Donau Zeitung

Es gibt zu wenig Lehrer

Was erst mal nach mehr schöner Freizeit für Schüler klingt, kann echte Probleme machen

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Die Schüler sitzen in ihrer Klasse und lesen, die Tür ist offen. Hin und wieder kommt der Lehrer aus dem Nachbarzim­mer herein. Er schaut, ob alle arbeiten und leise sind. Dann geht er wieder. Denn der Lehrer ist gerade nicht nur für eine Klasse zuständig, sondern für zwei!

Solche Situatione­n kommen an Schulen immer wieder vor. Denn wenn ein Lehrer krank wird, gibt es oft keinen Ersatz. Das hat damit zu tun, dass es in Deutschlan­d in vielen Orten zu wenig Lehrer gibt. Das verursacht noch weitere Schwierigk­eiten.

Zum Beispiel sind die Klassen oft groß. „Kinder merken, dass es in den Klassenräu­men enger wird“, sagt der Bildungsex­perte Udo Beckmann. Es kann auch passieren, dass in einigen Fächern Stunden gekürzt werden. Wer vielleicht vorher fünf Stunden Deutsch hatte, hat plötzlich nur noch vier. „Die Deutschleh­rer werden dann auf die Klassen verteilt. So kann in den Klassen wenigstens das Notwendigs­te an Unterricht stattfinde­n“, sagt Udo Beckmann. Wer aber eh nicht so gut ist, kann dann Probleme bekommen. Denn er muss den gleichen Stoff in weniger Stunden lernen.

Politiker haben sich bei der Kinderzahl verschätzt

Lange haben Politiker zu wenig getan, um neue Lehrer auszubilde­n. Denn zunächst hatten Experten mit weniger Schülern gerechnet. Doch dann wurden zum Beispiel mehr Kinder geboren als gedacht. Um mehr Lehrer zu bekommen, dürfen an Schulen auch Menschen unterricht­en, die einen anderen Beruf gelernt haben. Etwa jemand, der als Mathematik­er in einem Unternehme­n gearbeitet hat. Udo Beckmann sagt: Das ist eine Notlösung.

Viele Fachleute finden es nicht gut, dass diese Leute oft nicht so viel darüber wissen, wie sie den Stoff gut vermitteln. Wichtig ist es auch, dass an den Universitä­ten mehr neue Lehrer Wusstest du,…

… dass Schulen Geld kosten? Das wird zum Beispiel ausge geben, um neue Gebäude zu bauen und um alte Gebäude zu reparieren. Und um Tische und Stühle zu kaufen. Und für Computer, Kopierer und White boards. Und, und, und … Nun stellten Fachleute einen Be richt vor. Dabei ging es unter anderem darum, wie viel Geld für Schulen verwendet wird. Die Experten stellten fest: Es ist viel zu wenig. So werden zum Beispiel manchmal kaputte Toi letten nicht repariert oder die alten Computer nicht durch neue ersetzt. Der Grund: Für viele dieser Sachen sind die Städte und Gemeinden zuständig. Und die schaffen es nicht, alle Schulen immer top zu halten, sagen die Fachleute. Sie errech neten auch, wie viel Geld fehlt: 48 Milliarden Euro. Das ist unglaublic­h viel! Nun überle gen sie zusammen mit Politi kern, wie man den Städten und Gemeinden helfen kann. Damit die Schulen bald wie der besser aussehen. (dpa)

ausgebilde­t werden, sagen andere Fachleute. Doch die Ausbildung bei vielen Lehrern geht lange: Bis sie an die Schulen kommen, dauert es etwa sieben Jahre. (dpa)

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Foto: dpa Hier siehst du einen Mathelehre­r beim Tafelwisch­en. In vielen Orten in Deutsch land gibt es zu wenig Lehrkräfte. Warum das so ist und welche Folgen das hat, er fährst du heute auf Capito.

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