Fünferkette gibt Sicherheit
Fußball-Landesliga Südwest Der FC Gundelfingen wird auch beim TuS Geretsried mit der veränderten Taktik, aber noch ohne eine Neuverpflichtung antreten
Als Maximilian Braun den FC Gundelfingen Anfang Juli zum 1:0-Sieg beim TuS Geretsried geschossen hatte, herrschte bei den LandesligaFußballern ein Stimmungshoch. Punkte brachte der Erfolg zwar keine, wohl aber die HauptrundenQualifikation für den Pokal. Knapp drei Monate später tritt der FCG am Samstag (15 Uhr) wieder im Isaraustadion an, allerdings haben sich die Vorzeichen gewaltig geändert. Denn die Gundelfinger reisen als Vorletzter nach Oberbayern und brauchen jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt.
„Natürlich gibt es gutes Gefühl, wenn du weißt, dass du dort schon mal gewonnen hast“, weiß FCGTrainer Martin Weng, „andererseits gibt ein Sieg vor einem Vierteljahr sicher nicht den entscheidenden mentalen Kick.“Viel eher erhofft sich Weng davon, dass seine Schützlinge schon zwei Partien lang ungeschlagen sind (2:2 gegen den SV Egg, 1:0 gegen die SpVgg Kaufbeuren), dass auch das Selbstvertrauen gewachsen ist.
Dass die Grün-Weißen unverändert im Tabellenkeller festhängen, ist auch den Ergebnissen der direkten Konkurrenz geschuldet. Doch Weng interessieren diese Resultate aktuell nur wenig: „Es ist noch viel zu früh, um jetzt schon über andere Ergebnisse zu spekulieren. Viel entscheidender ist, dass wir selbst punkten und den Anschluss an die rettenden Plätze herstellen.“
Dazu soll auch die jüngste Systemänderung beitragen, die bei den Kickern aus der Gärtnerstadt gut angekommen scheint. „Die Rückmeldungen aus der Mannschaft wa- ren jedenfalls positiv, aktuell fühlen sich die Jungs etwas sicherer“, berichtet Weng, der gegen Kaufbeuren erstmals bei gegnerischem Ballbesitz mit einer Fünfer-Abwehrkette agieren ließ. Und noch einen Vorteil hat der 33-Jährige ausgemacht: „Wenn wir den Ball haben und die Außenverteidiger vorschieben, sind immer noch drei Mann für den Spielaufbau hinten.“
In Kürze wird der Coach noch eine weitere personelle Alternative haben, denn neuerdings trainiert Roman Kadutschenko mit. Der Mittelfeldspieler, der im Winter 2016/17 den damaligen Bayernligisten FC Gundelfingen in Richtung TSV Meitingen verlassen hat, verspürt nach halbjähriger Pause wieder Lust am Spiel. „Konditionell hat Roman noch Rückstand, ansonsten hinterlässt er einen guten Eindruck. Seine Aggressivität im Zweikampf wird uns sicher helfen“, ist Weng überzeugt. In Geretsried wird der 27-jährige Rückkehrer allerdings noch nicht im Kader stehen. (wab)
FC Gundelfingen: Dewein, Handschiegl; Brugger, Grötzinger, Reutter, Schnelle, Weichler, Braun, Elze, Kühn, Müller, Noller, Rolle, Schneider, Yasar, Öz, Viana dos Santos, Hauf, Rembold
Der Gegner: Mit der Umgruppierung aus dem Südosten in den Südwesten war der TuS Geretsried nicht glücklich, lediglich die Derbys gegen den Bayernliga-Absteiger BCF Wolfratshausen und den Aufsteiger 1. FC Garmisch-Partenkirchen linderten etwas den Unmut. Denn in der Landesliga Südost zählte der TuS zu den Top-Teams und rechnete sich durchaus Aufstiegschancen aus, im Südwesten hatte das Team von Trainer Florian Beham etwas Anlaufschwierigkeiten. Letztlich ist die Erfolgsformel einfach: Läuft es bei Torjäger Srdan Ivkovic, der zwölf der 20 TuS-Treffer erzielt hat, läuft es auch beim Team. Gegen den FCG ist die Bilanz in fünf Spielen ausgeglichen, je zwei Siegen stehen zu Buche, einmal gab es in der alten Landesliga Süd ein 2:2.