Dieser Prozess war eine Farce
Freiwillige Feuerwehren leisten Großartiges. Das wird gerade in diesen Tagen im Landkreis deutlich. Ausgerechnet kurz nach zwei Großbränden stehen sechs Wehren aus dem Bachtal vor Gericht. Ihr Einsatz im Januar 2016 soll unverhältnismäßig gewesen sein. Das Augsburger Verwaltungsgericht hat entschieden: Das war er nicht. Es ist das einzig richtige Urteil. Der Verkehrsunfall, um den es geht, war schwerwiegend, dazu kamen Schneetreiben und Minusgrade. Dass der Einsatz der 61 Helfer berechtigt war, machten die Feuerwehren vor Gericht mehr als deutlich. Die Ehrenamtlichen kämpften um ein Menschenleben, standen stundenlang in der Kälte, mussten den Verkehr auf einem Autobahnzubringer regeln. Im Laufe der Verhandlung staute sich bei dem einen oder anderen Feuerwehrler der Ärger an. Das ist nur verständlich. Der Prozess entwickelte sich zeitweise zur Farce. Es ging zum Teil um Kosten für zwei Müllsäcke, eine Wolldecke und einen Leichensack. Selbst für Fahrtkosten von gerade einmal zehn Kilometern mussten sich die Wehren rechtfertigen. Die Versicherung will ihre Kosten gering halten, das ist ihr gutes Recht. Auf diese Weise jedoch war es ein Schuss nach hinten.
Es bleibt zu hoffen, dass Zwischenfälle wie diese keinen bleibenden Schaden für das Feuerwehrwesen hinterlassen. Die Wehren tun sich ohnehin schwer, Nachwuchs zu finden. Der Vorwurf, die Gemeinden würden über sie unberechtigt Geld abrechnen, macht es nicht leichter. Eines sollte bei allem auf keinen Fall auf der Strecke bleiben: Respekt für das Ehrenamt.