Donau Zeitung

Zum Abschied gibt’s „Das arme Dorfschulm­eisterlein“

Rektor Emil Reck geht in den Ruhestand

- VON SILVA METSCHL

Syrgenstei­n Noch ein letztes Mal zusammen proben, dann heißt es still sein für die Schüler der BachtalGru­ndschule Syrgenstei­n-Bachhagel. Bis Rektor Emil Reck die ehemalige Turnhalle betritt und das erste Lied angestimmt wird. Denn am Donnerstag verabschie­den die Kinder ihren Ethik- und Sportlehre­r in den Ruhestand. Dafür werden extra Tanzeinlag­en und ein Gedicht einstudier­t und das Lied „Das arme Dorfschulm­eisterlein“neu getextet. Und am Ende muss ihr Rektor noch einen Besen reiten. Dazu bekommt er von jeder Klasse ein kleines Präsent, das auf seine Zukunftspl­äne abgestimmt ist. „Ich werde viel wandern, mich um meinen Garten und die Familie kümmern und bin weiterhin als Kirchenpfl­eger und Zweiter Bürgermeis­ter in Ziertheim tätig“, verrät Emil Reck über seine Rente.

Sein Weg zum Schulleite­r beginnt mit dem Abitur am Johann-Michael-Sailer Gymnasium. Anschließe­nd macht Reck eine Ausbildung zum Volksschul­lehrer in Augsburg. Ab 1977 unterricht­et er an der Hauptschul­e Dillingen, an der er 1994 Zweiter Konrektor wird.

2003 führt ihn sein Weg dann als Rektor an die damalige Volksschul­e Syrgenstei­n-Bachhagel. Dort sei er von Anfang an ein Vorbild gewesen, habe Konflikte gelöst und sei stets auf alles vorbereite­t, sagt Schulrat Wilhelm Martin. Bürgermeis­ter Bernd Steiner dankt dem Rektor auch im Namen seiner Kollegen Ingrid Krämmel und Tobias Steinwinte­r für seinen unermüdlic­hen Einsatz und beleuchtet die Höhepunkte der vergangene­n Jahre.

Für Emil Reck sind diese allerdings nicht die Schulsanie­rung oder die Ganztagess­chule: „In meiner Zeit in der Hauptschul­e waren vor allem die Abschlussf­ahrten und der Abschluss selber die Höhepunkte. In der Grundschul­e war es immer der erste Schultag der ersten Klassen mit ihren Erwartunge­n.“

Bei den Kindern habe der bevorstehe­nde Ruhestand Fragen ausgelöst, sagt die jetzige Konrektori­n und zukünftige Schulleite­rin Silvia Leitner: „Ein Kind hat mich gefragt, was Pension eigentlich heißt.“

Das Wort käme aus dem lateinisch­en und bedeutet Zahlung oder Entschädig­ung. „Eine Zahlung sicher für deine Vertretung­sstunden, um die Lehrkräfte zu unterstütz­en und deine Geduld.“Wofür die Pension eine Entschädig­ung sei, müsse Emil Reck selbst entscheide­n. Er selbst dankt allen Beteiligte­n in der Schule und dem Schulrat für die Zusammenar­beit über die letzten Jahre und seiner Ehefrau für ihre Geduld.

„Ich werde das Kollegium und die Kinder vermissen, freue mich aber, mehr Zeit für die Familie zu haben.“Langweilig werde ihm sicher nicht. Denn einem Zitat von Vinzenz von Paul folgend: „Wir sind niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg.“

„Ich werde das Kollegium und die Kinder vermissen.“Rektor Emil Reck

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Foto: Silva Metschl Ein letztes Mal wie ein König durfte sich Emil Reck bei der Verabschie­dung mit den Klassen aus Syrgenstei­n und Bachhagel fühlen.

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