Humorlawine tobt durch die Lauinger Stadthalle
Die Altneihauser Feierwehrkapell’n sorgt zum 160. Geburtstag der Lauinger Feuerwehr für großartige Stimmung
Lauingen Nein, Kalauer-Comedy zum Schenkelklopfen war es nicht, was die Altneihauser Feierwehrkapell’n mit ihrem Kommandanten Norbert Neugirg bei ihrem Gastspiel in der beinahe ausverkauften Stadthalle dem Publikum geboten hatte. Dennoch schüttelten sich die Besucher über beinahe zweieinhalb Stunden vor Lachen, denn Norbert Neugirg hatte sich in seinem humoristischen Textvortrag äußerst präzise und ausführlich über die Vorgänge in den letzten 20 Jahren der Herzogstadt informiert.
Verpackt in meist vierzeilige Reimform, gepaart mit mehr als einem Schuss Ironie und hinterkünftigen Witz, angereichert mit kleinen Frechheiten, die jedoch nie unter der Gürtellinie landeten.
Bereits die Begrüßung wurde zu einem freudigen „Fiasko“, wähnte sich doch Kommandant Neugirg im schönen Gundelfingen. Da bekam die angeblich unattraktive Nachbarstadt Lauingen ihr frech angerührtes Fett ab, was beim Publikum doch zu unterschiedlichen Formen der Beifallskundgebungen führte.
Es kam, wie es kommen musste. In seinem Redeschwall hatte der Kommandant die Ansprachen verwechselt. Erst nachdem ihm ein Kapell’n-Mitglied auf den vermeintlichen Irrtum aufmerksam gemacht hatte, wurde zur lautstarken Freude des Publikums der Lästerkübel über Gundelfingen ausgeschüttet, und Lauingen stand im Fokus des Kommandanten, nicht ohne den kleinen augenzwinkernden Reimvers: „Obwohl’s in Gundelfingen schöner wär’, mussten wir zu Ihnen her, doch auch Lauingen ist’s wert, dass man kommt und wieder fährt.“Wie es zum Engagement seiner Kapell’n kam, wurde wie folgt beschrieben: „Um das 160-jährige Bestehen heut’ mit den Altneihausern zu begehen, kam aus Lauingen die Feuerwehr vor zehn Jahren schon daher, um mit monatlichen Kleinstbeträgen, uns zum Auftritt zu bewegen. Und weil die Lauinger mit dürren Raten das jetzt regelmäßig taten, ist in zehn Jahren, die verstrichen, erst die Anzahlung beglichen.“
Die scherzhaften Seitenhiebe auf Lauingen gingen weiter, denn das Publikum sollte ja gerade in den mit Ironie und vorgetragenen Geschehnissen sich und die Stadt wiedererkennen. Da durfte der ehemalige Bürgermeister Georg Barfuß nicht fehlen. Für ihn gab der Kommandant unter anderem den Reimvers zum Besten: „Als Bürgermeister Barfuß noch regierte und im Sitzungssaal den Vorsitz führte, war’n rein vom Unterhaltungswert Stadtratssitzungen enorm begehrt ...“
Auch Dietmar Bulling hatte sich als Zweiter Bürgermeister der Stadt einen Reim mit folgendem Wortlaut verdient: „Gott segne den Reservebürgermeister und den Büroschlaf seiner Rathausgeister, der Herr möge die Lauinger erleuchten, sie seh’n so aus, als ob sie’s bräuchten!“Da durfte und konnte natürlich auch Stimmkreisabgeordneter Georg Winter nicht ausgelassen werden. Zur lautstarken Freude des Publikums verkündete der Kommandant: „Schorsch ist für München Schwabens Mann, weil seine Heimat ihn entbehren kann.“
Bis zur Pause, nach beinahe 90 Minuten des freudigen und jubelnden Lachens im Stadtsaal, war Lauingen humoristisch aufgearbeitet. Dabei müssen auch die tollen musikalischen Darbietungen und humoristischen Einlagen der Kapell’n erwähnt werden. Nach der Pause ruderte der Humor von der Oberpfalz nach den USA, wo Donald Trump zur Freude des Publikums so platt wie seine Haartolle gemacht wurde.