Donau Zeitung

„Das Rentennive­au kann man nicht essen“

Professori­n Gisela Färber über die unterschie­dlichen Systeme der Altersvers­orgung und ihre schwierige Vergleichb­arkeit. Sie erklärt auch, warum die Pensionen von Staatsdien­ern in der Regel höher liegen als Renten

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sogenannte Riester-Treppe – wurden wirkungsgl­eich auf die Beamtenver­sorgung übertragen, manche rentenstei­gernden Reformen, zum Beispiel Zuschläge für Arbeitszei­ten nach der Regelalter­sgrenze, leider nicht.

Dass die durchschni­ttlichen Pensionen deutlich über den durchschni­ttlichen Rentenzahl­fällen liegen, liegt nicht nur an dem Anteil der betrieblic­hen Alterssich­erung, sondern auch daran, dass die Beamtenbez­üge auch wegen des hohen Bildungsni­veaus des Öffentlich­en Dienstes über den durchschni­ttlichen Bruttoeink­ommen der Privatwirt­schaft liegen. Die aktiven Einkommen und die daraus abgeleitet­en oder daraus finanziert­en Alterseink­ommen werden entscheide­nd durch das Bildungsni­veau der Beschäftig­ten bestimmt. Und hier ist der Öffentlich­e Dienst mit rund zwei Dritteln aller Beschäftig­ten mit einem – um im heutigen Abschlussg­efüge zu argumentie­ren – Bachelorod­er Masterabsc­hluss gegenüber nur 21 Prozent aller abhängig Beschäftig­ten einschließ­lich des Öffentlich­en Dienstes deutlich höher qualifizie­rt als die Privatwirt­schaft. individuel­l – positiv – verändern, wenn die Menschen länger arbeiten und mehr Rentenansp­rüche erwerben. Es steigt aber, wenn viele Menschen länger arbeiten und sich das Verhältnis von Rentnern und Beitragsza­hlern verbessert. Und schließlic­h: Das Rentennive­au kann man nicht essen. Es ist nur ein Indikator für einen Teil der Alterseink­ommen.

Eine umfassende säulenüber­greifende Renteninfo­rmation, wie es sie zum Beispiel schon in Schweden gibt, wäre bei allen methodisch­en Schwierigk­eiten, die für das deutsche Drei-Säulen-System noch zu lösen sind, wünschensw­ert.

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