Flüchtlingsbeschulung ist ein Leuchtturmprojekt
Zum Artikel “Zwei Schulen, eine Feier“vom 2. August:
Die gemeinsame Abschlussfeier der BIK-Klassen der Berufsschulen Höchstädt und Lauingen war wieder ein gelungenes Event und ein Highlight unter den Abschlussfeiern. Ich bin immer wieder fasziniert von den Ergebnissen, die dort nach zwei Jahren des Hineinwachsens in eine fremde Kultur und Sprache von den Geflüchteten erreicht und dargeboten werden. Diesjähriger Höhepunkt war das von Amjad Alkhabbaz verfasste und vorgetragene Gedicht, das seine Situation und Gefühlslage widerspiegelte. Es erstaunt mich immer wieder sehr, wie schnell diese Jugendlichen ein sehr gutes Sprachniveau erreichen und damit hohe Integrationsbereitschaft beweisen.
Die BIK-Klassen in Höchstädt sind Teil eines Modellprojektes und werden von der TU München evaluiert. Im letztjährigen Untersuchungszeitraum wurde den Höchstädtern im Vergleich mit anderen Schulen überdurchschnittlich positive Ergebnisse für den Übergang in den Beruf bescheinigt. Die Leistungen und Erfolge der Flüchtlingsbeschulung an der Berufsschule Höchstädt gelten überregional als Leuchtturmprojekt. Umso bedauerlicher ist es, dass außer Hans Mesch kein Vertreter der Politik den Weg zu dieser Feier gefunden hat.
Dies bestätigt wieder, dass unsere Politik sich keinen direkten Einblick in die Situation der Geflüchteten verschaffen will. Da müsste ja manche Entscheidung der Politik neu überdacht werden! Oder ist die gesellschaftliche Stimmung schon so schlecht, dass es für einen Politiker nicht mehr opportun ist, so eine Veranstaltung zu besuchen? Sie waren jedenfalls über den Termin langfristig genug informiert.
Traudl Bauer, Dillingen