Auszubildende erhalten den Ritterschlag zum Gesellen
Bei der ersten Freisprechungsfeier der Bauinnung Nordschwaben in Höchstädt gibt es Glückwünsche für Maurer und Straßenbauer, Isolierer, Maler, Lackierer und Fahrzeuglackierer
Höchstädt Als in seinem Hof daheim gepflastert wurde, dachte sich Daniel Schneider aus Wallerstein, dass dies ein Beruf sein könnte, der ihm gefällt. Er testete es aus, machte Ferienarbeit bei der Frisch Bauunternehmung, wo er inzwischen seine Ausbildung abgeschlossen hat. Bei der Freisprechungsfeier im Schloss Höchstädt wurde er nun als bester Straßenbauer, sogar als Kammersieger mit hervorragenden Noten geehrt: 1,2 in der Praxis, 1,4 in der Theorie. Was ihn motiviert? „Ich bin immer draußen, der Beruf ist abwechslungsreich.“Vom Gestalten von Gärten ist er im Einsatz bis zum Straßenkanalbau.
Kreativ mit Farben und mit den Menschen arbeiten, das kann Luise Bruglachner als Malerin, gelernt hat sie bei Maler Rauch in Asbach-Bäumenheim. Dass die Arbeit körperlich anstrengend ist, daran hat sich die junge Frau aus Eschling (bei Burgheim) schnell gewöhnt. Und mit den Abschlussnoten von 1,1 in der Praxis und 1,9 in der Theorie unterstreicht sie ihre Worte: „Ich bin froh, dass ich diesen Beruf ergriffen habe.“Bei der ersten Freisprechungsfeier der zu Jahresbeginn fusionierten Bauinnung Nordschwaben, die von den m&m’s musikalisch bereichert wurde, gab es weitere Ehrungen: für Johannes Schwab (Praxis 1,4, Theorie 1,8), Marco Herrle und Florian Schneider als beste Maurer und Heinrich Golovanov (Praxis 1,9, Theorie 2,1) sowie Lukas Blüml als beste Isolierer. Ihre Leistung anerkennend gratulierte Obermeister Werner Lu- ther, ebenso wie zahlreiche Ehrengäste, allen Jung-Gesellen und der Jung-Gesellin aus den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries. Luther betonte: „Die Perspektiven sind sehr gut, es gab viele Jahre, wo das nicht so war.“Dass in den Bauberufen inzwischen moderne digitale Geräte im Einsatz sind, zusätzlich zu Schaufel und Besen, war ihm wichtig zu erwähnen. Weil die jungen Leute unter Beweis gestellt haben, dass sie den Anforderungen der von ihnen gewählten Berufe gewachsen sind, zollte Hermann Rupprecht, Stellvertretender Landrat DonauRies, seinen Respekt. Er ergänzte: „Qualifizierte, mit beiden Beinen im Leben stehende Handwerker werden von Fachbetrieben gesucht.“Gottfried Göppel von der Berufsschule Lauingen erinnerte die Absolventen: „Unterschätzen Sie nicht den Beitrag, den Ihre Eltern geleistet haben.“Er riet ihnen, immer ihre Ideen einzubringen und sich mit „einer gehörigen Portion Begeisterung für ihre Vorhaben“einzusetzen.
Stellvertretender Schulleiter Armin Parth von der Berufsschule Nördlingen empfahl den jungen Leuten: „Man geht lieber zur Arbeit, wenn man sich auf die Kollegen freut, also denken Sie auch an das Wir.“
Von Hans-Peter Rauch, Präsident der Handwerkskammer Schwaben, bekamen die Maurer und Straßenbauer, Isolierer, Maler, Lackierer und Fahrzeuglackierer den „Ritterschlag“zum Gesellen. Bevor er die Freisprechung vor- betonte er in der Festansprache: „Die Wirtschaft brummt, und das Handwerk trägt einen erheblichen Teil dazu bei.“
Den Jung-Gesellen stehen viele Möglichkeiten offen, sie können den Meisterbrief machen, sich damit als Führungskraft in Betrieben bewähren oder sich selbstständig machen. Überhaupt rät er ihnen, die Fortbildungsangebote der Kammer und der Innung wahrzunahm, nehmen. Dies wünscht sich auch Alban Faußner, Geschäftsführer der Bauinnung Nordschwaben, der den Firmen dankte, dass sie immer wieder bereit sind, Ausbildungsplätze anzubieten.