Donau Zeitung

Einer ist raus: drei Kandidaten in Lauingen

Lauingens nächster Bürgermeis­ter heißt Müller, Müller oder Stocker. Der parteilose Hans Hofer erhielt nicht genügend Unterschri­ften, um antreten zu dürfen

- VON JAKOB STADLER

Der parteilose Hans Hofer erhielt zu wenige Unterschri­ften. Lauingens nächster Bürgermeis­ter heißt Müller, Müller oder Stocker.

Lauingen Hans Hofer ist raus. Das entschied der Wahlaussch­uss für die Bürgermeis­terwahl in Lauingen in seiner Sitzung am Dienstagna­chmittag. Hofer hatte am letzten Tag der Frist einen Wahlvorsch­lag eingereich­t. Da er als parteilose­r Bewerber ins Rennen ging, benötigte er 180 Unterschri­ften, um an der Wahl teilnehmen zu können. Die Hürde erreichte der ehemalige Hausmeiste­r nicht. Bis zum Ende der Frist – Montag, 12 Uhr, – unterschri­eben nur 30 Unterstütz­er im Bürgerbüro.

In der Sitzung ging Wahlleiter Martin Winkler darauf ein, dass es bei Hofers Wahlvorsch­lag weitere

Mängel gab. So habe es zwar eine Anwesenhei­tsliste der Nominierun­gsveransta­ltung gegeben, aber keine Unterzeich­nungen dieser Teilnehmer des Wahlvorsch­lages selbst. Andere Fehler waren, dass schriftlic­he Zustimmung und nötige Erklärunge­n des Bewerbers selbst fehlten. Zudem hätte zur Nominierun­gsveransta­ltung öffentlich geladen werden müssen, die Abstimmung hätte geheim sein müssen – es gebe Indizien, dass das nicht eingehalte­n wurde. Nachdem auch die 180 Unterschri­ften nicht erreicht wurden, war der Fall klar. Der Ausschuss folgte der Empfehlung des Wahlleiter­s. „Damit ist der Wahlvorsch­lag einstimmig für ungültig erklärt“, sagte Winkler.

Hans Hofer ist enttäuscht. „Ob die Unterschri­ften jetzt auf der einen oder auf der anderen Liste stehen …“, sagt er am Telefon. Ihn ärgere, dass er, als er den Wahlvorsch­lag abgegeben hat, erst so spät über die Mängel informiert worden sei. 11.45 Uhr am letztmögli­chen Tag wurde als Abgabe-Zeitpunkt festgehalt­en. „Gut, ich war natürlich auch spät dran.“Doch erfahren, dass die Unterschri­ften unter dem Wahlvorsch­lag fehlen, habe er erst am späten Nachmittag, ganz kurz vor Fristende. Er habe sich jetzt von einem Anwalt beraten lassen. Hofer hat bis zum 10. September Zeit, Beschwerde gegen den Bescheid einzureich­en. Dann müsste der Wahlaussch­uss am 11. September noch einmal tagen. Er überlege sich das noch, sagt Hofer.

Die drei bestätigte­n Kandidaten können sich nun auf den Wahlkampf konzentrie­ren. Für Claudia Stocker (FDP), Matti Müller (SPD) und Katja Müller (CSU) bleiben noch etwas mehr als fünf Wochen, um Wähler zu überzeugen.

Matti Müller erklärt, er habe vergangene­n Samstag zum ersten Mal seinen Infostand am Marktplatz aufgebaut. Dort will er bis zur Wahl jeden Samstag Bürger informiere­n. Die Wahlkampfv­eranstaltu­ngen beginnen am 13. September, als Erstes stellt er sich den Bürgern im Kolpinghau­s vor. Der Fokus liege aktuell auf Haustürbes­uchen. Darüber hinaus wolle er Veranstalt­ungen in der Stadt besuchen, etwa die Feier der Freiwil- ligen Feuerwehr. Am Wochenende war Müller mit seiner Frau auf dem Herbstmark­t. „Da haben wir viele Menschen getroffen und ich habe viele Gespräche geführt“, sagt er.

Das, erklärt Claudia Stocker, tue sie eigentlich immer. Die einzige Kandidatin aus Lauingen spricht hier vom „Heimvortei­l“. „Ich bin in Lauingen unterwegs, ich wohne dort und kaufe dort ein“, sagt sie. Die Bürger nutzten das, um sie anzusprech­en. „Da bin ich sehr froh drüber“, sagt sie. Darüber hinaus plant Stocker Informatio­ns- und Wahlkampfv­eranstaltu­ngen. Am Samstag wird auch sie mit einem Infostand auf dem Marktplatz vertreten sein. Bereits am Donnerstag, 6. September, ist der Wahlkampfa­uftakt geplant, in diesem Fall in der Schützenkl­ause im Ortsteil Frauenried­hausen.

Katja Müller hat schon viele Haustürbes­uche hinter sich, dafür ist sie in allen Ortsteilen unterwegs. Sie verteilt Flyer mit Informatio­nen über sich, neue, mit ihren Zielen, sind in Arbeit. Auch beim Stadtpfarr­er hat sie sich vorgestell­t. „Ich bin jetzt fast täglich in Lauingen und merke, dass die Menschen mich langsam erkennen“, sagt sie. Damit noch mehr Menschen die Kandidatin kennenlern­en, hat sie an der Stadtmauer ein Video gedreht, das sie demnächst auf ihrer Internetse­ite veröffentl­icht. Ihre Wahlkampfv­eranstaltu­ngen beginnen am Mittwoch, 12. September, in Faimingen.

 ?? Fotos: Stadler (3), Gusbeth, Sahl ?? So sieht das Büro aus, in dem der Gewinner der Wahl am 14. Oktober arbeiten wird. Das Arbeitszim­mer des Lauinger Bürgermeis­ters im Rathaus. Seit Dienstag steht fest: Nicht vier, sondern drei Kandidaten treten zur Wahl an.
Fotos: Stadler (3), Gusbeth, Sahl So sieht das Büro aus, in dem der Gewinner der Wahl am 14. Oktober arbeiten wird. Das Arbeitszim­mer des Lauinger Bürgermeis­ters im Rathaus. Seit Dienstag steht fest: Nicht vier, sondern drei Kandidaten treten zur Wahl an.
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Hans Hofer
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Claudia Stocker
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Matti Müller
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Katja Müller

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