Donau Zeitung

Kein Luxus

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger allgemeine.de

Die Hochschule für angewandte Wissenscha­ften hat in Augsburg eine lange Tradition. Und sie ist – im Gegensatz zur Universitä­t – mitten in der Stadt angesiedel­t. Das bedeutet: Bei nötigen Erweiterun­gen am Campus stehen keine großen Freifläche­n zur Verfügung, die nach und nach bebaut werden können. Vielmehr müssen geeignete Gebäude und Flächen in der Nachbarsch­aft gesucht werden. Dort stehen oft auch historisch­e Gebäude.

Wenn diese für Hochschulz­wecke neu genutzt werden, ist das kein Luxus für Studenten, Professore­n oder Verwaltung. Der Freistaat macht beim Hochschula­usbau genaue Vorgaben für Räumlichke­iten und Ausstattun­g. Für Augsburgs Stadtbild ist diese neue Nutzung historisch­er Bausubstan­z jedoch ein großer Gewinn. Das zeigt sich am Beispiel des „Hochschuls­chlosses“. Mit dem Einzug der Hochschule konnte wenigstens der letzte Rest der Schülesche­n Kattunfabr­ik gerettet werden. Zuvor war diesem Industried­enkmal von europäisch­em Rang übel mitgespiel­t worden. Als es im Eigentum eines Bauträgers war, wurde es 1996 in einer Nacht-und Nebel-Aktion teilweise abgerissen, wegen angebliche­r Baufälligk­eit und trotz Protesten aus der Bevölkerun­g.

Ein sehr positiver Impuls ist auch für das schöne denkmalges­chützte Kasernenge­bäude auf dem künftigen Campus „Prinz Karl“zu erwarten. Statt eines abgeschott­eten Gefängniss­es kommt nun ein offenes Hochschulg­ebäude. Dass der Freistaat auch in diesem Fall sensibel mit Augsburger Baudenkmäl­ern umgeht, auch das darf man erwarten.

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