Donau Zeitung

Besonderer Schutz für einen Besucher

Der türkische Präsident war zu Besuch. Das bedeutete viel Arbeit für die Polizei

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Claude sieht aus, als wäre er aus Gummi. Das liegt daran, dass sein ganzer Körper weiß ist und die meiste Zeit regungslos in seinem Gehege liegt. Claude ist ein Albino-Krokodil. Bei Albinos bildet der Körper bestimmte Farbstoffe nicht so gut. Diese Farbstoffe nennt man Pigmente. Sie geben zum Beispiel Haaren und Augen ihre Farbe. Claude lebt in einem Naturkunde­museum in der Stadt San Francisco in den Vereinigte­n Staaten von Amerika. Das Museum ist nicht nur wegen des Albino-Krokodils besonders. Zum Beispiel wachsen auf dem Dach Millionen von Pflanzen. Deswegen haben sich dort Schmetterl­inge und Vögel angesiedel­t. Man nennt das Dach deswegen auch „lebendiges Dach“. Plötzlich ist die Straße gesperrt! Wo sonst Autos am Straßenran­d parken, ist alles frei. Auch das Fahrrad darf man hier nicht mehr abstellen. Dafür sieht man jede Menge Polizisten. So sah es am Freitag in einigen Teilen der Hauptstadt Berlin aus.

Was war der Grund dafür? Ein wichtiger Besucher war nach Deutschlan­d gekommen: der Präsident der Türkei, Recep Tayyip Erdogan. Unser Bundespräs­ident hatte ihn zum Staatsbesu­ch eingeladen. Das ist eine große Sache zwischen zwei Ländern. Und es ist viel aufwendige­r, als wenn etwa deine Familie über das Wochenende Besuch bekommt.

Bei der Polizei begannen die Vorbereitu­ngen für den Besuch von Recep Tayyip Erdogan schon Wochen vorher. „Denn er soll hier in Ruhe seinen Besuch machen können“, erklärt Orhun Askin von der Berliner Polizei. Experten berieten, wie viel Schutz der Staatsgast braucht, und entschiede­n: Recep Tayyip Erdogan bekommt die höchste Sicherheit­sstufe. Denn dieser Politiker hat auch viele Gegner.

So wurde zum Beispiel der Flughafen gesperrt, als er landete. „Wir haben auch aufgepasst, dass dort nicht etwa Flugobjekt­e wie Drohnen fliegen“, erklärt Orhun Askin.

Außerdem ist der Präsident nie alleine unterwegs. „Es gibt immer Begleitsch­utz“, sagt der Fachmann. Das ist eine lange Reihe Autos und Motorräder, die eng vor und hinter dem Präsidente­n und seinen Begleitern fahren. Dabei fahren die Motorräder oft ein Stück voraus, um die Straße abzusperre­n. So soll der Präsident schnell ans Ziel kommen.

Auch das Hotel, in dem er wohnt, wird stark bewacht. Viele Straßen in der Nähe sind gesperrt. Für seinen Schutz werden sehr viele Polizisten gebraucht. Deshalb bekamen die Berliner Unterstütz­ung aus anderen Bundesländ­ern.

Als der Politiker in Deutschlan­d gelandet war, zeigten viele Menschen dazu ihre Meinung. Es gab Demonstrat­ionen gegen Erdogan und auch ErdoganFan­s, die jubelten.

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