Peterswörth: Kritik an gestiegenen Grundstückspreisen
Der Verkauf der Bauplätze im Gebiet Bauernfeld Ost bewegt. Auch der Radweg ist Thema
Peterswörth Die Preise für Wohnen und Bauen steigen seit einigen Jahren sprunghaft an. Kein Wunder, dass der Bereich bezahlbarer Wohnraum eines der bestimmenden Themen im Landtagswahlkampf war. Dass der Trend auch längst im ländlichen Raum angekommen ist, wurde bei der Peterswörther Bürgerversammlung am Dienstagabend deutlich, zu der gut 70 Besucher in den Bürgersaal gekommen waren. Zwei Bürger sprachen die Bauplätze im gerade erschlossenen, dritten Abschnitt des Baugebietes Bauernfeld Ost an. Dort konnten sich Interessenten für zwölf Bauplätze bewerben. Karl Schwenkreis kritisierte die Quadratmeterpreise, die dafür verlangt werden. „Innerhalb von vier Jahren ist der Preis von 80 auf 122 Euro gestiegen“, monierte er und prophezeite, dass man so junge Familien nur schwer vor Ort halten könne. „Bei solchen Hämmern gehen die woanders hin.“Alexander Winkler, neuer Kämmerer der VG Gundelfingen, antwortete in seiner ehemaligen Funktion im Bauamt. Zum einen handele es sich um Vollkostenpreise. Zum anderen seien die Preise in der Baubranche generell gestiegen. „Jeder will ein Stück vom Kuchen haben, das ist leider so.“Dies sei nicht nur bei den Grundstücks-, sondern auch bei den Baupreisen zu spüren. Hans Althammer erkundigte sich nach den Kriterien, nach denen die Bewerber für die Bauplätze ausgewählt werden. „Werden hier Peterswörther und junge Familien bevorzugt?“, fragte er. Bürgermeisterin Miriam Gruß bejahte dies und verwies auf einen Kriterienkatalog mit Punktesystem. Entscheidend sind die familiäre Situation, Vermögen und Einkommen, Wohnsitz und Arbeitsplatz sowie ehrenamtliches Engagement. Althammer sprach auch ein anderes Thema an: die „Raser“in der Gartnerstraße. „Gerade zum Schichtwechsel geht es hier zum Teil wie auf der Rennstrecke zu“, schilderte er. Ordnungsamtsleiter Nikolaus Mayr kündigte an, die Stelle in die nächste Verkehrsschau aufzunehmen. Man führe dort bereits Messungen durch, auch um sieben Uhr morgens. Der Anteil an Rasern sei jedoch „nicht überproportional“.
Mit dem Bahnübergang an der Industriestraße meldete sich Althammer noch mit einem dritten Anliegen. Dort staue sich bei starkem Regen das Wasser. Dies sei ein „Ärgernis“. Sein Vorschlag: „eine Art Gulli.“Tiefbauamtsleiter Harald Pröbstle bestätigte, dass man sich die Stelle bereits angeschaut hat. „Es ist baulich nicht einfach zu lösen“, sagte er. Zudem handele es sich um Grund der Deutschen Bahn. „Wir befinden uns in Gesprächen“, so Pröbstle. Erich Müller kritisierte den Radweg von Peterswörth nach Gundelfingen. „Der Radweg, der eigentlich keiner ist“, so Müller. Die Bedingungen für Fahrradfahrer seien schlecht, es gebe mehr als 15 Querstellen. „Das ist fast nicht zumutbar.“Zumal die Strecke durch Fahrer des Donauradweges zum Teil stark frequentiert sei. Die Gegebenheiten würden einen des Öfteren davon abhalten, statt des Autos das Fahrrad zu nehmen, so Müller. „Die Situation befriedigt mich auch nicht“, sagte Gruß. Sie nehme das Thema gerne auf und prüfe die Möglichkeiten.
In ihrem Vortrag ging die Bürgermeisterin unter anderem auf den Spielplatz in der Lerchenstraße ein. Dort habe man unter anderem die Schaukelsitze ausgetauscht, die Hecken zurückgeschnitten und den Sand im Sandkasten ausgetauscht. „Ich weiß, so manche Eltern hätten sich mehr gewünscht, aber wir sind dran“, sagte Gruß. Sie sprach auch die Situation am Wünschsee an. „Dort kommen immer wieder Leute, die man nicht haben möchte.“Deshalb gebe es Pläne, den Bereich einzuzäunen. „Wir wollen keine Mauern bauen, aber zumindest eine kleine Grenze ziehen.“