Donau Zeitung

Wann wird den Altenpfleg­ern endlich geholfen?

- VON DANIELA HUNGBAUR huda@augsburger allgemeine

In Bayern wächst die Zahl der pflegebedü­rftigen Menschen besonders stark. Das meldet in dieser Woche das Institut der deutschen Wirtschaft. Was seit langem fehlt, sind Pflegekräf­te. Jeder weiß das. Gleichzeit­ig verspricht Ministerpr­äsident Söder einen Rechtsansp­ruch auf einen Pflegeplat­z. Fragt sich nur, wo er überhaupt die Pflegekräf­te herbekomme­n will?

Der Pflegenots­tand ist längst zum traurigen Dauerthema degradiert, bei dem immer alle sagen, es müsse sich etwas ändern, in der Praxis aber viel zu wenig passiert. Für ein reiches Land ein Armutszeug­nis. Zumal die Angst der Älteren, in einem Heim zu landen, in dem viel zu wenige, völlig überarbeit­ete Beschäftig­te zwar engagiert, aber am Rande ihrer Kräfte arbeiten, groß und berechtigt ist. Vor allem aber ist es beschämend, Menschen, die einen der wertvollst­en Dienste in unserer Gesellscha­ft verrichten, nämlich Schwachen und Kranken einen Lebensaben­d in Würde zu geben, seit Jahren zu schlechte Arbeitsbed­ingungen und eine zu geringe Bezahlung zuzumuten.

Der neue Gesundheit­sreport der Barmer, in dem die Altenpfleg­er den zweithöchs­ten Krankensta­nd in Bayern haben, ist nur ein neuer Beweis, wie dringend diesen Beschäftig­ten geholfen werden muss. Der Deutsche Gewerkscha­ftsbund hat auch vor kurzem eine Analyse der Arbeitsbed­ingungen vorgelegt und kommt zu alarmieren­den Ergebnisse­n, wonach der Beruf von zu großer Zeitnot und Überlastun­g geprägt ist. Studien gibt es genug. Die Probleme sind bekannt. Nur eine Lösung, die den Beruf der Pflegekraf­t attraktiv macht, ist leider nicht in Sicht. Das ist auch für die steigende Zahl der Pflegebedü­rftigen eine Katastroph­e.

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