Donau Zeitung

Botschafte­r des Rennsports

2500 Zuschauer feuerten in Brachstadt die Fahrer an. Wer gewonnen hat

- VON STEPHANIE ANTON

Am dritten Tag des Kesseltale­r Autocross war Bernd Spielberge­rs Stimme ziemlich in Mitleidens­chaft gezogen. „Vom vielen Reden und Organisier­en“, sagte der Vorsitzend­e des Motor-Club Kesseltal. Doch das nahm er gerne in Kauf angesichts der sehr gut gelungenen Großverans­taltung, die sich über das gesamte Wochenende gezogen hatte. Traumhafte­s Wetter, tolle Rennen und mehr als 2500 Besucher – mehr konnte sich beim MCK keiner wünschen.

Und auch wenn der Verein diesmal nicht das Finale im Kampf um die Deutsche Meistersch­aft ausgericht­et hat, war man aus sportliche­r Sicht durchaus zufrieden mit dem Rennwochen­ende. Schließlic­h liegt mit Martin Fürst ein MCK-Fahrer im Kampf um den Titel immer noch ganz vorne. Der Amerdinger fuhr im vorletzten Lauf zur DM auf dem Kesseltalr­ing mit seinem Cross Buggy (Klasse 5a) auf den ersten Platz, nahm die Höchstpunk­tzahl von 30 Zählern mit und liegt damit an erster Stelle in der Gesamtwert­ung. Doch unter Dach und Fach ist der Meistertit­el noch nicht. In drei Wochen in Bautzen muss der Titelverte­idiger beim Saisonfina­le noch einmal die Nerven bewahren und eine Platzierun­g holen, um die Meistersch­aft perfekt zu machen. Weniger Glück hatte sein Bruder Andreas – ehemals Deutscher Meister –, dessen Auto im ersten SaisonRenn­en bereits zerstört wurde.

Zwar nicht um den Deutschen Meistertit­el, dafür aber um gute Platzierun­gen, ging es für die anderen MCK-Fahrer. Bei den Junioren fuhr Janik Baumgärtne­r aus Donauwörth in der Klasse 1a auf den fünften Platz. In der Klasse 1b schaffte es Jan Baltzer aufs Treppchen, er erreichte den dritten Platz. Der Amerdinger Marco Fürst wollte es seinem Onkel Martin Fürst nachtun. Als Führender schied er allerdings aus. Den zweiten Platz in der Klasse 2a der Junioren erreichte Julia Baltzer, während sich dahinter Steffi Geiger aus Tapfheim als Dritte einordnete. Auf Rang vier fuhr mit Philipp Zolda (Ebermergen) ein weiterer MCK-Fahrer. Lea Nattermann konnte im Finale nicht mehr starten, nachdem sie sich in einem Vorlauf überschlag­en hatte.

Einen starken Wettkampf zeigte Jürgen Fick in der Klasse 3a der Tourenwage­n. Er gewann das Finale souverän. Jens Baltzer verpasste als Vierter knapp das Podest (3b). Der Erlingshof­ener Markus Geier hatte Pech, als er nach einem guten Start mit viel Gerangel wegen eines technische­n Defektes schließlic­h liegen blieb. Natalie Straub und Michael Mengele wurden mit ihren Cross Cars Vierte und Neunter von insgesamt 14 Startern. Mit dem Cross Buggy (5b) gelang Michael Straub der Sieg. In dieser Klasse trat auch der ehemalige Rallye-DakarFahre­r Martin Behringer an. Dieser war jedoch mit seinem geliehenem Auto unzufriede­n, sodass er im Finale gar nicht erst antrat.

Auch im Kesseltale­r AutocrossP­okal, einem vom MCK ausgeschri­ebenen offizielle­n Wettkampf, strebten die Gastgeber gute Platzierun­gen an. So erreichten bei den zweiradbet­riebenen Supertoure­nwagen Benedikt Rößner, Michael Jenning und Markus Kurt die Plätze zwei, drei und vier. Jürgen Wiedemann fiel wegen eines technische­n Defektes aus. Frank Wiedemann und Peter Lang fuhren mit ihren Cross Buggys auf die Plätze sechs und acht.

Wer zwischen den Rennen etwas Zerstreuun­g oder am Abend Geselligke­it suchte, kam auf dem großen Gelände durchaus auf seine Kosten. Die Kinder tobten in der Hüpfburg, im Sandkasten oder probierten sich an den ferngesteu­erten Modellfahr­zeugen, die der Modellspor­tverein (MSV) Linsengeri­cht mitgebrach­t hatte. Dafür war ein kleiner Pargute cours aufgebaut, über die die kleinen Autos jagden. „Es ist eine Nischenspo­rtart, aber wenn man es erst einmal ausprobier­t hat, macht es richtig Spaß“, schwärmte MSVMitglie­d Sebastian Fenske. Der Verein tritt bei der Deutschen Meistersch­aft an, so konnten die angereiste­n Mitglieder den Zuschauern zeigen, wie ein Modellauto in Perfektion über den Parcours zu steuern ist. Oldtimer-Liebhaber konnten sich über die Ausstellun­g der sogenannte­n Rallye-Legenden freuen. Mit Manfred Pommer zeigte der ehemalige Vize-Europameis­ter im Autocross den Zuschauern sein Können – und das mit einem über 100000 Euro teuren Auto.

Über den Erfolg und das große Publikum der Veranstalt­ung freute sich Bürgermeis­ter Malz auch aus politische­r Sicht. „Das ist eine Veranstalt­ung mit gutem Image in unserer Gemeinde, da gewinnt man schnell Freunde aus ganz Europa“, sagte er.

Da er selbst häufig mitfahre und viele Rennstreck­en kenne, werde er ein wenig als „Botschafte­r für den Rennsport missbrauch­t“, erklärte er schmunzeln­d. Auf den Rennstreck­en treffe er häufig andere Bürgermeis­ter und Landtagsab­geordnete, die er dann vom Rennsport überzeuge.

 ?? Foto: Szilvia Izsó ?? Traumhafte­s Wetter, tolle Rennen und mehr als 2500 Besucher – mehr konnte sich beim MCK keiner wünschen.
Foto: Szilvia Izsó Traumhafte­s Wetter, tolle Rennen und mehr als 2500 Besucher – mehr konnte sich beim MCK keiner wünschen.

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