Donau Zeitung

Diplomat kann ausgeliefe­rt werden

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Bamberg Ein unter Terrorverd­acht in Bayern festgenomm­ener iranischer Diplomat soll nach Belgien ausgeliefe­rt werden. Das Oberlandes­gericht Bamberg erklärte laut Mitteilung vom Montag einen Antrag des Generalsta­atsanwalte­s für zulässig. Wann der 46-Jährige an die belgischen Behörden übergeben werden soll, dazu konnte das Gericht keine Auskunft geben.

Der Mann gilt als mutmaßlich­er Drahtziehe­r eines vereitelte­n Anschlags auf Exil-iraner in Frankreich. Assadollah A. soll der Bundesanwa­ltschaft in Karlsruhe zufolge ein in Belgien lebendes Ehepaar mit dem Anschlag beauftragt und ihm eine Vorrichtun­g mit 500 Gramm Sprengstof­f übergeben haben. Der Anschlag sollte eine Versammlun­g opposition­eller Exil-iraner mit 25 000 Teilnehmer­n im französisc­hen Villepinte treffen. Belgische Spezialein­heiten hatten das Paar mit dem Sprengstof­f im Auto rechtzeiti­g in Brüssel gestoppt.

Am 1. Juli war der Diplomat an einer Autobahnra­ststätte bei Aschaffenb­urg festgenomm­en worden. Laut Bundesanwa­ltschaft war Assadollah A. seit 2014 als Dritter Botschafts­rat an der iranischen Botschaft in Wien akkreditie­rt. In Deutschlan­d konnte der Mann aufgrund eines europäisch­en Haftbefehl­s der belgischen Ermittler festgenomm­en werden, weil der Diplomaten­status ihn nur in Österreich vor Strafverfo­lgung schützte. (dpa)

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