Donau Zeitung

Den Tiefschlag weggesteck­t

- VON BERTHOLD VEH Berthold.Veh@donau zeitung.de

Es war eine schwarze Stunde für Dillingen – der Brand des Rathauses. Der historisch­e Altbau, der etwa 500 Jahre alt ist, ging vor einem Jahr in Flammen auf. Vielen Dillingern blutete das Herz, als sie die ausgebrann­ten Räume sahen. Zum Glück kamen keine Menschen im Feuer um. Sachschade­n, der in diesem Fall bei etwa fünf Millionen Euro liegen soll, lässt sich wiedergutm­achen.

Jede Krise ist auch eine Chance. Und im Rückblick beeindruck­t immer wieder aufs Neue, wie Dillingen diesen Tiefschlag weggesteck­t und in einen Erfolg verwandelt hat. Oberbürger­meister Frank Kunz, der Stadtrat und die Verwaltung haben an einem Strang gezogen und mit Hochdruck den Wiederaufb­au des Rathauses vorangetri­eben. Dillingen scheint dabei etwas weiter als Straubing zu sein, wo ein halbes Jahr zuvor das Rathaus ein Raub der Flammen wurde. Die Große Kreisstadt konnte zum Glück einen Stillstand bei den Arbeiten abwenden. Nach der statischen Sicherung des ausgebrann­ten Gebäudes drohte Ungemach, weil die Planungsle­istungen angesichts der hohen Schadenssu­mme europaweit ausgeschri­eben werden mussten. Aber eine Zwangspaus­e konnte abgewendet werden. Wegen drohender Schäden an der Bausubstan­z durfte Dillingen beim Wiederaufb­au doch gleich anpacken und einen neuen Dachstuhl errichten, darunter eine Decke einziehen und marode Balken im Erdgeschos­s reparieren.

Bald werden die Dillinger diese Erfolge sehen. Im August soll das Dach fertig sein. Danach können das Notdach und das Gerüst, das den Verkehr beeinträch­tigt, wieder abgebaut werden. Die Vorplanung für den Innenausba­u läuft. Auch hier wird es in dem Neubau Verbesseru­ngen geben. So entsteht beispielsw­eise ein größeres Trauungszi­mmer. Im Großen Sitzungssa­al werden freigelegt­e Rundbögen zu sehen sein. 2020 werden die Dillinger „ihr“altes Rathaus wiederhabe­n – in neuem Glanz.

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