Kies und Gewerbeflächen sind gefragt in Gundelfingen
Auf dem Schwarz-Areal sollen Wohnungen entstehen
Gundelfingen Kies aus Gundelfingen ist gefragt. Die Firma FeWa Kiesgewinnungs-Gesellschaft möchte innerhalb ihres Abbaugebiets südlich der Donaustadt, im Bereich der „Hasenmähderseen“, eine weitere Fläche ausbaggern. In Zahlen bedeutet das: 1418880 Kubikmeter Kies sollen fünf bis sechs Jahre lang, ab 2019, aus der Erde geholt werden. 4,5 Hektar jährlich, in einer Tiefe von etwa sechs bis 6,90 Metern. 7,6 Hektar davon werden wieder mit dem vorher herausgenommenen Boden aufgefüllt.
Da sich der Grundwasserspiegel nur geringfügig ändern soll, erwarten die Behörden keine Auswirkungen auf die angrenzenden Flächen und den Ortsteil Peterswörth. Allerdings beantragt die Stadt Gundelfingen, wie Bauamts-Mitarbeiter Harald Pröbstle erklärte, dass die Unterhaltsund Pflegearbeiten der Landflächen auf Dauer vom Grundstücksbesitzer durchgeführt werden. Denn kraft Gesetzes müsste die Stadt dies bei einem Gewässer dieser Kategorie übernehmen.
Bürgermeisterin Miriam Gruß sagte in der Stadtratssitzung: „Die Unternehmen nehmen unseren Boden raus, verdienen damit gutes Geld und die Städte sollen dann den Unterhalt zahlen.“Deshalb sei sie froh über Pröbstles Hinweis. Ratsmitglied Ingo Blatter steht dem Vorhaben kritisch gegenüber: „Kies wird ausgebeutet, als gäbe es keine Zukunft.“Siegfried Wölz entgegnete jedoch, dass die Stadt dies genehmigen müsse, weil sie das Gebiet schon 2012 dafür freigegeben hat. Mit drei Gegenstimmen gab der Stadtrat sein Einverständnis.
Damit die Firma Stengel das Betriebsgelände des „alten Ziegelwerks“künftig als Gewerbefläche nutzen kann, stellt die Stadt Gundelfingen den Bebauungsplan „Industrieund Gewerbegebiet - Altes Ziegelwerk“auf. Sowohl städtebauliche Planungen, artenschutzrechtliche sowie immissionsschutzrechtliche Untersuchungen werden auf Kosten der Firma Stengel durchgeführt. Im Flächennutzungsplan sind die Flächen der Landwirtschaft, mit besonderer Eignung für Ackerbau vorbehalten. Deshalb muss dieser ebenfalls geändert werden. Patricia Goj vom Planungsbüro OPLA erläuterte die entsprechenden Vorentwürfe. Unter anderem erklärte die Raumplanerin, dass sich die Baugrenzen nicht verändern: „Wenn neu gebaut werden muss, darf das nur im Umfang der bestehenden Gebäude erfolgen.“Der südliche Bereich, wo noch Ziegel produziert werden, wird als Industriegebiet ausgewiesen. Im Westen befinden sich zahlreiche Gehölze, die möglichst erhalten bleiben sollen oder zumindest wieder neu gepflanzt werden. In den Bereichen, die als Gewerbegebiet ausgewiesen werden, sind außer Lager-, Geschäftsund Verwaltungsgebäuden, Tankstellen und Anlagen für sportliche Zwecke ausnahmsweise Wohnungen für Aufsichtspersonal zulässig.
Wenn die Firma Stengel das plant, muss sie allerdings dafür sorgen, dass für die Bewohner keine Gefährdung durch Lärm besteht. Möglich ist auf den Gewerbeflächen auch der Verkauf der am Ort hergestellten Produkte. Die nördliche Halle soll vermietet werden. Nach dem einstimmigen Beschluss bereitet die Verwaltung die Unterlagen nun für die Auslegung im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden vor.
Das Schwarzareal am Feldgatterweg war ebenfalls Thema im Stadtrat. Auf dem Gelände der einstigen Fleisch- und Wurstwarenfabrik könnten Wohnungen entstehen, allerdings nur, wenn in Richtung Norden und Osten der Schallschutz gewährleistet ist. Ansonsten wären Beschwerden wegen der dort ansässigen Betriebe programmiert. Werner Dehm von OPLA stellte den Stadträten vier verschiedene Varianten vor, wie er sich die Bebauung vorstellen könnte. Ein- und Mehrfamilienhäuser, in denen auch Praxen oder Geschäfte untergebracht werden könnten, und Aufenthaltsbereiche sollen entstehen. Da Wohnungen gebraucht werden, stimmten die Stadträte der Weiterführung der Planungen in diese Richtung zu.