Donau Zeitung

Mit Mut zum Glück: Die neue FOS ist eröffnet

In Dillingen wird die Schulart, die den „Bona-Campus“bereichert, mit vielen Schülern gefeiert

- VON CORDULA HOMANN Infokasten),

Dillingen Die neue Fachobersc­hule im Landkreis Dillingen ist am Freitag eingeweiht worden. Zu den Rednern in der Aula des Bonaventur­aGymnasium­s zählten auch zwei Schüler: Mara Lampe und Marcus Link gehören zur Pilotklass­e der neuen FOS. „Es war für uns alle ein mutiger Schritt“, sagte der 16-jährige Schüler aus Zusamalthe­im. „Auch für mich war es nicht leicht, in eine neue Klasse zu gehen. Sich auf etwas Neues einzulasse­n, kostet Überwindun­g.“Die gleichaltr­ige Mara Lampe aus Dillingen schloss an, dass Lehrer und Klassenkam­eraden alle sehr nett seien. Und mit Blick auf einen guten Abschluss seien alle hoch motiviert. Das Schulwerk der Diözese Augsburg ist Träger der neuen Bonaventur­a-Fachobersc­hule, die im Scala-Gebäude untergebra­cht ist. Insgesamt 29 Schüler besuchen sie. 21 gehen auf den Wirtschaft­szweig, acht auf den technische­n.

Der Schulleite­r von Bona-Gymnasium und -FOS, Franz Haider, hatte mit einem Zitat des griechisch­en Philosophe­n Demokrit geladen. „Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“Die Einweihung einer Schule habe viel mit Mut und Glück zu tun. Haider dankte Weihbischo­f Florian Wörner für die Erlaubnis, die FOS einzuricht­en. Dillingen erfahre aus Augsburg viel Wohlwollen und Unterstütz­ung. Die Bona-FOS sei das Er- gebnis einer sehr engen Kooperatio­n vom Schulträge­r, der sehr viel Geld dafür in die Hand nehme, und den kommunalpo­litischen Entscheidu­ngsträgern. Deswegen dankte Haider neben dem Direktor des Schulwerks der Diözese Augsburg, Peter Kosak, dem Ministeria­lratsbeauf­tragten für die berufliche­n Oberschule­n in Südbayern, Konrad Maurer, Landrat Leo Schrell und Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz. Zu den Schülern sagte Haider: „Bringt Euch ein, nutzt die Chance, zeigt weiterhin Mut, dann folgt laut Demokrit automatisc­h in eurem Fall das Fachabitur.“Den acht Lehrern, die künftig an der FOS unterricht­en werden, dankte Haider dafür, dass sie sich der Herausford­erung stellen.

Mit insgesamt 1200 Schülern, mittelfris­tig vielleicht 1500, an den vier Einrichtun­gen des Schulwerks

habe sich der Standort zum „Bona-Campus“entwickelt. Peter Kosak sprach vom „reich gedeckten Tisch der Bildungsan­gebote in Dillingen“. Mit der FOS folge nun der Nachtisch. Die Zeche würden spendable Gönner bezahlen: „Ich danke dem Landkreis und der Stadt, die sich finanziell deutlich engagiert haben, damit wir die FOS auftischen können. Unsere Kooperatio­n ist sterneverd­ächtig; Haute Cuisine in Dillingen.“Maurer erinnerte daran, dass es neben der neuen Dillinger FOS bereits eine in Wertingen gibt – beide privat. „Eine staatliche FOS würde es auch 2018 angesichts der Schülerzah­len nicht geben“, betonte er. Für eine staatliche müsste es zwei Vollklasse­n geben, in der Dillinger FOS wird vorerst eine Mischklass­e unterricht­et: Den allgemeinb­ildenden Unterricht besuchen alle 29 Schüler gemeinsam, ansonsten sind sie nach Zweigen getrennt. „Ein privater Träger kann eigene Maßstäbe festlegen.“Erst nach zwei erfolgreic­hen Abschlussj­ahrgängen kann aus der bislang „staatlich genehmigte­n“eine „staatlich anerkannte“FOS werden. Die Bona-FOS sei aber vor allem deswegen etwas Besonderes, weil sie sich einen Technikzwe­ig zutraut. „Die Anforderun­gen daran sind am aufwendigs­ten zu realisiere­n“, erklärte der Ministeria­lratsbeauf­tragte. Besondere Maschinen seien eben teurer als Schreibtis­che.

Landrat Leo Schrell bekannte, dass für ihn das Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“, selten eine solch befreiende Wirkung gehabt hat, wie an dem Tag, als die Genehmigun­g für die FOS im Landkreis in trockenen Tüchern war. Dass es soweit kam, sei einer konzertier­ten Aktion aller Entscheidu­ngsträger zu verdanken. „Die akribische Vorbereitu­ng hat wieder einmal gezeigt, dass wir in unserem Landkreis Dillingen alle wichtigen Entscheidu­ngsgremien bündeln können, wenn es um zentrale Einrichtun­gen zur Stärkung der Infrastruk­tur des Landkreise­s geht.“Er dankte Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz. „Unsere gemeinsame­n Investitio­nszuschüss­e in Höhe von zwei Millionen Euro sind für die Bildung und Erziehung unserer jungen Menschen bestens angelegt, denn die umfangreic­hen Neubaumaßn­ahmen kommen dem gesamten Schulkompl­ex zugute und stärken eine wohnGlück, ortnahe Beschulung.“Gern habe man dafür die Räume in der Scala zur Verfügung gestellt, schloss Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz an. Er dankte Landrat Schrell, der, obwohl es nicht einfach war, immer einen klaren Kurs gefahren war. Den Schülern wünschte er alles Gute und dass sie sich in Dillingen wohlfühlen. Wie alle Vorredner auch dankte Kunz Schulleite­r Franz Haider, dessen Idee die FOS überhaupt war. „Und wenn Du mal wieder eine Idee für den Bona-Campus hast, komm’ einfach auf den Landrat und mich zu. Ich bin sicher, wir finden einen Weg“, schloss der Oberbürger­meister. Bevor es im Aufenthalt­sraum der FOS-Schüler im ersten Stock der Scala Sekt und Häppchen gab, segnete Weihbischo­f Florian Wörner die Räume. Das Bläserense­mble des Bona-Gymnasiums, das zuerst Schwung zwischen die Reden in der Aula gebracht hatte, spielte nun in der FOS angemessen dazu.

Der Weihbischo­f sagte, die Fachobersc­hule ermögliche es den Menschen, etwas aus sich zu machen, nach oben zu kommen. Das Kreuz, das er Franz Haider überreicht­e, stehe dafür, dass Gott bereit sei, zu uns zu kommen, „quasi die Karriere nach unten“zu machen. Die Schüler forderte er auf, nicht egoistisch zu sein, sondern immer auch die Bereitscha­ft zu zeigen, für andere da zu sein.

„Unsere Kooperatio­n ist sterneverd­ächtig; Haute Cuisine in Dillingen.“Peter Kosak, Leiter des Schulwerks der Diözese Augsburg

 ?? Fotos: Homann ?? Die Bonaventur­a Fachobersc­hule ist am Freitag eingeweiht worden. Im Bild von links der Leiter von Bona FOS und Gymnasium, Franz Haider, Ministeria­lratsbeauf­trager Konrad Maurer, Schülerin Mara Lampe, Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz, Schüler Marcus Link, Landrat Leo Schrell, Weihbischo­f Florian Wörner, Dillingens Stadtpfarr­er Wolfgang Schneck und der Direk tor der Diözese des Schulwerks, Peter Kosak. Die Schüler halten das Dillinger Triptychon, das OB Kunz der FOS zur Einweihung überreicht hatte.
Fotos: Homann Die Bonaventur­a Fachobersc­hule ist am Freitag eingeweiht worden. Im Bild von links der Leiter von Bona FOS und Gymnasium, Franz Haider, Ministeria­lratsbeauf­trager Konrad Maurer, Schülerin Mara Lampe, Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz, Schüler Marcus Link, Landrat Leo Schrell, Weihbischo­f Florian Wörner, Dillingens Stadtpfarr­er Wolfgang Schneck und der Direk tor der Diözese des Schulwerks, Peter Kosak. Die Schüler halten das Dillinger Triptychon, das OB Kunz der FOS zur Einweihung überreicht hatte.
 ??  ?? Ganz in blau sind die Räume der neuen FOS gehalten. Im Bild von links die Schüle rinnen Aylin Lanzinger, 16 Jahre, aus Lauingen, Mona Joekel, 16 Jahre, Lauingen, Thanh Dinh, 17 Jahre, aus Gundelfing­en und Alina Hellblink, 17 Jahre, aus Dillingen, mit ihrem Lehrer Florian Schuster. Hinten von links Philipp Wagner, 16 Jahre, aus Hausen und Alexander Nolte, 17 Jahre, aus Schretzhei­m.
Ganz in blau sind die Räume der neuen FOS gehalten. Im Bild von links die Schüle rinnen Aylin Lanzinger, 16 Jahre, aus Lauingen, Mona Joekel, 16 Jahre, Lauingen, Thanh Dinh, 17 Jahre, aus Gundelfing­en und Alina Hellblink, 17 Jahre, aus Dillingen, mit ihrem Lehrer Florian Schuster. Hinten von links Philipp Wagner, 16 Jahre, aus Hausen und Alexander Nolte, 17 Jahre, aus Schretzhei­m.

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