Unterbechingen empfängt die Jugend
Elf Mannschaften treten gegeneinander an. Gewinnen will nicht jede
Unterbechingen Der Himmel ist grau an diesem Sonntagnachmittag über Unterbechingen. Aber, und das ist das Entscheidende, der Regen hält sich in Grenzen. „Das Wetter war unsere größte Sorge“, sagt Jana Wegele. Sie ist die 1. Vorsitzende der KLJB Unterbechingen, die in den vergangenen vier Tagen das Spiel ohne Grenzen ausgetragen hat. Am Sonntag gehen die eigentlichen Spiele im Freien über die Bühne, das Wetter ist an diesem Tag besonders wichtig. Die Veranstalter haben mit allem kalkuliert und auch Spiele angedacht, die im Inneren möglich wären, Maßkrugstemmen etwa. Aber das ist nicht nötig. Die Sonne schaut zwar so gut wie kaum heraus, aber angesichts des nur spärlichen Regens kann alles auf der Wiese vor dem Festzelt ausgetragen werden.
Elf Landjugenden waren beim diesjährigen Wettbewerb im Haunsheimer Ortsteil dabei: Finningen, Donaualtheim, Lutzingen, Mörslingen, Wittislingen, Schretzheim, Kicklingen, Bergheim, Medlingen, Deisenhofen und Aislingen. Sie absolvierten acht Spiele, die vor allem Geschicklichkeit und Schnelligkeit erforderten. Zum Beispiel müssen die Teams möglichst schnell Wasser von einem Eimer in den anderen
Elf Monate Vorbereitung für vier Tage
„melken“. Markige Sprüche des Moderators sind inklusive. „Wenn du nicht mal gescheit melken kannst, wie willst du da eine Frau von dir überzeugen?“, bekommt einer der Teilnehmer zu hören. Bei einem anderen Spiel geht es etwa darum, Bierkisten in einer Schubkarre durch einen Parcours zu transportieren.
Die Stimmung ist entspannt und ausgelassen. Der Ehrgeiz der Teilnehmer ist groß. Geht etwas daneben, wird aber auch nicht geflucht. „Der Spaß steht im Vordergrund“, ist von zwei Mädels der Aislinger Jugend zu hören. Die ist zwischenzeitlich Letzter im Klassement. An der guten Stimmung bei ihnen ändere das nichts. „Damit können wir leben“, heißt es. Zumal die Aislinger auf die Unterstützung einiger kräftiger Jungs verzichten müssen, die an diesem Tag beim Fußball eingespannt sind. Am Ende werden die Aislinger Sechster.
Nach dem Bunten Abend am Samstag, an dem die Teams mit ihren Einlagen Punkte sammelten, ging die Finninger Jugend als Führender in die Spiele. Und auch am Sonntag sind die Finninger lange Zeit Erster. Doch am Ende stehen sie nicht oben – ganz bewusst. Denn Sieger ist im nächsten Jahr der Ausrichter der Veranstaltung. „Bei uns steht mit den Feldtagen aber schon ein großes Fest an, ein zweites wäre zu viel“, sagt Jürgen Häusler von der Finninger Jugend, die sich gegen Ende der Spiele mit Absicht etwas zurücknimmt, heißt es.
Denn die Organisation der Veranstaltung ist aufwendig. Elf Monate haben die Unterbechinger die vier Tage vorbereitet. „Es war mehr Arbeit, als wir dachten“, sagt Vorsitzende Wegele. Es gehe schließlich nicht nur um die Vorbereitung der Spiele, sondern auch um Dinge wie Genehmigungen oder Handwerkli- ches. „Aber das ganze Dorf hat uns geholfen, sonst wäre es nicht gegangen.“Eltern hätten sich Urlaub genommen, um zu unterstützen, und auch viele Rentner hätten mit angepackt. Zu den 50 Mitgliedern der Landjugend seien 130 Helfer aus dem Dorf dazugekommen. Haunsheims Bürgermeister Christoph Mettel freut sich über die Solidarität. „Das Dorf ist zusammengerückt.“
Mit dem Ergebnis sind die Veranstalter zufrieden. Zumal nach dem Politischen Abend am Donnerstag auch die Party am Freitag – hier gab es zwischenzeitlich einen Einlassder stop – und der Bunte Abend am Samstag gut besucht waren. Und den Besuchern gefällt es ebenfalls. „Die Unterbechinger haben sich einen Haufen Arbeit gemacht“, sagt Häusler von der Finninger Jugend und lobt weiter: „Die Spiele sind sehr abwechslungsreich.“Als die Teilnehmer alles hinter sich gebracht haben, kommt Landrat Leo Schrell zur Siegerehrung. Gewinner ist Donaualtheim vor Schretzheim und Mörslingen.
» Bei uns im Internet finden Sie eine Bildergalerie zum Spiel ohne Grenzen, unter donau zeitung.de/bilder