Alle Trümpfe aus der Hand gegeben
Mit der Führung im Rücken sowie in Überzahl kassiert der FC Gundelfingen gegen den FC Kempten noch zwei Gegentore und verliert mit 1:2
Die Alarmglocken schrillen. Mit der 1:2 (1:1)-Heimniederlage gegen den FC Kempten sind die LandesligaFußballer des FC Gundelfingen weiter punktlos und schweben schon nach drei Spieltagen in Abstiegsgefahr. Denn die Grün-Weißen verloren eine Partie, in der sie alle Trümpfe in der Hand hielten.
„Frust, es herrscht jetzt einfach nur Frust“, schüttelte FCG-Coach Martin Weng den Kopf und konnte es nicht fassen, dass seine Schützlinge eine 1:0-Führung in Überzahl noch aus der Hand gaben. Und was noch schlimmer war: Der Kemptener Sieg war gar nicht mal unverdient. „Nicht nur ich hatte das Gefühl, dass der Gegner einfach mehr Willen an den Tag legte“, lautete ein bitteres Fazit von Weng.
Die Kemptener traten im Schwabenstadion selbstbewusst auf und suchten die Offensive. Schon nach vier Minuten musste FCG-Verteidiger Elias Weichler alles riskieren, um den einschussbereiten Jan Raab am Torerfolg zu hindern. Weichler grätschte den Ball zur Ecke, Raab verletzte sich dabei und musste ausgewechselt werden. Es war nicht der einzige Wechsel vor der Pause, denn nach einer halben Stunde war auch für Weichler wegen einer Oberschenkelverletzung Schluss.
Der beste Gundelfinger Angriff des ganzen Spiels brachte dann die 1:0-Führung. Nach einem Steilpass lief Jonas Schneider den Kemptenern davon und wurde von Maximilian Wuttge im Strafraum zu Fall gebracht. Manuel Müller verwandelte den Elfmeter zum 1:0 (40.), und als sich Wuttge wenig später die zweite Verwarnung und damit Gelb-Rot einhandelte, schien alles für die Gärtnerstädter zu laufen. Aber nur scheinbar. Denn in der vierten Minute der Nachspielzeit gab es einen Freistoß unweit der Strafraumkante für die Allgäuer. „Eine ärgerliche Situation. Denn der Gegner lief quer zum Sechzehner, hatte keine Chance. Da brauchst du nur mitlaufen, doch wir verursachen diesen überflüssigen Freistoß“, kritisierte FCG-Trainer Weng, zumal der folgenreich war: Etem Sahin zirkelte den Ball über die Mauer ins Netz – 1:1.
„Dass wir dann die ganze zweite Halbzeit in Überzahl spielten, war nicht zu erkennen. Ganz im Gegenteil. Zwischendurch schien es fast, als hätte Kempten einen Mann mehr auf dem Platz. Wir haben uns keine einzige klare Chance erspielt“, fasste Weng die zweite Halbzeit zusammen. Und als wäre das nicht schon alarmierend genug, in der 89. Minute war auch noch der eine Punkt weg. Nach einem weiten Zuspiel kam Felix Thum im FCG-Strafraum an den Ball und lupfte ihn über Keeper Dominik Dewein. Auch der Rettungsversuch von Verteidiger Marius Brugger half nichts, der Ball landete zum 1:2 im Netz. (wab)
FC Gundelfingen: Dewein – Grötzinger, Schnelle, Brugger, Weichler (30. Öz) – Rol le (54. Padda), Schneider (76. Reutter), Kühn, Braun, Müller – Hauf
FC Kempten: Eberle – Simon, Klose, Wuttge, Baston – Yilmaz (86. Fuchs), Thum, Sahin, Meßlang – Raab (7. Du chardt), Jörg (78. Onukwugha) Schiedsrichter: Wagner (TSV Kirchehren bach) Tore: 1:0 Müller (40. Foulelfmeter), 1:1 Sahin (45.+4), 1:2 Thum (89.) Gelbe Karten: Müller, Padda / Simon, Sahin, Meßlang, Baston Gelb Rot: Wuttge (44./ Kempten) Zuschauer: 340