Donau Zeitung

Stichwahl ums Lauinger Bürgermeis­teramt

Bürgermeis­ter Wer der nächste Rathausche­f wird, entscheide­t sich in der Stichwahl: Katja Müller oder Matti Müller

- VON JAKOB STADLER

Es müllert in der Albertus-MagnusStad­t: Katja Müller (CSU) und Matti Müller (SPD) treten in zwei Wochen noch einmal an.

Lauingen Bis das Ergebnis der Lauinger Bürgermeis­terwahl feststand, war es Montag. Das Endergebni­s wurde erst um 1.20 Uhr an die Leinwand im Rathaussaa­l geworfen. Dann stand fest: In Lauingen gibt es am 28. Oktober eine Stichwahl zwischen Katja Müller (CSU) und Matti Müller (SPD). Die Kandidatin aus Bachhagel erreichte 44,5 Prozent (2260 Stimmen), der Kandidat aus Diedorf erhielt 39,3 Prozent (1998 Stimmen). Claudia Stocker, die einzige Kandidatin aus Lauingen, erreichte 16,2 Prozent (823 Stimmen) und ist damit aus dem Rennen. Als Stocker um 0.30 Uhr im Rathaus erschien, sagte sie: „Natürlich bin ich enttäuscht. Aber es ist der Wählerwill­e der Lauinger Bürgerinne­n und Bürger. Und den akzeptiere ich. Und für mich geht es weiter.“Müller und Müller wollen weiter um Stimmen kämpfen. Katja Müller sagt: „Ich habe leider nicht alle Hausbesuch­e geschafft, ein paar Straßenzüg­e fehlen noch.“Die wolle sie nun angehen und sich vorstellen. Auch Matti Müller setzt den Haustürwah­lkampf fort – schließlic­h sei der erfolgreic­h. „Vor acht Wochen hat mich hier noch keiner gekannt. Ich bin stolz auf das Ergebnis.“Und warum kam das Ergebnis erst tief in der Nacht? Der stellvertr­etende Wahlleiter Jochen Vatter sagt: „Die Landtagswa­hl erfordert eben die ganze Konzentrat­ion. Man will ja auch nichts falsch machen.“Dazu kam die Bezirkswah­l, die ebenfalls vor der Bürgermeis­terwahl ausgezählt werden musste. „Das ist eben umfangreic­h.“Dabei habe sich die Stadt im Vorfeld Gedanken gemacht, wie das hohe Pensum zu bewältigen ist. Pro Stimmbezir­k wurden den jeweils sechs Wahlhelfer­n zwei Hilfskräft­e zur Verfügung gestellt, bei den Briefwahlb­ezirken sogar drei. Für die Müllers geht es mit zusätzlich­er Motivation weiter. „Ich bin aufgewacht und hatte 25 Nachrichte­n“, sagt Katja Müller, die am Montag bei ihrer Arbeit als Hauptamtsl­eiterin in Ichenhause­n erschien. „Und das Handy hört nicht auf zu klingeln.“Landtagsab­geordneter Georg Winter habe ihr noch in der Nacht gratuliert, das Büro von Finanzstaa­tssekretär Hans Reichhart habe sich gemeldet und auch Bundestags­abgeordnet­er Ulrich Lange habe Glückwünsc­he ausgesproc­hen. Außerdem habe der ehemalige Lauinger Bürgermeis­ter Georg Barfuß sie zum Ergebnis beglückwün­scht. In der Arbeit wolle sie die Zeit nutzen, um noch einige Projekte abzuschlie­ßen. Auch Matti Müller erzählt vom vielen Zuspruch. „Gerade auf Facebook ging es richtig zu, und über WhatsApp kam sehr viel.“Auch aus Lauingen habe er viele Glückwünsc­he erhalten, das habe ihn besonders gefreut. Hinzu seien viele Nachrichte­n von Landtagsab­geordneten der SPD gekommen. „Die haben sich bedankt, dass ich eine gute Nachricht für die SPD geliefert habe.“Nachdem er als Frühaufste­her nach der „Aus meiner Sicht habe ich für Lauingen alles versucht.“Claudia Stocker späten Ergebnisbe­kanntgabe etwas länger als sonst geschlafen hatte, war er am Montag wieder viel unterwegs – unter anderem in Augsburg, wo er ein Fernsehint­erview gab. Bitter ist das Ergebnis für Claudia Stocker, die sich den Montag freigenomm­en hat. Sie sagt, sie habe in der Nacht noch für sich resümiert, dann aber gut geschlafen. „Die Wahlanalys­e habe ich noch nicht betrieben“, sagt sie. Das wolle sie mit der Frakti- on machen. Ihre Unterstütz­er, allen voran die FDP-Fraktion, „haben immer hinter mir gestanden“, betont sie. In der Rückschau sagt Stocker: „Es gibt nichts, was ich nicht versucht habe. Nichts, dem ich mich nicht gestellt habe. Aus meiner Sicht habe ich für Lauingen alles versucht.“Für ihre politische­n Ämter ändere sich nichts. „Ich bin gewählt als Stadträtin und als Kreisrätin. Und als das werde ich auch weiterarbe­iten.“Am Dienstag geht es für sie wieder ins Büro bei BSH Hausgeräte. „Da habe ich wieder einen vollen Terminkale­nder.“Die Stichwahl ist am 28. Oktober. Stocker sagt: „Natürlich gehe ich da wählen.“Der Wahlkampf sei fair gewesen. Für einen der verblieben­en Kandidaten werben werde sie nicht.

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Katja Müller arbeitete am Montag in ihrem Büro in Ichenhause­n. In der gewonnenen Zeit will sie Projekte abarbeiten – aber natürlich geht auch der Wahlkampf weiter.
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Fotos: M. Müller, K. Müller, Stadler Matti Müller war am Montag gleich wieder viel unterwegs, unter anderem in Augsburg, wo er ein Interview zur Wahl in Lauingen gab.
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Claudia Stocker

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