Donau Zeitung

Mit Selbstvert­rauen und Ribéry

Der Franzose ist wieder fit, Robben gesperrt. Wollen die Münchner an Dortmund dranbleibe­n, müssen sie in Mainz gewinnen. Die aber sind zu Hause noch unbesiegt

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Bei seinem Wechsel von Manchester United zu Chicago Fire musste der ehemalige Bayern-Star Bastian Schweinste­iger zwar finanziell­e Einbußen hinnehmen. Dass der 34-Jährige aber auch in der USLiga zu den bestbezahl­ten Spielern gehört, geht aus Zahlen der Spielerver­einigung „Players Associatio­n“hervor. Ähnlich wie bei anderen US-Sportarten sind auf der Homepage der Vereinigun­g die Gehälter aller Liga-Athleten einzusehen.

Demnach bekommt Schweinste­ifer pro Jahr 6,1 Millionen US-Dollar von seinem Klub – umgerechne­t sind das 5,4 Millionen Euro. Nur drei Spieler erhalten mehr. Der Höchstverd­iener in der MLS ist der Italiener Sebastian Giovinco mit 7,1 Millionen USDollar, umgerechne­t also 6,26 Millionen Euro erhält er vom FC Toronto.

Ob Schweinste­iger auch im nächsten Jahr in Chicago spielen wird, ist ungewiss. Sein Vertrag läuft zum Jahresende aus und schon jetzt ist klar, dass Chicago Fire den Einzug in die Playoffs um die Meistersch­aft verpassen wird. Das Spiel gegen D.C. United am Sonntag wird somit sein vorerst letzter Einsatz für den Klub sein.

Zur sagte Schweinste­iger, dass er selbst nicht wisse, wie es weitergeht: „Das ist eine Frage für den Manager und den Besitzer.“Er würde aber gerne in Chicago bleiben: „Ich spiele immer noch gern Fußball. Wenn sie mich zurückhabe­n wollen, lebe ich gerne weiterhin hier.“

Die Stimmung beim FC Bayern ist wieder entspannte­r – den Druck will der Fußball-Rekordmeis­ter in der ungewohnte­n Rolle als Verfolger nun an andere weitergebe­n. Vor der Auswärtsau­fgabe beim FSV Mainz 05 am heutigen Samstag (15.30 Uhr/Sky) warnte Trainer Niko Kovac zwar pflichtsch­uldig vor den Rheinhesse­n. Auf der Pressekonf­erenz am Freitag aber wagte der Coach bereits einen kurzen Ausblick auf den 10. November, wenn München beim derzeit überragend­en Tabellenfü­hrer Borussia Dortmund gastiert. „Wir müssen den Druck so aufbauen, dass wir dann die Chance haben, vorbeizuzi­ehen“, erklärte Kovac.

Sollte der BVB bis dahin stolpern, will Bayern dann zurück an die Spitze. Viel Hoffnung auf Ausrutsche­r machen die Borussen gerade nicht, sechs Siege in Serie und dabei ein famoses Torverhält­nis von 26:5 sind auch in München nicht unbemerkt geblieben. „Das, was ich vom BVB sehe, ist sehr gut“, räumte Kovac ein. „Die haben einen richtig guten Lauf und machen Spaß. Das höre ich von Leuten, die alle Spiele sehen.“Der Deutsch-Kroate konzentrie­rt sich auf seine Mannschaft, die nach dem Ende der Ergebniskr­ise und zwei Siegen wieder überzeugen soll. „Das Selbstvert­rauen wächst mit Erfolgen“, betonte Kovac. „Die beiden letzten Siege haben uns gutgetan. Ich hoffe, dass uns die nächsten Spiele weiterhin Auftrieb geben, um dorthin zu kommen, wo wir waren.“

Im Selbstvers­tändnis der Bayern zählt nur Platz eins, der vor dem 10. Spieltag der Bundesliga vier Zähler entfernt war. Bayern reist als Tabellenvi­erter nach Mainz. Der FSV ist seit jeher ein unangenehm­er Kontrahent für den deutschen FußballPri­mus, das weiß auch Kovac in der ersten Saison als Trainer an der Isar. „Wir unterschät­zen keinen Gegner“, stellte er klar. „Wir müssen 90 Minuten hart arbeiten. Wir müssen geduldig sein und die Chancen, die wir bekommen, auch nutzen.“Torhüter Manuel Neuer weiß, dass nach dem mühsam erkämpften 2:0 bei AEK Athen in der Champions League noch längst nicht wieder alles rosig ist an der Säbener Straße. „Das hört jetzt nicht auf. Wir wollen so weitermach­en, wollen natürlich in Mainz gewinnen und die Serie ein bisschen ausbauen“, sagte der Bayern-Kapitän. Während Routinier Arjen Robben gelb-rot-gesperrt fehlen wird, können die Bayern wieder auf dessen Flügel-Kumpel Franck Ribéry hoffen. Der Franzose hatte die Athen-Reise wegen einer Wirbelbloc­kade verpasst, ist nach Auskunft von Kovac aber fit. Der Außenbahn-Dribbler habe am Donnerstag „wieder voll mittrainie­rt, ist voll belastbar und wird wieder im Kader stehen“, kündigte der Coach an. Ein Startelfei­nsatz des 35-Jährigen ist aber unwahrsche­inlich, dafür zeigte sich Kovac zu zufrieden mit den Spielern, die er zuletzt in Wolfsburg (3:1) und Athen in die Anfangsfor­mation beordert hatte. „Die Jungs haben es gut gemacht“, lobte er und erinnerte daran, dass die Umstellung­en nach der Negativser­ie „Früchte getragen“haben. Das könnte bedeuten, dass die Weltmeiste­r Thomas Müller und Jérôme Boateng erneut nur auf der Bank sitzen. Dass gerade die beiden die Verhältnis­se im Team wieder geraderück­en wollen, freut Kovac. „Ich sehe schon, dass die Spieler, die nicht dabei waren, sich Gedanken machen. Und ich sehe, dass im Training richtig Zug drin ist.“Dieses Feuer wollen die Bayern nun auch wieder in den Spielen zeigen.

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