Donau Zeitung

So verlief die große Veranstalt­ung am Wochenende

Bei bestem Wetter radeln tausende due Region, genießen die Natur und spektakulä­re Aussichten

- VON CORDULA HOMANN

Syrgenstei­n Tausende von Menschen radelten am Wochenende durch die beiden Landkreise Dillingen und Heidenheim. Der Donautal-Radelpaß war wieder ein voller Erfolg. Die Veranstalt­er von Donautal-Aktiv rechnen mit noch mehr Menschen als bislang. Kein Wunder: Das Wetter passte, die Strecken waren gut ausgesucht. Überall gab es etwas zu entdecken: 35 Veranstalt­ungen lockten an den zwei 41 und 43 Kilometer langen Strecken. Während vereinzelt am Samstag schon die verschiede­nen Strecken getestet wurden, startete die Masse am Sonntag. Vor allem bei der Zentralver­anstaltung in Syrgenstei­n ging es morgens rund. Unter den vielen Fahrradfah­rern waren zum Beispiel Siegfried Laible aus Riedhausen und Franz Reitmaier aus Günzburg.

Beide waren bislang bei jedem Radelspaß dabei.

Mit Wasser, Müsliriege­ln, Äpfeln und Schokolade ausgerüste­t radelten beide erst nach Syrgen- stein und ent- schieden sich dann für die rote Tour, die über Giengen führte.

Monika Pãlffyovã wohnt erst seit Kurzem in Bachhagel und hatte ihre Radelspaß-Premiere. „Ich liebe Fahrradfah­ren und werde einfach hinter allen herradeln“, sagte sie begeistert und strahlte dabei über das ganze Gesicht. „Es ist toll, dass es so eine Möglichkei­t gibt, und die Stimmung ist super.“Landrat Leo Schrell freute sich über das gute Wetter und erinnerte daran, dass der Radelspaß die größte Veranstalt­ung dieser Art in Bayerisch-Schwa- ben sei. 10000 bis 12000 Menschen wurden am Sonntag erwartet. Das alles sei nur möglich dank des Vereins Donautal-Aktiv, der Feuerwehre­n, vieler Ehrenamtli­cher und den Sponsoren. Zu den Ehrenamtli­chen gehörte auch der Obst- und Gartenbauv­erein mit einem Stand bei der Zentralver­anstaltung in Syrgenstei­n. Sebastian Diedering bastelte dort mit Kindern Windräder mit Federn, die sie an ihre Gepäckträg­er heften konnten. Außerdem gab’s umsonst Äpfel zum Mitnehmen. „Es gibt doch nichts Besseres, als auf einem Fahrrad zu sitzen und in einen Apfel zu beißen, in etwas Frisches. Im Ausland sind die so teuer. Hier liegen sie oft auf der Straße herum und verfaulen“, meinte Diedering. Am Nachmittag wollte er mit der Familie noch die kleine acht Kilometer lange Familienru­nde fahren. Neben dem OGV präsentier­ten sich weitere Vereine und Fachfirmen vor der Bachtalhal­le. Vor allem die Kleinsten fühlten sich beim Parcours vor dem Jugendzent­rum wohl. Dort konnte man sich zugunsten der Kartei der Not, dem Leserhilfs­werk unserer Zeitung, fotografie­ren lassen, bevor es mit Blick auf das Syrgenstei­ner Schloss losging.

Unter den vielen Startern war auch der 63-jährige Jürgen Titze. Er ist heuer schon 3500 Kilometer geradelt, seit er im Februar in Rente ging. „KSC-Fan bin ich schon seit 1963, aber das dauert zu lange, um es zu erklären“, sagte der Gundelfing­er mit Blick auf seine Fan-Jacke und lachte. Er fährt am liebsten von Gundelfing­en über das Pfannental, Bachhagel, Syrgenstei­n, Hohen- memmingen, Giengen und an Brenz entlang über Medlingen heim, also fast genau die rote Tour. Ob er an irgendeine­m der Veranstalt­ungspunkte hält? „Nein, meine Frau hat gekocht“, rief er und radelte los.

Sein Essen dabei hatte die SSV Höchstädt. Fast

50 Leute reisten am Sonntag an, samt Bratwürs Bier und Grill. Den hat Herm Bayer aus Deisenhofe­n auf sei Rad installier­t. „32 Kilo ohne Fa wiegt das“, erklärte er. Irgen entlang der blauen Tour wurde Grill dann angeworfen.

Ganz anders die Clique aus henmemming­en: „In Zöschin essen wir Maultasche­n, in Zierth schauen wir uns das Pelletwerk

d zum Schluss kehren wir im Adin Oberbechin­gen ein“, stellte argit Wiedenmann den Plan vor. ußerdem suchen wir Singleauen“, ergänzten Bernd Wiedenann und Andreas Mettel, die bein Junggesell­en im Team. Dazu hörten am Sonntag zudem Willi rn, Herbert Faul und Margits ann Helmut.

Maria Grieger aus Fleinheim war m ersten Mal beim Radelspaß dai, ganz anders als ihre Freundin aria Joos. „Früher fuhr ich noch ne E-Bike mit“, sagte sie. Bereits Samstag hatten die beiden mit eir großen Gruppe die eine Tour fahren, am Sonntag war die andedran. Mit seinem Handbike kam anfred Ludwig aus Neu-Ulm nach rgenstein. Seine Frau Erika und haben Donau und Main abgefahn. Am Sonntag erkundeten sie die ecke über Zöschingen. Aus dem ndkreis Augsburg war ein ganzer upp aus Zusmarshau­sen dabei. eter Kramer war gespannt, was es alles zu sehen gibt. „Vielleicht fahren wir dann die gleiche Route nächstes Jahr noch mal, wenn nicht so viel los ist.“Andreas Ruf aus Großkötz machte sich mit seiner dreieinhal­bjährigen Tochter Sarah auf den Weg. 30 Kilo wogen Kind und Anhänger, doch der Papa ist im Training. „Wir sind viel unterwegs, etwa zwischen Oxenbronn, Ichenhause­n, Hohenwang und Kleinkötz, das ist ein schöner Rundweg.“

Triathleti­n Katharina Kehren aus Nattheim hatte bis Syrgenstei­n 9,3 Kilometer hinter sich. Ihre Feierabend­runde verläuft sonst von Nattheim über das Neresheime­r Kloster, Kösingen und Dischingen zurück nach Hause. Die beiden Ehepaare Helmut und Johanna Lukschnat aus Finningen und Ludwig und Anni Pappe aus Dunstelkin­gen sind auf ihren E-Bikes jedes Wochenende unterwegs. Wemding und Nördlingen haben sie so schon erreicht.

In Haunsheim bei der Schmiede war am Nachmittag kaum noch ein Platz auf den Bänken frei. Während sich vor allem Kinder für das alte Handwerk begeistert­en, ließen sich die Erwachsene­n Kuchen, Falafelbur­ger und Schawarmat­eller schmecken, die der Asylhelfer­kreis zusammen mit Flüchtling­en zubereitet hatte. „Alle haben Spaß, es ist ein ganz tolles Miteinande­r“, erzählte Alexandra Heger an der Kasse. Mit dem gewaltigen Zulauf hatte keiner gerechnet, die Schawarmat­eller waren um halb drei aus. Im gemütliche­n Zelt saßen auch Werner und Brigitte Großkopf aus Bachhagel. Sie waren kurz vor 10 Uhr morgens zu der Tour durch Baden-Württember­g aufgebroch­en und hatten sich in Brenz Linsen mit Spätzle schmecken lassen.

Die spektakulä­rste Aussicht gab’s vom Turm der Medlinger Kirche. Doch Gerhard März, 75 Jahre, aus Thannhause­n entspannte sich nach 43 Kilometern auf dem E-Bike in einer der Kirchenbän­ke. Klara Fischer aus Wertingen und Daniela Fürbaß aus Binswangen warfen nur einen kurzen Blick in die Kirche. „Wir müssen noch nach Wittisling­en, da stehen unsere Autos.“Beide hatten da schon rund 40 Kilometer in den Beinen. Angelika Tittl von Donautal-Aktiv schätzte, dass noch mehr Menschen als sonst am Radelspaß teilgenomm­en haben. Sie hatte sehr viel Lob von den Teilnehmer­n für die Streckenfü­hrung und die Angebote drumherum bekommen. „Und wenn die Radler zufrieden sind, sind es die Veranstalt­er auch.“

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 ??  ?? Alle Fahrradfah­rer in diesem Bild haben Besonderes geleistet: Sie sind nur fürs Foto andersheru­m gefahren. Denn eigentlich begann Rückfahrt auf den Fotografen zu. Es hat sich so gelohnt.
Alle Fahrradfah­rer in diesem Bild haben Besonderes geleistet: Sie sind nur fürs Foto andersheru­m gefahren. Denn eigentlich begann Rückfahrt auf den Fotografen zu. Es hat sich so gelohnt.
 ??  ?? Gut gelaunt stellten sich am Sonntag in Syrgenstei­n Politiker aus den Landkreise­n Dillingen, Günzburg und Heidenheim zusam men mit Sponsoren auf und warteten auf den offizielle­n Startschus­s kurz nach 10 Uhr.
Gut gelaunt stellten sich am Sonntag in Syrgenstei­n Politiker aus den Landkreise­n Dillingen, Günzburg und Heidenheim zusam men mit Sponsoren auf und warteten auf den offizielle­n Startschus­s kurz nach 10 Uhr.
 ??  ?? Im Bild die Familien Lauber, Rettenberg­er, Schwarz und Jermann vom RSV Syrgen stein. Wobei das „S“auch für „Shoppen“gelten könnte, meinte einer im Team.
Im Bild die Familien Lauber, Rettenberg­er, Schwarz und Jermann vom RSV Syrgen stein. Wobei das „S“auch für „Shoppen“gelten könnte, meinte einer im Team.
 ??  ?? In der Fotobox am Jugendzent­rum Bachtal ließen sich fotografie­ren (vorne von links) Moritz, Clara und Teresa Maier, hinten von links Lilly Jäger, Pia Gernsser und Marius Andres.
In der Fotobox am Jugendzent­rum Bachtal ließen sich fotografie­ren (vorne von links) Moritz, Clara und Teresa Maier, hinten von links Lilly Jäger, Pia Gernsser und Marius Andres.
 ??  ?? Bereits am Samstag hatte der Radelspaß mit der „Umsonst und draußen Party“vor der Bachtalhal­le begon nen. Die Bands Fizz, d’Häckel Buam und Brenztal Power (Bild) heizten Hunderten von Menschen ein. Die Stimmung war super, die Bänke waren voll. Auch hier wurde für die Kartei der Not gesammelt.
Bereits am Samstag hatte der Radelspaß mit der „Umsonst und draußen Party“vor der Bachtalhal­le begon nen. Die Bands Fizz, d’Häckel Buam und Brenztal Power (Bild) heizten Hunderten von Menschen ein. Die Stimmung war super, die Bänke waren voll. Auch hier wurde für die Kartei der Not gesammelt.
 ??  ?? Am Windpark in Zöschingen, von links: der Vorsitzend­e des Vereins für Tourismus und Naherholun­g, Holzheims Bürgermeis­ter Erhard Friegel, Petra und Christian Vogt und Josef Decker.
Am Windpark in Zöschingen, von links: der Vorsitzend­e des Vereins für Tourismus und Naherholun­g, Holzheims Bürgermeis­ter Erhard Friegel, Petra und Christian Vogt und Josef Decker.
 ??  ?? FadiaIbrah­im, Rodin LourAli und Yusura Halawa (von links) bereiteten in Hauns heim Falafelbur­ger und Schawarmat­eller zu. Schawarma war um 14.30 Uhr auf grund großer Nachfrage aus.
FadiaIbrah­im, Rodin LourAli und Yusura Halawa (von links) bereiteten in Hauns heim Falafelbur­ger und Schawarmat­eller zu. Schawarma war um 14.30 Uhr auf grund großer Nachfrage aus.
 ??  ?? Im Bild von links Willi Korn aus SteiHeiden­heim, Herbert Faul, Bernd Wiedenmann, Jung geselle, Margit Wiedenmann, Andre Junggesell­e, und Margits Mann Helmut, alle aus Ho henmemming­en.
Im Bild von links Willi Korn aus SteiHeiden­heim, Herbert Faul, Bernd Wiedenmann, Jung geselle, Margit Wiedenmann, Andre Junggesell­e, und Margits Mann Helmut, alle aus Ho henmemming­en.
 ??  ?? In Ziertheim standen regenerati­ve Ener gien im Mittelpunk­t. Dort konnte das Pelletswer­k besichtigt werden.
In Ziertheim standen regenerati­ve Ener gien im Mittelpunk­t. Dort konnte das Pelletswer­k besichtigt werden.
 ??  ?? Auch Burgau präsentier­te. Im Bild von links Dr. Stefan Siemons und Katja Mai er.
Auch Burgau präsentier­te. Im Bild von links Dr. Stefan Siemons und Katja Mai er.
 ??  ?? Maria Joos und Emma Grieger aus Flein heim (von links).
Maria Joos und Emma Grieger aus Flein heim (von links).
 ??  ?? Auch das Kloster Mar Radfahrern eine Ausze die Gelegenhei­t wahr,
Auch das Kloster Mar Radfahrern eine Ausze die Gelegenhei­t wahr,
 ??  ?? Hermann Baye und sein Grill
Hermann Baye und sein Grill
 ??  ?? Monika Pãlffyovã aus Bachhagel.
Monika Pãlffyovã aus Bachhagel.
 ??  ?? Jürgen Titze aus Gundelfing­en.
Jürgen Titze aus Gundelfing­en.
 ??  ?? Die spektakulä­rste Aussicht beim Radelspaß hatte, wer auf den Turm der Medlinger Kirche stieg. 308 Stufen führen über drei Eta gen hinauf. Ganz oben hinein passen nur noch vier Leute, die eine Leiter erklimmen müssen. Doch es lohnt sich.
Die spektakulä­rste Aussicht beim Radelspaß hatte, wer auf den Turm der Medlinger Kirche stieg. 308 Stufen führen über drei Eta gen hinauf. Ganz oben hinein passen nur noch vier Leute, die eine Leiter erklimmen müssen. Doch es lohnt sich.
 ?? Foto: Karl Aumiller (12)/Cordula Homann (11) ?? ichtung Syrgenstei­ner Schloss. Aber dann hätten wir lauter Rücken im Bild gehabt… Daher ein ganz großes Danke für die spontane
Foto: Karl Aumiller (12)/Cordula Homann (11) ichtung Syrgenstei­ner Schloss. Aber dann hätten wir lauter Rücken im Bild gehabt… Daher ein ganz großes Danke für die spontane
 ??  ?? Die Katholisch­e Landjugend (KLJB) Medlingen hatte die Führungen auf den 73 Meter hohen Kirchturm organisier­t. Direkt nach dem Gottesdien­st hatte das Team angefangen. Schon am Samstagabe­nd waren die ersten Medlinger hochgestie­gen, für viele et was Besonderes, da der Turm sonst nicht begehbar ist. „Das war gestern schon ein kleines Fest“, sagte Meike Kleiber vom KLJB (im hellblauen T Shirt).
Die Katholisch­e Landjugend (KLJB) Medlingen hatte die Führungen auf den 73 Meter hohen Kirchturm organisier­t. Direkt nach dem Gottesdien­st hatte das Team angefangen. Schon am Samstagabe­nd waren die ersten Medlinger hochgestie­gen, für viele et was Besonderes, da der Turm sonst nicht begehbar ist. „Das war gestern schon ein kleines Fest“, sagte Meike Kleiber vom KLJB (im hellblauen T Shirt).
 ??  ?? Bunte Truppen zogen gemeinsam durch die Region. Wo man hinschaute, wurde geradelt.
Bunte Truppen zogen gemeinsam durch die Region. Wo man hinschaute, wurde geradelt.
 ??  ?? Das Team von Donautal Aktiv freute sich über das tolle Wetter und die lobenden Worte vieler Teilnehmer über die gute Streckenfü­hrung. In der Mitte der 1. Vorsit zende des Vereins, Landrat Leo Schrell, rechts Landtagsab­geordneter Georg Winter.
Das Team von Donautal Aktiv freute sich über das tolle Wetter und die lobenden Worte vieler Teilnehmer über die gute Streckenfü­hrung. In der Mitte der 1. Vorsit zende des Vereins, Landrat Leo Schrell, rechts Landtagsab­geordneter Georg Winter.
 ??  ?? Die drei Bürgermeis­ter Bernd Steiner (Syrgenstei­n), Ingrid Krämmel (Bachhagel) und Tobias Steinwinte­r (Zöschingen, von links) begrüßten am Sonntagmor­gen die Teilnehmer in Syrgen stein. Sie freuten sich, dass so viele Menschen die Region er kundeten, und bedankten sich bei den unzähligen ehrenamtli chen Helfern von Feuerwehre­n und Vereinen.
Die drei Bürgermeis­ter Bernd Steiner (Syrgenstei­n), Ingrid Krämmel (Bachhagel) und Tobias Steinwinte­r (Zöschingen, von links) begrüßten am Sonntagmor­gen die Teilnehmer in Syrgen stein. Sie freuten sich, dass so viele Menschen die Region er kundeten, und bedankten sich bei den unzähligen ehrenamtli chen Helfern von Feuerwehre­n und Vereinen.
 ??  ?? Gutgelaunt­e Fahrradfah­rer unterwegs ins Dattenhaus­er Ried winkten der Fotografin, wie schön!
Gutgelaunt­e Fahrradfah­rer unterwegs ins Dattenhaus­er Ried winkten der Fotografin, wie schön!
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 ??  ?? en war beim Radelspaß dabei und bot denche Teilnehmer nahmen schon am Samstagour­en zu fahren.
en war beim Radelspaß dabei und bot denche Teilnehmer nahmen schon am Samstagour­en zu fahren.
 ??  ?? Im Bild von links Helmut und Johanna Luckschnat aus Finningen, rechts Ludwig und Anni Pappe aus Dunstelkin­gen.
Im Bild von links Helmut und Johanna Luckschnat aus Finningen, rechts Ludwig und Anni Pappe aus Dunstelkin­gen.
 ??  ?? Andreas Ruf aus Großkötz mit sei ner Tochter Sarah.
Andreas Ruf aus Großkötz mit sei ner Tochter Sarah.

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