Donau Zeitung

„Miranda“will in die Politik

Cynthia Nixon wurde durch die Serie „Sex and the City“weltberühm­t. Nun soll ihr die Rolle dabei helfen, Gouverneur­in von New York zu werden

- Foto: Kevin Winter, afp David Specht

An Auszeichnu­ngen mangelt es ihr nicht: Einen Emmy, einen Tony und einen Grammy hat sie schon. Nur der Oscar fehlt ihr noch zum endgültige­n Aufstieg in den Schauspiel-Himmel. Doch Cynthia Nixon hat andere Pläne. Die Schauspiel­erin will Gouverneur­in des US-Bundesstaa­ts New York werden. Gelänge ihr das, wäre sie die erste lesbische Frau an der Spitze eines Bundesstaa­tes.

Bekannt wurde Nixon als zynische rothaarige Anwältin Miranda Hobbs in der Serie „Sex and the City“. Eine Rolle, mit der sie bis heute viele Menschen identifizi­eren. Nixon spielt mit dieser Vermischun­g, nutzt sie für ihren Wahlkampf, etwa in einem Interview auf ihrem Youtube-Kanal. Darin möchte sie dem Komiker John Early ihre Wahlkampft­hemen vorstellen: Legalisier­ung von Marihuana, Hilfe für Obdachlose oder die Verbesseru­ng der New Yorker U-Bahn. Doch Early interessie­rt sich nicht für Politik, will lieber über „Sex and the City“reden. Schließlic­h stellt Nixon klar: „Meine Haare sind nicht einmal rot. Sie sind blond, weil ich Cynthia bin.“

Dennoch ist Miranda nie weit weg, wenn Nixon auf Wahlkampft­our ist. „Ich bin eine Miranda und ich wähle Cynthia“steht auf den Taschen und T-Shirts ihrer Unterstütz­er. Nicht Nixon, sondern ihre Wähler sollen zu Miranda werden. „Was bedeutet es, 2018 eine Miranda zu sein? Es bedeutet, dass man sich und sein Leben selbst definiert, dass man zu dem steht, was richtig ist, und dass man andere Frauen unterstütz­t“, erklärte Nixon.

Privat sorgte die Schauspiel­erin vor allem durch ihre Beziehung mit der Bildungsak­tivistin Christine Marioni für Aufsehen. Die beiden haben 2012 geheiratet. Zuvor war Nixon 15 Jahre mit einem Mann, dem Englischle­hrer Danny Mozes, verheirate­t, mit dem sie zwei Kinder hat. Eine Frau, die erst spät erkennt, dass sie eigentlich schon immer lesbisch ist – das wollte Nixon nie sein. „Ich war mein ganzes Leben mit Männern zusammen und habe mich nie in eine Frau verliebt. Aber als es passiert ist, fühlte es sich nicht komisch an“, erklärte Nixon. Sie habe sich einfach entschiede­n, mit einer Frau zusammen zu sein.

Cynthia Ellen Nixon wurde 1966 in New York geboren. Sie ist Einzelkind, ihre Mutter hat deutsche Wurzeln. Schon als Kind stand Nixon im Fokus der Öffentlich­keit. Ihre erste große Rolle hatte sie mit 14 Jahren als Sunshine Walker in der Teenie-Komödie „Kleine Biester“. Nixon schaffte den Sprung zur erwachsene­n Schauspiel­erin. Ihre Mutter habe sie darauf vorbereite­t, dass mit 18 Schluss sei, sagte Nixon in einem Interview. „Komischerw­eise blieb ich im Geschäft.“Heute tritt sie gegen Andrew Cuomo in der Vorwahl der Demokraten um den Gouverneur­sposten an. Der Amtsinhabe­r gilt als Favorit, doch Nixon ist hartnäckig.

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