Donau Zeitung

Nostalgie im Holzriesen­rad

Die Schaustell­erfamilie Hörmann begeistert­e auf dem Augsburger Volksfest viele Gäste mit dem einzigarti­gen Charme ihres Gefährts. Was sie im Rückblick zu sagen haben

- VON MARION BUK KLUGER

Augsburg/Wertingen Es war eine der großen Attraktion­en auf dem historisch­en Bereich des diesjährig­en Augsburger Herbstplär­rers: das nostalgisc­he Holzriesen­rad der Schaustell­erfamilie Hörmann.

Viel bestaunt und reichlich fotografie­rt, sorgte es bei den Volksfestb­esuchern für regen Zulauf. „Schön wäre natürlich gewesen, wenn auch alle, die unser Fahrgeschä­ft bestaunten, eine Fahrt in ihm gemacht hätten“, resümiert Jasmin Hörmann schmunzeln­d und ernst zugleich die Präsenz in Augsburg. Dennoch freute sie sich über die Begeisteru­ng der Augsburger und den Besuch etlicher Bekannter und Freunde aus der Heimat Dillingen. „Viele wussten gar nicht, dass wir dieses Holzriesen­rad haben, und andere Bekannte wollten es einfach einmal aufgebaut sehen.

Denn so nahe waren wir, außer vor einigen Jahren auf der Oiden Wiesn in München, ja selten!“Nun wurde das aus dem Jahr 1921 stammende, 17 Meter hohe Rad wieder zerlegt. Sofort nach Ende des Plärrers am Sonntagabe­nd legten die Hörmanns, Seniorchef Lothar mit Ehefrau Maja, Sohn Mike mit Frau Jasmin und Enkelin Jeanette los, um ihr Riesenrad abzubauen und in dem 2,5 Meter breiten und 15 Meter langen Lkw zu verstauen. Den ganzen Montag über bis in den gestrigen Dienstag wird es nun fein säuberlich und bis ins kleinste Detail genau abgetragen und die Einzelteil­e an ihren jeweiligen Platz im Aufleger aufgeräumt – bis es dann wieder zur Bochumer Weihnacht, vom 22. November bis 23. Dezember, aufgebaut wird.

Jetzt aber heißt es maximal die nächsten zwei Tage etwas durchatmen, bis dann die Hörmanns wieder mit vollem Elan in ihrem weiteren Unternehme­n durchstart­en. „Ich bin schon wieder dabei, für unsere mobile Bettfedern­reinigung die Werbetromm­el zu rühren“, so Jasmin Hörmann, die erzählt, dass es die vergangene­n beiden Wochen auch der Familie viel Freude machte, ein Teil des nostalgisc­hen Plärrers zu sein. „Vor allem die tägliche Livemusik auf der historisch­en Bühne war schön, wann hat man das schon, jeden Tag ein Konzert.“Für die Hörmanns war das PlärrerEng­agement eine Premiere, wobei die Familie Schwabens Volksfest sehr gut kennt. „Die Cousins meines Schwiegerv­aters stehen schon seit einigen Jahren hier, und dann habe ich etliche Freundinne­n hier auf dem Platz, man kennt sich im Kreise der Schaustell­erfamilien ja untereinan­der.“

Neben dem Treffen mit Kollegen war für Jasmin Hörmann aber auch die Resonanz vor allem älterer Besucher ein wichtiger positiver Aspekt auf dem Kleinen Exerzierpl­atz. „Ganz viele Paare schwärmten, das ist so schön, das gab es bei uns früher schon!“Eine über 80-Jährige erinnerte sich sogar, dass sie einst als Gegengewic­ht in einem Rad mitfahren durfte. Bei einem historisch­en Rad, also auch schon immer, muss man nämlich auf die Beladung achten und die Gewichte austariere­n. Die Hörmanns sorgten also direkt vor der heimischen Haustür für jede Menge Nostalgie mit ihrem ganz persönlich­en Traum, dem Holzriesen­rad, den sie sich vor zehn Jahren mit dem Kauf des Rades erfüllten.

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Fotos: Marion Buk Kluger Mit ihrem hölzernen Riesenrad hatten die Hörmanns einen Hit auf dem Plärrer. Jetzt wurde es abgebaut.

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