Hat er seine Mutter erwürgt?
Junger Mann steht vor Gericht
München Der Vorwurf wiegt schwer: Ein 25 Jahre alter Mann soll seine Mutter erwürgt haben. Zum Auftakt des Mordprozesses vor dem Landgericht München I sagte der Angeklagte am Donnerstag, er habe an die Tat keine Erinnerung.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, er habe heimtückisch gehandelt, als er die pflegebedürftige Frau im Oktober 2017 in ihrer Münchner Wohnung zu Boden gedrückt und drei Minuten lang gewürgt habe. Der Tat – geschehen am Geburtstag des Angeklagten – sei ein Streit über den Lebensstil der alkoholkranken Mutter vorausgegangen. Der 25-Jährige bestätigte, dass es einen Konflikt gegeben habe. Seine nächste Erinnerung sei, wie die Mutter leblos zur Seite fiel. Wie es zum Tod des Opfers kam, das könne er sich nicht erklären. Er selbst habe die ganze Nacht zuvor getrunken und Drogen genommen, sei „dicht und vernebelt“gewesen. Er wisse allerdings noch, dass er der Mutter im Streit Sätze wie „Reiß dich mal zusammen!“zugerufen habe. Dies habe er aus Sorge um sie getan.
Bekannte des Angeklagten sprachen ebenfalls davon, dass der Mann seine Mutter geliebt habe. Er habe sie darum aufgefordert, vom Alkohol wegzukommen. Gleich nach ihrem Tod rief der Angeklagte einen Freund an, der die Rettungskräfte alarmierte. Diese konnten die Frau aber nicht mehr wiederbeleben. Bei einer Obduktion wurden typische Würge-Merkmale entdeckt. Als er davon erfahren habe, sei er „total geschockt“gewesen, sagte der 25-Jährige. Das Urteil soll im September fallen.