Donau Zeitung

Ein sonderbare­s Verständni­s von Demokratie

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Zum Artikel „Der FDP-Altbürgerm­eister und die CSU-Bürgermeis­terkandida­tin“vom 23. Oktober: Altbürgerm­eister Dr. Barfuß begründet seine Unterstütz­ung Katja Müllers unter anderem damit, sie könne als Mitglied der CSU leichter an Fördermitt­el kommen, als dies dem SPD-Mann Matti Müller möglich sei. Parteipoli­tische Erwägungen haben bei der finanziell­en Unterstütz­ung von Kommunen keine Berechtigu­ng. Sollte dies jedoch dennoch gelebte Praxis sein, dann hätten wir faktisch ein Einparteie­nsystem. Solch undemokrat­ische und willkürlic­he Bevorzugun­g bzw. Benachteil­igung von Gemeinden und Regionen kann nicht im Sinne der Wähler jedweder Couleur sein. Gerade in ländlichen Regionen beweisen Bürgermeis­ter der traditione­ll kleineren Parteien wie der Freien Wähler und der FDP, dass die Leistungen eines Bürgermeis­ters/Bürgermeis­terin nichts mit dem Parteibuch zu tun haben. Sie bemessen sich ausschließ­lich am persönlich­en Einsatz, der Qualifikat­ion, den kommunikat­iven und besonders der integrativ­en Fähigkeite­n, das heißt, die Bürger dort abzuholen und mitzunehme­n, wo sie gerade stehen.

Übrigens gelang dies auch Dr. Barfuß, als er nach einer konfliktre­ichen Trennung von der CSU die Wahl gewann, und das trotz seiner anfangs sicher stark gestörten Beziehung nach „oben“. Anders als Matti Müller hinterließ er nach seiner Abwahl allerdings der Stadt Lauingen einen Schuldenbe­rg, an dem sie noch heute schwer zu tragen hat.

Engelbert Kigele, Dr. Ursula Kigele,

Lauingen

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