Die meisten Bachmuscheln dürften vertrocknet sein
Zum Artikel „Die Bachmuscheln sind gerettet“vom 4. Oktober:
Eine spektakuläre Rettungsaktion, ein Loblied auf alle Beteiligten, besonders den engagierten Bürgern und Landwirten. Eine traumhafte Geschichte und die liebe Bachmuschel ist gerettet! Doch wie geriet sie in Not? Die Bachmuschel kommt auch im Nebelbach und anderen Bereichen vor und es wurde viel (Steuer-) Geld in den Erhalt beziehungsweise Aufbau der Population gesteckt. Dieses Jahr war sicherlich ein Ausnahmejahr, böser „menschengemachter“Klimawandel hin - Dürre her, aber es gibt mehr Faktoren. Die Diskussion um die Höchstädter Brunnen ergab, dass es auf der Hochterrasse wohl nicht mehr unbegrenzt Grundwasser gibt, weder in den quartären, noch in den jurassischen (Karst) Speichern. Beide hängen zusammen, wer einen anzapft, leert auch den anderen, so die Hypothese. In einem trockenen Jahr wie diesem ist das gegebenenfalls fatal, aus einem Trockenfallen wird eine Dürre.
Von Landrats- und Wasserwirtschaftsamt, die auf diesen möglichen Zusammenhang hingewiesen wurden, kamen als Reaktion nur Ausflüchte und der Hinweis auf ausstehende Untersuchungen, die eigentlich seit mehr als zehn Jahren überfällig sind. Nur bringt es der Bachmuschel in den jetzt (noch) trockenen Bereichen eher nichts mehr, da die Ämter ihre Hausaufgaben nicht machen. Die meisten Muscheln dürften vertrocknet sein, das investierte (Steuer-)geld verschwendet. Nur der Unterlauf des Nebelbachs hat noch ein bisschen Leben. Bezüglich des weitgehend trockenen Nebelbachs war ein „Isch ja eh scho wurschd“auch dabei. Werden die Wasserschutzgebiete wegen der ausgedehnten Wasserförderung erweitert, schreiten die Beeinträchtigungen fort. Bei Bodenund Gewässerschutz gibt es offensichtlich verschiedene Definitionen, oder? Die Ämter schlafen, der Bürger muss es richten. Das Lob an die Retter war ernst gemeint! Michael Audibert, Blindheim