Die Wasserknappheit ist Realität – auch im Kreis
Zum Artikel „Keine Angst vor Wasser knappheit“vom 13. August:
Beinahe ein wenig blauäugig malt man ein Bild vom sorgenfreien Sommer. Ja, Bayern hat mit seinen durch die Alpen (Schnee und Gletscher) gespeisten Flüsse eine besondere Stellung in Deutschland. Auch sind genügend kiesige und sandige Ablagerungen mit Grundwasser vorhanden. Man muss nur selten auf Uferfiltrate oder Zulieferungen (Ausnahme Städte) zurückgreifen. Was für die Trinkwasserversorgung noch reicht, fehlt oft in der Landwirtschaft. Es gibt aber auch Problembereiche wie etwa das Ries um Nördlingen, das aufgrund der Geologie nicht über ausreichend Grundwasser verfügt. In dem Artikel wird nicht auf die damit verbundenen Probleme hier im Landkreis eingegangen. Insbesondere wird die gespannte Lage der trocken fallenden Vorfluter (Bäche) und weiter sinkender Pegel auf der Hochterrasse bei Blindheim-Schwenningen nicht erwähnt. Dieser Bereich im Einzugsgebiet der Rieswasserversorgung ist für Nordschwaben das wichtigste Trinkwasserreservoir und versorgt gerade das wasserarme Ries mit dem notwendigen Nass.
Aber hier auf der Hochterrasse ist das Leid durch die Dürre für die Natur und natürlich die Landbzw. Forstwirtschaft am größten. Das entnommene Grundwasser wird überwiegend (etwa 80 Prozent) exportiert. Wird die Dürre so verschlimmert? Nirgends im Landkreis ist die einst so feuchte, ergiebige und ertragreiche Hochterrasse so früh so trocken gefallen und hat solche Hitzeschäden erlitten. Ein weiteres Beispiel für einen unangemessenen Umgang mit Grundwasser ist das ausufernde München, das viel Wasser aus dem Mangfalltal erhält. Die Gemeinden dort sind ebenfalls nicht mehr bereit, unbegrenzt ausgebeutet zu werden. Über ein „keine Angst“sind wir schon längst hinaus. Wir müssen fragen: Wie gehen wir mit der Wasserknappheit verantwortungsvoll in Zukunft um?
Michael Audibert, Blindheim