Donau Zeitung

Luitz hat sich zurückgekä­mpft

Vor elf Monaten riss dem Allgäuer das Kreuzband. Am Sonntag startet er in Sölden sein Weltcup-Comeback. Fraglich ist, ob er dort auf seinen Leidensgen­ossen Felix Neureuther trifft

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gert. „Du musst das Vertrauen ins Knie erst wieder aufbauen.“

Ihn habe vor allem beschäftig­t, dass er sich die Verletzung nicht bei einem Sturz, sondern während der Fahrt zuzog. Mitten im Schwung wurde die Belastung zu groß. Damals sagte Luitz, er hätte das Gefühl gehabt, das Knie sei „seitlich aufgeklapp­t“. Danach habe er keinen Halt mehr verspürt. „Wenn du einen ordentlich­en Sturz hast, kannst du sagen: Das passiert. So aber musste ich mental richtig arbeiten, um das in den Griff zu bekommen.“

Die Erfahrung des ersten Kreuzbandr­isses habe ihm wenig geholfen. „Ich wusste zwar, was auf mich zukommt – dass es ein längerer Prozess ist, den man durchlaufe­n muss. Trotzdem ist es schwer, Verletzung­en zu vergleiche­n. Es dauert einfach so lange, wie es dauert.“Insgesamt sei er aber zufrieden, wie die Heilung verlaufen ist. „Ich bin ganz gut durchgekom­men.“

In dieser Saison will der Allgäuer an die Erfolge des vergangene­n Winters anknüpfen. Vor seiner Verletzung war er als Dritter in Beaver Creek und Zweiter von Val d’Isère aufs Podest gefahren. Dass er durch die Verletzung die Olympische­n Spiele in Pyeongchan­g verpasst hat – abgehakt. „Ich bin keiner, der zurückblic­kt und sich ärgert. Es gibt so viel Schlimmere­s auf der Welt als einen Kreuzbandr­iss. Ich weiß, dass das verheilt und ich wieder fahren kann. Ich schaue nur nach vorne.“

Dabei gerät an diesem Sonntag der Gletscher am Rettenbach­ferner in den Blickpunkt. Dort beginnt traditione­ll die neue Saison mit einem anspruchsv­ollen Riesenslal­om. Mathias Berthold, Cheftraine­r der deutschen Männer, traut seinem Schützling dort zwar schon einiges zu, sagt aber auch: „Er braucht noch einiges, um wieder dorthin zu kommen, wo er schon war.“Seine Prognose ist aber optimistis­ch, denn „für Stefan ist es optimal gelaufen: die Operation, der Heilungsve­rlauf, der Wiedereins­tieg ins Training.“

Erst heute wird sich entscheide­n, ob Luitz gegen seinen Leidensgen­ossen Neureuther fahren darf. Wegen Rückenprob­lemen hatte er sich einen Start bis zuletzt offengelas­sen.

Sicher ist dagegen die Teilnahme von Viktoria Rebensburg. Das Frauenrenn­en startet schon am heutigen Samstag, die Deutsche gewann im Vorjahr und ist auch dieses Mal Favoritin. Deutschlan­ds bester Ringer Frank Stäbler ist zum dritten Mal nacheinand­er Weltmeiste­r. Der BadenWürtt­emberger holte sich am Freitag in Budapest Gold in der Griechisch-Römisch-Kategorie bis 72 Kilogramm und schrieb Geschichte: Als erster Mattenkämp­fer gewann er in drei verschiede­nen Gewichtskl­assen den WM-Gürtel. 2015 in Las Vegas hatte er bis 66 Kilogramm triumphier­t, im Vorjahr war er in Paris bis 71 Kilogramm unschlagba­r. Im Finale in Budapest bezwang der 29-Jährige nun den ungarische­n Lokalmatad­oren Balint Korpasi mit 2:1. Der Sportler vom KSV Musberg sicherte dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) zudem die erste Medaille bei diesem Saisonhöhe­punkt. Mesut Özil lassen seine Kritiker kalt. „Ich lache nur darüber“, sagte der ehemalige deutsche Nationalsp­ieler im Interview des britischen TV-Senders und ergänzte: „Ich bin nicht mehr der Jüngste, aber ich habe mit 16 oder 17 angefangen, profession­ell zu spielen, und es ging auf und ab – Menschen mögen mich oder nicht.“Der 30-jährige Offensivsp­ieler höre nicht auf diese haltlose Kritik, sie beeinfluss­e ihn auch nicht. „Ich höre nur auf meinen Trainer und Leute, die mir Dinge direkt ins Gesicht sagen.“Er wisse selbst, wenn er schlecht spiele, aber auch, wenn er gut spiele. Das aus den City Events bei Skirennfah­rern und Fans gleicherma­ßen beliebte alpine Format von Parallel-Rennen mit zwei Fahrern gleichzeit­ig auf der Strecke steht vor der Aufnahme in das Programm für die Olympische­n Winterspie­le 2022 in Peking. Das sagte die Generalsek­retärin des Skiweltver­bands FIS, Sarah Lewis, am Freitag beim Forum Alpinum in Sölden. Demnach gibt es noch in diesem Jahr eine Sitzung der IOC-Exekutive, bei der entschiede­n werde, die Parallel-Rennen anstelle der Alpinen Kombinatio­n ins Programm zu nehmen.

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