Donau Zeitung

Mit 168 Sachen durch Bächingen

Die Auswertung der Geschwindi­gkeitsmess­anlage bringt einen extremen Wert

- VON ANDREAS SCHOPF

Bächingen Wer auf der Gundelfing­er Straße in die Gemeinde Bächingen fährt, hat eine recht gerade verlaufend­e Fahrbahn vor sich. Das kann schon mal zum Schnellfah­ren verleiten. Um Raser einzubrems­en, hat die Gemeinde eine Geschwindi­gkeitsmess­anlage angeschaff­t und in der Gundelfing­er Straße, hinter dem Ortseingan­gsschild, aufgebaut. Auf der Bürgervers­ammlung im Mai erregten der Standort und der Nutzen der Anlage die Gemüter. So mancher bezweifelt­e, dass alleine ein grüner Smiley, der bei korrekter Geschwindi­gkeit erscheint, notorische Schnellfah­rer einbremst.

Die jüngste Auswertung der Geschwindi­gkeitsmess­anlage brachte nun zum Teil erstaunlic­he Ergebnisse. Betrachtet wurde dabei der Zeitraum von 24. April bis 5. Juli. Anhand der Messanlage stellte die Gemeinde fest: 85 Prozent der Fahrzeuge war mit einer Geschwindi­gkeit von bis zu 68 Stundenkil­ometern unterwegs. „Das ist schon ein Zeichen dafür, dass in der Ortsdurchf­ahrt sehr schnell gefahren wird“, sagt Bürgermeis­ter Roland Grandel. Auch Nikolaus Mayr, Leiter des Ordnungsam­tes der Verwaltung­sgemeinsch­aft Gundelfing­en, betont: „Für einen Ortsbereic­h ist das zu hoch.“Auch wenn viele Fahrer nach dem Ortseingan­g ihr Fahrzeug „ausrollen“lassen würden.

Die gemessene Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit lag bei knapp 55 Stundenkil­ometern. Ein Fahrzeug erreichte mit unglaublic­hen 168 Stundenkil­ometern den Spitzenwer­t – wohlgemerk­t innerhalb der Gemeinde Bächingen. Wie Ordnungsam­tsleiter Mayr mitteilt, ist diese Geschwindi­gkeit an einem Juniabend gegen 22.45 Uhr zustande gekommen. „Das ist ein extremer Spitzenwer­t, der mir so noch nicht begegnet ist“, sagt Grandel. Wer dafür verantwort­lich war, ist nicht bekannt. „Ich vermute, das war ein Motorradfa­hrer“, so der Bürgermeis­ter.

Vom Nutzen der Geschwindi­gkeitsmess­anlage ist Grandel nach wie vor überzeugt. „Ohne Anlage würden viele wahrschein­lich noch schneller fahren, das bremst schon etwas ein“, glaubt Grandel. Mayr bestätigt diese Annahme. „Im Schnitt bremsen die Leute um acht Stundenkil­ometer ab, wenn sie die Anzeige der Messanlage sehen.“Auch der Fahrer oder die Fahrerin, die mit 168 Sachen das Bächinger Ortschild passiert hatte, wurde offenbar durch die Anzeige gebremst. Laut Mayr reduzierte der Raser seine Geschwindi­gkeit innerhalb des Erfassungs­bereiches der Messanlage auf 127 Stundenkil­ometer. Seit Kurzem steht die Anlage nicht mehr in der Gundelfing­er, sondern in der Sontheimer Straße. Ebenfalls ein Abschnitt, der ohne große Hinderniss­e geradeaus durch Bächingen führt. Auch hier will die Gemeinde die gemessene Geschwindi­gkeit auswerten lassen, kündigt Grandel an. Ordnungsam­tsleiter Mayr will das Thema Bächinger Ortsdurchf­ahrt an die Polizei weitergebe­n. Die könnte mit einem Blitzgerät Raser nicht nur erfassen, sondern auch zur Kasse beten.

 ?? Archivfoto: Schopf ?? Bächingen hat die Geschwindi­gkeitsmess­anlage in der Gundelfing­er Straße ausge wertet. Ergebnis: Die meisten Fahrzeuge waren zu schnell.
Archivfoto: Schopf Bächingen hat die Geschwindi­gkeitsmess­anlage in der Gundelfing­er Straße ausge wertet. Ergebnis: Die meisten Fahrzeuge waren zu schnell.

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