Die Amsel Eltern sind jetzt „Helden für Tiere“
Die Tierrechtsorganisation Peta zeichnet die Familie Hörmann aus der Dillinger Reutesiedlung aus
Dillingen Bei Lesern und im Facebook-Auftritt unserer Zeitung hat diese Nachricht für Aufsehen gesorgt: Sechs Wochen lang haben Paul und Michaela Hörmann mit ihren Kindern fünf Amselküken in der Dillinger Reutesiedlung aufgezogen. Das Nest befand sich auf dem Grundstück der Hörmanns. Nachdem vermutlich eine Katze den leiblichen Eltern der kleinen Amseln den Garaus gemacht hatte, sprang die Familie mit vereinten Kräften ein. Im Nest tummelten sich vier Küken, ein fünftes Ei war noch ungeöffnet. Das rührte das Herz der Tierliebhaber. Und die Aufzucht der Piepmatze entwickelte sich in der Folgezeit für die Hörmanns beinahe zu einem Vollzeit-Job. Die Jungtiere mussten stündlich gefüttert werden. Und an einigen Tagen nahm ein Sohn die Tiere sogar mit zur Arbeit, um sie regelmäßig mit Nahrung versorgen zu können. Nach sechs Wochen wurden die Amseln flügge, und die Hörmanns entließen die Jungvögel ins Freie.
Bei Facebook waren die Nutzer voll des Lobes für die Amsel-Eltern von der Reutesiedlung. Und auch die Tierrechtsorganisation Peta hat nun die Familie Hörmann mit einer „Helden-für-Tiere“-Urkunde ausgezeichnet. Judith Pein von Peta sagt: „Wir freuen uns sehr über das tierfreundliche Engagement der Familie Hörmann.“Ohne die Hilfe der Dillinger hätten die Amselküken nicht überlebt. „Dass aus der Aufzucht der Jungen ein Familienprojekt geworden ist, bei dem die Tiere rund um die Uhr mit ganzem Herzen und voller Fürsorge gepflegt wurden, ist wirklich vorbildlich“, sagt Pein. Daher seien die Hörmanns Petas „Helden für Tiere“.
Paul Hörmann hat die Auszeichnung überrascht. „Es war doch selbstverständlich, dass wir das getan haben“, sagt der Dillinger. Gefreut habe er sich aber schon über die Urkunde. Die jungen Amseln haben in den ersten eineinhalb Wochen nach der Auswilderung noch bei den Hörmanns vorbeigeschaut, aber Abstand gehalten, berichtet Hörmann. „Es sind ja Wildtiere.“