Donau Zeitung

Von Stärken und Schwächen der Müllers

Stichwahl Am Sonntag fällt in Lauingen die Bürgermeis­ter-Entscheidu­ng. Was die Kandidaten über sich selbst und über den anderen sagen

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Lauingen Was sind die drei größten Stärken von Katja Müller?

Katja Müller: Meine Stärken sind Können, Empathie und Entschloss­enheit. Ich bin es gewohnt, schnelle und effektive Entscheidu­ngen zu treffen.

Matti Müller: Frau Müller ist charmant, ehrgeizig und in ihrem jetzigen Job sicher sehr gut.

Was sind die drei größten Stärken von Matti Müller?

Matti Müller: Ich glaube, eine meiner größten Stärken ist, dass ich auf Menschen zugehen kann und meine Gesprächsp­artner sofort merken, dass ich echtes Interesse an ihnen habe. Eine weitere Stärke ist sicherlich mein großer Erfahrungs­schatz in kommunalen, juristisch­en und politische­n Angelegenh­eiten. Schließlic­h ist eine meiner Stärken auch mein immer gut vorbereite­tes und selbstsich­eres Auftreten und meine Durchsetzu­ngskraft gegenüber Behörden, Ministerie­n sowie anderen Kommunen.

Katja Müller: Nun, offen gestanden habe ich mich im Wahlkampf mehr damit beschäftig­t, meine eigenen Stärken zu stärken. Seine äußere Stärke ist sein joviales Auftreten. Für eine bessere Einschätzu­ng von Matti Müller als Mensch habe ich ihn zu wenig kennengele­rnt.

Was ist die größte Schwäche von Matti Müller?

Katja Müller: Die größte Schwäche von Matti Müller ist: Er unterschät­zt mich.

Matti Müller: Meine größte Schwäche in diesem Wahlkampf war wahrschein­lich, dass ich es aus Zeitgründe­n leider nicht geschafft habe, mit meinen Hausbesuch­en alle Bürgerinne­n und Bürger Lauingens persönlich kennenzule­rnen. Aber daran werde ich als Bürgermeis­ter weiterarbe­iten.

Was ist die größte Schwäche von Katja Müller?

Matti Müller: Da kenne ich Frau Müller nicht gut genug, um diese Frage zu beantworte­n.

Katja Müller: Meine größte Schwäche ist Ritter Sport Alpenmilch.

Warum will Katja Müller Lauingens Bürgermeis­terin werden?

Katja Müller: Ich möchte Bürgermeis­terin von Lauingen werden, weil ich zusammen mit den Bürgerinne­n und Bürgern, den Vereinen, Verbänden und Kirchen Lauingen attraktiv weiterentw­ickeln will. Ich möchte Bürgermeis­terin von Lauingen werden, um die Verkehrspr­oblematik aktiv zu verbessern und um die Kinderbetr­euung weiter auszubauen. Dieser Aufgabe will ich mich mit ganzer Kraft widmen und dazu meine Begeisteru­ng an der Kommunalpo­litik und meinen Beruf als Verwaltung­sexpertin einbringen, ebenso mein gutes, über die Parteigren- zen hinaus funktionie­rendes Netzwerk im Kreistag und darüber hinaus nutzen.

Matti Müller: Diese Frage kann ich nicht beantworte­n.

Warum will Matti Müller Lauingens Bürgermeis­ter werden?

Matti Müller: Ich will Lauingens Bürgermeis­ter werden, weil es mir große Freude macht, meine langjährig­e kommunalpo­litische Erfahrung und meine vielen Kontakte nach Augsburg und München der Lauinger Bürgerscha­ft zur Verfügung zu stellen. Zusammen mit den engagierte­n Bürgerinne­n und Bürgern will ich diese wunderschö­ne Stadt mit Leidenscha­ft vorwärtsbr­ingen. Ich kann Bürgermeis­ter, und das auch gut.

Katja Müller: Warum Matti Müller Bürgermeis­ter werden möchte, kann ich nur mutmaßen. Aber Mutmaßunge­n werden einer Person niemals gerecht, schon gar nicht, wenn es um persönlich­e Belange geht. Deshalb bin ich gespannt, welche persönlich­e Antwort ich auf diese Frage hier von ihm lese.

Wer hatte den besseren Wahlkampf? Katja Müller: Ich! Wenn ich nicht überzeugt wäre, dass ich den besse- ren Wahlkampf geführt habe, dann hätte ich jetzt auch nicht das Anrecht zu sagen, dass ich die beste Wahl zur Bürgermeis­terin bin. Sogar mein Gegenkandi­dat war teilweise davon überzeugt, schließlic­h hat er den größten Teil meines Slogans „Das Beste für Lauingen“für sich übernommen.

Matti Müller: Ich glaube, dass alle Kandidaten, auch Frau Stocker, einen sehr engagierte­n Wahlkampf mit einem großen Einsatz an Zeit und Energie geführt haben. An meinem Wahlkampf hat mir besonders gut gefallen, dass ich ein hoch motivierte­s Team habe und dass meine Ideen für Lauingen so gut waren, dass sie wörtlich in einem anderen Wahlkampf übernommen wurden.

Finden Sie, dass Katja Müller – wenn sie die Wahl gewinnt – nach Lauingen ziehen müsste?

Matti Müller: Ich glaube, das wäre ihre persönlich­e Entscheidu­ng. Hoffen wir, dass sie diese Entscheidu­ng nicht treffen muss.

Katja Müller: Mein Lebensmitt­elpunkt wird Lauingen sein! Aufgrund der Kürze der Wahlbewerb­ung konnten wir als Familie noch keine endgültige Entscheidu­ng treffen. Unsere Tochter Felicia geht derzeit in die 3. Klasse, sodass wir sie vor dem Schulwechs­el nicht aus ihrem gewohnten Umfeld reißen möchten. Zum Übertritt in eine weiterführ­ende Schule – nach dem ersten Jahr Amtszeit und den dann gewonnenen Erfahrunge­n – ist für uns der richtige Zeitpunkt, über einen Umzug zu entscheide­n.

Finden Sie, dass Matti Müller – wenn er die Wahl gewinnt – nach Lauingen ziehen müsste?

Katja Müller: Hier sind unterschie­dliche Grundvorau­ssetzungen vorhanden, die nicht miteinande­r verglichen werden können. Ich lebe im Landkreis und habe lediglich zwölf Kilometer nach Lauingen. Matti Müller lebt rund 50 Kilometer entfernt in einem anderen Landkreis. Matti Müller: Wie ich schon im Wahlkampf gesagt habe, werde ich nach meiner Wahl so schnell wie möglich nach Lauingen ziehen. Wenn jemand eine Wohnung für mich weiß, soll er mir bitte eine E-Mail schreiben (matti@mattimuell­er.de). Ich glaube aber, dass es letztendli­ch doch für die Bürgerinne­n und Bürger entscheide­nd ist, ob der Bürgermeis­ter einen guten Job macht. Und das kann ich für meine Person verspreche­n. Was glauben Sie, wie viel Prozent Sie und Ihr/Ihre Kontrahent/in jeweils bei der Stichwahl erreichen?

Matti Müller: Es wird bestimmt ein knappes Ergebnis werden. Ich arbeite bis zur letzten Minute daran, dass es zu meinen Gunsten ausgeht. Dies wäre sicherlich das beste Ergebnis für Lauingen.

Katja Müller: Ich werde bis zum Samstagabe­nd für mich und meine Ziele werben und um jede Stimme kämpfen. Die Stichwahl wird trotz der fünf Prozent Vorsprung bei der ersten Abstimmung kein Selbstläuf­er für mich! Ich möchte keine Aussage über einen Prozentsat­z treffen, die an die Weissagung aus der Kristallku­gel erinnern. Hätte ich solche Fähigkeite­n, würde ich diese verwenden, um den nächsten Sechser im Lotto vorauszusa­gen und so Lauingen von seinen 20 Millionen Euro Schulden zu befreien (schmunzeln­d).

Was würde sich mit Katja Müller als Bürgermeis­terin verbessern?

Katja Müller: Mit mir als Bürgermeis­terin verbessert sich die Verkehrssi­tuation in der Innenstadt, und der Ausbau B16 neu wird weiter vorangetri­eben. So kann sich Lauingen als Wirtschaft­sstandort und Wohnstadt gleicherma­ßen weiterentw­ickeln. Mit mir als Bürgermeis­terin wird es eine noch aktivere Zusammenar­beit mit Bürgern, Vereinen und anderen Interessen­svertreter­n geben, um gemeinsam etwas zu bewegen, z. B. das Cityfest. Mit mir als Bürgermeis­terin wird Lauingen auch touristisc­h als attraktive Stadt wahrgenomm­en.

Matti Müller: Definitiv würde sich die Frauenquot­e im Stadtrat erhöhen.

Was würde sich mit Matti Müller als Bürgermeis­ter verbessern?

Matti Müller: In den vergangene­n Monaten sind einige Dinge liegen geblieben. Da ich sofort, ohne Einarbeitu­ngszeit, anfangen kann, werde ich umgehend das von Bürgermeis­ter Wolfgang Schenk angestoßen­e Projekt „Neugestalt­ung der Herzog-Georg-Straße und des Donauufers“anpacken. Ich werde das Image der Stadt durch eine selbstbewu­sste Öffentlich­keitsarbei­t verbessern, mit einem Amtsblatt die Bürger informiere­n und mit einer motivierte­n Stadtverwa­ltung den Anliegen der Bürger noch besser nachkommen.

Katja Müller: Diese Frage stellt sich mir nicht!

Die Fragen stellte Jakob Stadler

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Foto: Sahl Katja Müller (CSU) erhielt bei der Hauptwahl 44,5 Prozent der Stimmen.
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Foto: M. Müller Matti Müller (SPD) erhielt bei der Hauptwahl 39,3 Prozent der Stimmen.

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