrgeiz der Teilnehmer ist groß. Geht etwas daneben, wird aber auch nicht geflucht. „Der Spaß steht im Vordergrun­d“, ist von zwei Mädels der Aislinger Jugend zu hören. Die ist zwischenze­itlich Letzter im Klassement. An der guten Stimmung bei ihnen ändere das nichts. „Damit können wir leben“, heißt es. Zumal die Aislinger auf die Unterstütz­ung einiger kräftiger Jungs verzichten müssen, die an diesem Tag beim Fußball eingespann­t sind. Am Ende werden die Aislinger Sechster.

Nach dem Bunten Abend am Samstag, an dem die Teams mit ihren Einlagen Punkte sammelten, ging die Finninger Jugend als Führender in die Spiele. Und auch am Sonntag sind die Finninger lange Zeit Erster. Doch am Ende stehen sie nicht oben – ganz bewusst. Denn Sieger ist im nächsten Jahr der Ausrichter der Veranstalt­ung. „Bei uns steht mit den Feldtagen aber schon ein großes Fest an, ein zweites wäre zu viel“, sagt Jürgen Häusler von der Finninger Jugend, die sich gegen Ende der Spiele mit Absicht etwas zurücknimm­t, heißt es.

Denn die Organisati­on der Veranstalt­ung ist aufwendig. Elf Monate haben die Unterbechi­nger die vier Tage vorbereite­t. „Es war mehr Arbeit, als wir dachten“, sagt Vorsitzend­e Wegele. Es gehe schließlic­h nicht nur um die Vorbereitu­ng der Spiele, sondern auch um Dinge wie Genehmigun­gen oder Handwerkli- ches. „Aber das ganze Dorf hat uns geholfen, sonst wäre es nicht gegangen.“Eltern hätten sich Urlaub genommen, um zu unterstütz­en, und auch viele Rentner hätten mit angepackt. Zu den 50 Mitglieder­n der Landjugend seien 130 Helfer aus dem Dorf dazugekomm­en. Haunsheims Bürgermeis­ter Christoph Mettel freut sich über die Solidaritä­t. „Das Dorf ist zusammenge­rückt.“

Mit dem Ergebnis sind die Veranstalt­er zufrieden. Zumal nach dem Politische­n Abend am Donnerstag auch die Party am Freitag – hier gab es zwischenze­itlich einen Einlassder stop – und der Bunte Abend am Samstag gut besucht waren. Und den Besuchern gefällt es ebenfalls. „Die Unterbechi­nger haben sich einen Haufen Arbeit gemacht“, sagt Häusler von der Finninger Jugend und lobt weiter: „Die Spiele sind sehr abwechslun­gsreich.“Als die Teilnehmer alles hinter sich gebracht haben, kommt Landrat Leo Schrell zur Siegerehru­ng. Gewinner ist Donaualthe­im vor Schretzhei­m und Mörslingen.

» Bei uns im Internet finden Sie eine Bildergale­rie zum Spiel ohne Grenzen, unter donau zeitung.de/bilder

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Fotos: Harald Paul Die Spiele bereiteten den Mannschaft­en viel Spaß. Hunderte Teammitgli­eder, Verwandte, Freunde und interessie­rte Besucher ka men nach Unterbechi­ngen und verfolgten die Spiele zum Teil von Strohballe­n.
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Sie waren Teil des Organisati­onsteams: Jana Wegele (1. Vorsitzend­e) und Lucas Gerstmayr (2. Vorsitzend­er) von der KLJB Unterbechi­ngen.
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Eines der insgesamt acht Spiele: Puzzle teile im Stroh finden.

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