Hochwasser wird konzentriert
Zu den Berichten über den geplanten Flutpolder in Leipheim vom 23. Au gust („Es wird keine Probeflutungen geben“) und 25. August („Jetzt weh ren sich Bürgermeister und Stadträte“): Dem Bürger wird im Falle der Flutpolder suggestiert, dass es sich rein um eine fachliche Entscheidung handelt. Dem ist nicht so, es handelt sich um eine ausschließlich politische, also willkürliche Entscheidung der Politik aus München, die unglücklicherweise auch noch von den Amtsträgern vor Ort aktiv unterstützt wird.
So ist der Landkreis Dillingen nach der Lüneburger Heide das am wenigsten dicht besiedelte Gebiet in Deutschland. Daher gab es vonseiten der Politik schon immer das Bedürfnis, unsere Heimat mit unsinnigen Projekten (Bombenabwurfplatz, Magnetschwebebahn, Atomkraftwerk) zu beglücken. Und dies „nur“aus fachlichen Gründen und nicht aus dem einfachen Umstand, dass man hier die geringsten Wählerstimmen verlieren kann. Nein, zu einem fachlichen Austausch kam es zwischen den Bürgern und dem Staat (Politik, WWA) nie.
Sollte die Politik zum Beispiel morgen ökologische Flutungen beschließen, dann wird das Wasserwirtschaftsamt dies ohne mit der Wimper zu zucken umsetzen, schließlich ist es weisungsgebunden.
Es findet im Übrigen auch kein Hochwasserschutz statt, denn dieser hätte die Vermeidung von Hochwasser als erste Aufgabe. Es findet eine Konzentration von Hochwasserprojekten auf eine Region statt, die für das Fehlverhalten von anderen Gegenden herhalten muss. Was bleibt denn noch vom Landkreis Dillingen? Ansiedlung von Bildungseinrichtungen oder Industrie? Fehlanzeige! Krankenhäuser, die kaputtgespart wurden. Wir sind nichts anderes als eine einzige Umgehungsstraße mit einer Badewanne in der Mitte.
Ich höre schon wieder die Worte nach der Wahl im Oktober. Man habe jetzt verstanden und man werde auf die Probleme der Bürger eingehen. Nur mal eine Frage in die Runde: Hat sich seit der letzten Bundestagswahl bei den Politikern wirklich etwas verändert?
Hubert Mayer, Gremheim
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