AFD will Kirchen den Geldhahn zudrehen
Forderung: Keine Hilfe mehr vom Staat
München Die AFD wird deutlich in ihrem Landtagswahlprogramm: Die beiden großen Kirchen sollen kein Geld mehr vom Staat bekommen. Die Partei will damit eine mehr als 200 Jahre alte Tradition beenden. „Eine Fortsetzung der finanziellen staatlichen Unterstützung an die Amtskirchen ist weder zeitgemäß noch sachgerecht“, heißt es.
Die evangelische und die katholische Kirche finanzieren sich nicht nur über die Kirchensteuer ihrer Mitglieder, sondern bekommen auch direkt Geld vom Staat. Grund dafür ist die Politik Napoleons Anfang des 19. Jahrhunderts. Seine militärischen Erfolge führten dazu, dass auch in den deutschen Staaten die Kirchen und Klöster ihre Güter verloren. Ein Ausgleich musste her – und der wurde mit staatlichen Leistungen für die Kirchen geschaffen.
Der Freistaat finanziert aus seinem Haushalt die Personalkosten sowohl
Alle Steuerzahler finanzieren hochrangige Kirchenleute
für den Landeskirchenrat der evangelischen Landeskirche als auch für die Bischöfe und das Domkapitel der sieben katholischen Diözesen. Alle Steuerzahler finanzieren das Gehalt hochrangiger Kirchenvertreter. Rund zwölf Millionen Euro sind im Haushalt jährlich für „pauschale Zahlungen für den Personalaufwand der sieben (Erz-)diözesen“eingestellt. Die evangelische Kirche bekommt für ihren Landeskirchenrat zwei Millionen Euro. Seit 2013 gibt es laut Kultusministerium Pauschalzahlungen. Grundlage für deren Höhe ist das Konkordat, also der Staatskirchenvertrag zwischen dem Freistaat und dem Vatikan.
Im Wahlprogramm der AFD steht: „Diese staatliche Unterstützung ist dem deutschen und insbesondere bayerischen Steuerzahler nicht länger zumutbar.“Lassen sich damit im immer noch kirchlich geprägten Bayern Wählerstimmen gewinnen?