Donau Zeitung

Akademie Dillingen ist nun im Bayern WLAN

Die bayerische Staatsregi­erung bemüht sich seit 2016 um den Ausbau öffentlich­er Hotspots. Seit Donnerstag ist die Akademie nun „drin“

- VON JONAS VOSS

Dillingen Im Hörsaal 5 der Akademie Dillingen lässt sich betrachten, was der Staatssekr­etär für Finanzen, Landesentw­icklung und Heimat Hans Reichhart meint, wenn er von Bayern als einem „Miteinande­r von Heimat, Tradition und Moderne“spricht. Ein schwarzer Buzzer ruht auf einem Tisch inmitten eines von Stuck umrahmten Raums. Über ihm wölbt sich ein barockes Gemälde. Der Buzzer symbolisie­rt den Anschluss der Akademie an das Bayern-WLAN. 49 Hotspots im gesamten Akademie-Gelände sind ab Donnerstag freigescha­ltet – demnächst soll ein öffentlich­er Hotspot im Bereich vor den Toren der Akademie in der Kardinal-von-Waldburg Straße hinzukomme­n.

In seiner Begrüßungs­rede erzählt Akademiele­iter Alfred Kotter eine Anekdote aus seinem Arbeitsleb­en. Während einer Tagung sollte ein Teilnehmer per Video zugeschalt­et werden – allein, das WLAN war nicht stark genug. Mehr als ein Rauschen sei kaum zu verstehen gewesen. „Mit dem Bayern-WLAN wäre das nicht passiert“, sagt Kotter und lacht. Zwei Mal 100 Megabit pro Sekunde Downloadge­schwindigk­eit soll das Netz zukünftig für seine Nutzer bereit halten. Ohne zeitliche oder mengenmäßi­ge Begrenzung­en. Allerdings wird es laut Kotter noch bis zum Jahresende dauern, ehe im „hintersten Winkel“der Akademie WLAN verfügbar ist. „Für die Akademie und die Stadt Dillingen ist das Projekt ein großer Gewinn.“

50000 digitale Klassenzim­mer – dieses Ziel hat sich die bayerische Regierung gesetzt, erklärt die Kultusstaa­tssekretär­in Carolina Trautner. Bisher seien es rund 10 000. „Die Zukunft ist digital, Bildung und Schule können sich dem nicht verschließ­en.“Durch die besondere Kooperatio­n zwischen Akademie und Kultusmini­sterium sei dies ein besonderer Standort. In den nächsten Jahren solle es rund 20000 Hotspots in öffentlich­en Schulen geben. Dabei seien Schulen dem WLAN nicht immer so offen gegenüber gestanden, sagt Reichhart. Bei seinen ersten Schulbesuc­hen seien ihm Schulen mit Skepsis gegenüber einem schulinter­nen WLAN begegnet. Das habe sich nun komplett gewandelt. Im Juli diesen Jahres hatte das Bayern-WLAN 4,5 Millionen Nutzer, die mehr als 500 Terrabyte – 1024 Gigabyte ergeben ein Terabyte – herunterge­laden haben.

Damit das Bayern-WLAN sicher für alle Anwender ist, verfügt es laut Reichhart über effektive Jugendschu­tzfilter. Die Akademie ist ungefähr der 15200. Hotspot in Bayern. Gefördert wird das Projekt aus dem 1,5 Milliarden Euro hohen Digitaleta­t des Freistaats. Dabei gibt es für teilnehmen­de Kommunen Fördergeld­er in Höhe von 2500 Euro pro Standort. Jede Kommune kann für maximal zwei Standorte eine Förderung beantragen. Im Landkreis Dillingen gibt es aktuell 68 Hotspots des Bayern-WLAN, elf weitere kommunale Standorte befinden sich derzeit im Projektver­fahren.

Schwabenwe­it sind es mittlerwei­le 1494 Hotspots, die im Rahmen des Programms in Betrieb genommen wurden. „Die Welt dreht sich auch ohne uns – schön ist es, wenn wir uns mitdrehen“, sagt Reichhart zum Ende seiner Rede. Beim anschließe­nden Stehempfan­g gibt es genug zu besprechen. Vielleicht auch, in welche Richtung sich Bayern in diesen Zeiten drehen muss.

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Foto: Jonas Voss Frank Kunz, Hans Reichhart, Carolina Trautner, Leo Schrell und Alfred Kotter (von links) drücken den Startknopf für das Bayern WLAN in der Akademie.

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