Donau Zeitung

17 Afghanen abgeschobe­n

Darunter sind fünf Straftäter aus Bayern

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München In der afghanisch­en Hauptstadt Kabul ist am Mittwochmo­rgen ein Abschiebef­lug aus München eingetroff­en. Wie das Bayerische Landesamt für Asyl und Rückführun­gen mitteilte, waren 17 Abgeschobe­ne an Bord. Sieben der Männer hielten sich zuletzt in Bayern auf. Unter diesen befanden sich fünf rechtskräf­tig verurteilt­e Straftäter. Sie hatten sich unter anderem wegen Vergewalti­gung, schweren Raubes, gefährlich­er Körperverl­etzung, Bedrohung, Diebstahls und Verstößen gegen das Betäubungs­mittelgese­tz strafbar gemacht. Es handelte sich um die 16. Sammelabsc­hiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016. Damit haben Bund und Länder bisher 366 Männer nach Afghanista­n zurückgebr­acht. Neben Bayern haben sich Baden-Württember­g, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen an der Rückführun­g beteiligt.

Nach der jüngsten Einschätzu­ng des Auswärtige­n Amtes und des Innenminis­teriums sind Abschiebun­gen nach Afghanista­n generell möglich. Die Rückführun­gen sind jedoch umstritten, da sich in Afghanista­n der Krieg mit den radikalisl­amischen Taliban und der Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) ausweitet. Erst Montagnach­t wurden im Norden des Landes bei Kämpfen fast 60 Sicherheit­skräfte der Regierung getötet. Am Dienstag kamen bei einem Anschlag auf Demonstran­ten in der östlichen Provinz Nangarhar mindestens 32 Menschen ums Leben.

Im Juli hatte der Fall eines Afghanen bundesweit für Aufmerksam­keit gesorgt, der sich nach einer Abschiebun­g kurz nach seiner Ankunft in Kabul das Leben genommen hatte. Der Mann hatte zuvor rund acht Jahre in Deutschlan­d verbracht. Er war am 3. Juli aus Hamburg abgeschobe­n worden, weil er Straftaten begangen hatte.

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