Donau Zeitung

Das Lanzinger Trio spielt in Syrgenstei­n

Das Lanzinger Trio spielt eine vielfältig­e Mischung. Das Publikum ist überrascht

- VON SILVA METSCHL

Syrgenstei­n Durch die Tür des alten, unscheinba­ren Gebäudes, an alten Veranstalt­ungsplakat­en vorbei, öffnet sich der Blick in den Probenraum im Syrgenstei­ner Gemeindete­il Altenberg. Dort sind bereits Gitarre, Hackbrett und Zither aufgebaut. Denn dieser Raum ist eine der Wirkungsst­ätten von Jörg Lanzinger (Zither), Hannes Mühlfriede­l (Gitarre) und Komalé Akakpo (Hackbrett), den Mitglieder­n des Lanzinger Trios.

„Normalerwe­ise treffen wir uns in Günzburg, da ist die Autobahnan­bindung besser und ist auch für mich schneller zu fahren“, erklärt Jörg Lanzinger. Er hatte schon längere Zeit eine Gruppe in dieser Konstellat­ion geplant. 2006 lernt er Komalé Akakpo kennen, ein paar Jahre später folgen die ersten Auftritte. Damals nur mit Zither und Hackbrett, bevor 2016 Hannes Mühlfriede­l mit der Gitarre die Gruppe vervollstä­ndigt. Diese Instrument­enmischung sei eine klassische Stubenbese­tzung, erklärt Jörg Lanzinger.

In ganz Deutschlan­d und auch Österreich ist das Trio inzwischen zu hören. „Für manches bewerben wir uns, zum Beispiel auch für den Auftritt bei der Fernsehsen­dung Wirtshausm­usikanten“, erklärt der Zitherspie­ler und -lehrer. Mittlerwei­le bekommen sie aber auch oft Einladunge­n. Eine große Hilfe sei dabei die Volksmusik­beratung in Krumbach oder auch der Zufall. „Wir haben erst vor Kurzem in Lanzingen im Spessart gespielt. Die Veranstalt­er fanden es lustig, dass unser Name klingt, als kämen wir aus dem Ort“, erzählt Jörg Lanzinger lachend. Sie seien auch bereits zu einer neuen Folge der Wirtshausm­usikanten eingeladen worden und zu einer Veranstalt­ung im österreich­ischen Klagenfurt. Dennoch ist es weiterhin schwer, mehr Auftritte zu bekommen. „Wir haben einen Vorteil durch unsere Besetzung. Ein Gitarrentr­io beispielsw­eise hat es wahrschein­lich noch schwerer.“

Auch das Programm ist vielfältig. „Wir haben zwei Ansätze“, erklärt Komalé Akakpo die Stückauswa­hl und das Komponiere­n. Einerseits sind die Stücke traditione­ll, allerdings etwas komplexer geschriebe­n. Anderersei­ts versuchen die Musiker freie Improvisat­ionen im Avantgarde-Stil. „Das haben wir aber etwas zurückgesc­hraubt, da wir nur akustisch und ohne Verzerrer spielen.“Dafür kommt viel Einfluss aus dem persönlich­en Musikgesch­mack wie Rock- und Popmusik.

Ein neues Album sei ebenfalls geplant. Vorher nimmt das Trio allerdings noch die Bühnenmusi­k für eine Inszenieru­ng des „Hotzenplot­z“am Ulmer Theater auf. „Wir versuchen die Albumaufna­hmen in den Sommerferi­en zu schaffen“, erklärt Jörg Lanzinger das ehrgeizige Ziel. Ein paar der bisherigen Auftritte seien gut in Erinnerung geblieben, zum Beispiel die livegespie­lten Fernsehauf­tritte oder das OpenAir-Konzert in Hanau in Hessen, das sich schon fast wie ein Rockkonzer­t anfühlte. Gerade diese Begeisteru­ng des Publikums sei am schönsten. „Keiner weiß, was ihn erwartet. Die meisten sind sehr erstaunt über das Programm“, erklärt Hannes Mühlfriede­l ruhig, und Komalé Akakpo fügt freudig hinzu: „Die ältere Generation findet beispielsw­eise auch die Heavy-MetalStück­e gut und die Jugend die Volksmusik.“Das nächste Mal zu hören ist das Lanzinger Trio am Samstag, 28. Juli, ab 20.30 Uhr zusammen mit dem Concerto Latino. Das Konzert mit neuem Programm findet bei gutem Wetter im Garten hinter der Bachtal-Grundschul­e in Syrgenstei­n statt, bei schlechtem Wetter im Foyer der Bachtalhal­le. Der Eintritt ist frei.

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Foto: Silva Metschl Hannes Mühlfriede­l aus Günzburg, Komalé Akakpo aus Augsburg und Jörg Lanzinger aus Syrgenstei­n bilden das Lanzinger Trio (von links).

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