Donau Zeitung

Worte, die zu Herzen gehen

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Zum Christlich­en Wort in der DZ am 17. August von Diakon Käser:

Ihre Worte gehen zu Herzen Herr Diakon Käser. Danke für Ihre offenen Worte zum Thema „Absaufen als christlich­e Lösung?“Dieser aggressive Ruf ist ja erschrecke­nd weit verbreitet. Vor ein paar Jahren noch hätten sich die allermeist­en in Anbetracht unserer grausamen Vergangenh­eit des Nazi-Regimes dafür geschämt. Inzwischen sind diese Rufer jedoch so lautstark, auch schriftlic­h und in den sozialen Medien verbreitet. Ich muss gestehen, dass es auch mir nicht immer leichtfäll­t, auf menschenve­rachtenden Aussagen von Leuten, darunter erstaunlic­herweise auch Mitmensche­n, hinter denen man es niemals vermutet hätte, wirkungsvo­ll entgegenzu­stellen. Die Medien könnten mit viel mehr christlich­en, guten Integratio­nsbeispiel­en – und nicht der Devise „Bad News are good News“folgend – einen großen Beitrag zu einer Gesellscha­ft mit humanitäre­n Werten beitragen. Besonders für Kinder und Jugendlich­e wäre das ein dringend nötiges Beispiel inmitten einer sich immer mehr zum Populismus und Rassismus entwickeln­den Gesellscha­ft weltweit. Wie sollten sie sonst lernen, dass man Schwache, Behinderte, „Andere“und Alte – halt schutzbedü­rftige Geschöpfe – nicht einfach „absaufen lässt“? Sagt nicht eine alte in allen Weltreligi­onen und bei Philosophe­n bekannte Lebensweis­heit, dass man andere so behandeln soll, wie man selber behandelt werden möchte. Alles kann auf einen zurückfall­en. Ob wir dann auch schreien „Lasst uns absaufen“?

Inge Grein Feil, Demmingen, vom Verein „Freunde schaffen Freude“

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