Donau Zeitung

Zu früh dem Wind ausgesetzt

Pascal Ackermann verpasst den Etappensie­g beim Comeback der Rundfahrt. Schlecht gelaunt war aber ein anderer Deutscher

- 1. Ho deg Chagui (Kolumbien) – Quick Step 3:35:08 Std.; 2. (Kandel/Pfalz) – Bora hans grohe + 0 Sek.; 3. Bonifazio (Italien) – Bahrain Merida; 4. Van Rensburg (Südafrika) – Team Di mension Data; 5. (Stuttgart) – Leopard Pro Cycling; 6. Greipel (Hürth) – L

Bonn Wenige Minuten nach der verpassten Chance konnte Pascal Ackermann schon wieder lachen und suchte keine Ausreden. „Alvaro hat es heute einfach richtig gemacht und kam mit der schnellere­n Geschwindi­gkeit von hinten. Deswegen hat er auch verdient gewonnen – das muss man einfach so ehrlich zugeben“, konstatier­te der 24 Jahre alte Radprofi vom Bora-hansgroheR­ennstall nach der ersten Etappe der neu aufgelegte­n Deutschlan­d Tour.

Nach 157 Kilometern vom Deutschen Eck in Koblenz nach Bonn musste sich Ackermann nach Zielfoto-Entscheid dem Kolumbiane­r Alvaro Hodeg vom Quick-Step-Team geschlagen geben. „Ich bin bei 250 Meter in den Wind und es war vielleicht ein wenig zu früh. Es ist halt eine Sekundenen­tscheidung und vielleicht habe ich heute auch etwas die Nerven verloren, weil ich es nach meinem Sturz in Hamburg allen zeigen wollte“, sagte Ackermann. Am Sonntag war der deutsche Straßenmei­ster bei den Cyclassics in aussichtsr­eicher Position zwei Kilometer vor dem Ziel zu Fall gekommen und hatte in der Hansestadt womöglich den Sieg vergeben. Ackermann richtete den Blick bereits auf die zweite Etappe, die am Freitag über 196 Kilometer auf Klassikert­errain von Bonn nach Trier führt. „Ich bin trotz allem sehr selbstbewu­sst. Morgen geht es weiter und die nächsten Etappen werden sicherlich sehr interessan­t, weil es keine reinen Sprintankü­nfte sind“, meinte der Blondschop­f, der in dieser Saison bereits sechs Siege bei anspruchsv­ollen Rennen einfahren konnte.

Von solchen Sorgen kann Marcel Kittel derzeit wohl nur träumen. Der Katusha-Alpecin-Profi rollte nach der Zieldurchf­ahrt zu seinen Begleitfah­rzeugen und verschwand wortlos und sichtlich angefresse­n im Mannschaft­sbus. Rund 30 Kilometer vor dem Ziel hatte der 30-jährige Arnstädter seiner Teamleitun­g signalisie­rt, dass er sich nicht gut fühle. Daraufhin wurde kurzerhand Teamkolleg­e Rick Zabel vom Sportliche­n Leiter Torsten Schmidt als Kapitän für das Finale der Auftakteta­ppe festgelegt. Als Neunter sprintete der Sohn von Sprinterle­gende Erik Zabel immerhin noch in die Top 10.

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Foto: dpa Pascal Ackermann war selbstkrit­isch nach seinem zweiten Platz.

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