Sie zeigen, wie wertvoll Bildung ist
In Dillingen thematisieren mehrere Einrichtungen die Chancenungleichheit von Kindern
Dillingen „Kinder brauchen Freiräume.“So lautete das große Motto des Weltkindertages am gestrigen Donnerstag. Auch in Dillingen wurde dieser wieder mit einer Rallye durch die Fairtrade-Stadt gefeiert. An drei verschiedenen Stationen konnten sich die Kinder über das Thema „Bildung als Chance“informieren – der Schwerpunkt, den der Kreisverband des Kinderschutzbundes gesetzt hatte.
Neben Eltern mit ihren Kindern hatten sich auch drei Ganztagsklassen der Grundschule Dillingen auf den Weg gemacht, um die einzelnen Ziele anzusteuern. Eine Station befand sich im Gebäude des Kinderschutzbundes. Die Vorsitzende Birgit Erdle hatte hier mit weiteren Mitarbeiterinnen zwei Themenräume vorbereitet. Im ersten Raum bekamen die Buben und Mädchen bunte Zettel mit Fragen und Aufgabenstellungen. Zu Themen wie „Warum ich in die Schule gehe“oder „Welche Fremdsprache sprichst du?“sollten sie einfach malen oder schreiben, was ihnen einfällt und dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
In zweiten Raum informierten Plakate die Kinder über den Themenbereich Bildung. Die Grundschüler durften einen Film über Kinderarmut in Deutschland ansehen. Sie erfuhren dabei, mit welchen Nachteilen ein Leben in relativer Armut verbunden sein kann. Auch Birgit Erdle erklärte hierzu: „In unserem Land hängt es leider oft von der Bildung der Eltern ab, welche Chancen ihre Kinder bekommen.“
Die nächste Station der Rallye war der Weltladen in der Königstraße. Hier drehe sich alles um die Schulwege von Kindern in ärmeren Ländern, informierte Beate Bauer, die Ladenleiterin. Sie zeigte Bilder von Schulwegen. Ein überfüllter Bus in Indien war zu sehen. In Peru führt der Schulweg an steilen Abhängen vorbei, und in Sibirien ist die eisige Kälte für Schulkinder ein Problem. Bauers Anliegen ist es, die Kinder zum Nachdenken anzuregen. „Sie sollen verstehen, dass sie es im Vergleich zu Kindern in ärmeren Ländern viel leichter haben und schätzen lernen, dass sie hier aufwachsen und zur Schule gehen können, ohne vorher arbeiten oder kilometerweit gehen müssen.“
Die dritte und letzte Station befand sich in der Fachakademie für Sozialpädagogik. Hier waren sieben verschiedene naturwissenschaftliche Experimente aufgebaut. Hier zeigten angehende Erzieher den Kindern Phänomene anhand von einfachen Mitteln auf. Stefan Leichtle und Markus Kratzer demonstrierten, wie sich Plastikflaschen und die Luft darin in heißem und kaltem Wasser verhalten. Der siebenjährige Sebastian und seine fünfjährige Schwester Johanna bekamen von Stefanie Mayer und Lea Wasner einen Unterwasservulkan und die Bewegung der Moleküle erklärt.
Wenn sich die Kinder an jeder Station einen Stempel geholt hatten, bekamen sie noch eine Sorgenpuppe, die sie mit nach Hause nehmen konnten.