Sommer in Normalzeit
Ebenfalls dazu:
Die Diskussion darum, welche die richtige Zeit für uns Mitteleuropäer zu sein hat, ist so sinnvoll wie die um des Kaisers Bart. Die „Winterzeit“gibt es nämlich gar nicht und damit auch keine Scheindiskussion um die „gute“Zeit (Sommerzeit) und die „böse“Zeit (Winterzeit). Was wir im Winter haben, ist unsere siderische Normalzeit, das ist die Zeit, die durch die planetarischen Eigenschaften unserer Erde vorgegeben ist und auf die unser ganzer Organismus seit Jahrhunderten geeicht ist. Unser Problem ist nämlich letztlich nicht die Zeitumstellung an sich, sondern der plötzliche Einbruch der Sommerzeit während des Sommerhalbjahres in unseren Biorhythmus, der uns ein halbes Jahr lang belastet. Wenn wir nun die Sommerzeit zur Normalzeit erheben, machen wir den Bock zum Gärtner und belasten unseren Organismus ganzjährig auch im Winter.
Was die in Ihren Artikeln so belächelten Wissenschaftler also tun, ist nichts anderes, als auf diesen mit gesundem Menschenverstand für jeden nachvollziehbaren Sachverhalt hinzuweisen. Der Winter wird nicht zum Sommer, nur weil dann die Zeit so heißt. Und übrigens: Wer als Kind noch Sommer in Normalzeit erleben durfte, so wie ich, weiß genau, wie schön Sommer in „Winterzeit“sein können.
Peter Amberg, Augsburg