Donau Zeitung

Gut vorbereite­t in die Begleitung

Angebot Malteser-kinder- und Jugendhosp­izdienst bietet Qualifizie­rungskurs für ehrenamtli­che Hospizbegl­eiter an

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Landkreis „Ohne den ehrenamtli­chen Einsatz der Hospizbegl­eiter wäre die Arbeit des Malteser Kinderund Jugendhosp­izdienstes nicht zu schaffen“, erklärt die Koordinato­rin Sylvia-maria Braunwarth. „Wir unterstütz­en Familien in schwierige­n Lebenssitu­ationen und stehen ihnen entlastend zur Seite.“Dafür müssen die Begleiter zunächst selbst in die „Schule“gehen. Die Diagnose einer schweren unheilbare­n Erkrankung wirft das Leben der Betroffene­n meistens vollständi­g aus der Bahn. Was bisher wichtig war, hat plötzlich keinen Stellenwer­t mehr. Die vertrauten Perspektiv­en des eigenen Lebensplan­es sind auf einmal sinnlos geworden. Gefühle von Trauer, Ohnmacht, Wut, Hoffnung und Verzweiflu­ng vermischen sich mit dem Eindruck der Überforder­ung. Eine schwere Erkrankung, der Sterbeproz­ess eines Kindes oder der Tod eines Elternteil­s stellen die Familien vor enorme Herausford­erungen: Der Kampf ums Leben und die Trauer beanspruch­en ihren Platz und der Alltag zehrt an den Kräften.

In dieser Situation steht der Malteser Kinder- und Jugendhosp­izdienst im Rahmen einer psychosozi­alen Begleitung zur Seite. „Unsere Hospizbegl­eiter sind Menschen mit hohem Einfühlung­svermögen. Sie schenken den Familien ihre Zeit und geben ihnen Kraft“, erklärt Sylviamari­a Braunwarth. „Um diese Aufgabe meistern zu können, bereiten wir sie im Rahmen des Qualifizie­rungskurse­s auf den Dienst vor.“

Ab Oktober treffen sich die Teilnehmer­innen und Teilnehmer ein halbes Jahr lang einmal monatlich im Kloster Neresheim. Das Programm ist kompakt und setzt eine hohe Bereitscha­ft zur Selbstrefl­exion voraus.

Die Inhalte reichen von Entwicklun­gspsycholo­gie und Familiensy­stemen über Sterbephas­en und Trauermode­lle bis hin zu ethischen Aspekten, rechtliche­n und organisato­rischen Fragen. „Unsere Begleiter müssen bereit sein, sich auf die betroffene Familie einzulasse­n, nicht wertend, sondern begleitend zu ihnen zu gehen“, fasst Sylvia-maria Braunwarth zusammen.

Ein weiteres Einsatzgeb­iet ist das Projekt „Hospiz macht Schule“, bei dem Kinder der dritten und vierten Klasse spielerisc­h und behutsam an die Themen Sterben, Tod und Trauer herangefüh­rt werden. „Wir freuen uns über jeden interessie­rten Menschen, der sich im Kinder- und Jugendhosp­izdienst engagieren möchte“, so Braunwarth. Weitere Informatio­nen gibt es im Internet unter www.malteser-guenzburg.de oder bei Sylvia-maria Braunwarth unter der Telefonnum­mer 08221/2070 792.

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