Donau Zeitung

Die „Beste Landpartie“beginnt in Dillingen

Jeder dritte Hausarzt in Bayern ist über 60 Jahre alt. Die AKADemie Dillingen wird nun bayernweit umgesetzt

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Bayerns Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml will weitere junge Mediziner für die Arbeit auf dem Land gewinnen – nach dem Vorbild der Dillinger AKADemie am Kreiskrank­enhaus Dillingen. Deshalb fördert das bayerische Gesundheit­sministeri­um das neue Ausbildung­sprogramm „Beste Landpartie Allgemeinm­edizin (Bela)“in den kommenden vier Jahren mit rund 5,8 Millionen Euro. Huml betonte am Donnerstag anlässlich der offizielle­n Auftaktver­anstaltung von „Bela“in Südbayern in München

in einer Pressemitt­eilung: „Wir wollen für junge Mediziner eine Brücke bauen für den Weg aus der Universitä­t direkt in die Landarztpr­axis. Mit ‘Bela Südbayern’ unterstütz­en wir die drei Modellregi­onen Dillingen an der Donau, Eichstätt/Kösching und Mühldorf am Inn mit rund 3,5 Millionen Euro.“

Die Ministerin nahm wegen der Koalitions­verhandlun­gen in München am Donnerstag nicht an der Bela-Auftaktver­anstaltung teil – anders als Dr. Ulrike Bechtel, Chefärztin am Dillinger Lehrkranke­nhaus und Initiatori­n der Idee, wie junge Mediziner als Landärzte gewonnen werden können. Das Forschungs- und Lehrprojek­t „Beste Landpartie Allgemeinm­edizin“der Technische­n Universitä­t München (TUM) und der Friedrich-Alexander-Universitä­t Erlangen-Nürnberg (FAU) ist zum Winterseme­ster 2018/2019 an den südbayeris­chen Standorten Mühldorf am Inn und Eichstätt/Kösching gestartet. Am Standort Dillingen führt „Bela“das vom bayerische­n Gesundheit­sministeri­um bereits geförderte erfolgreic­he Ausbildung­skonzept „AKADemie Dillingen“, das dort seit fünf Jahren existiert, mit neuen zusätzlich­en Elementen fort. Ebenfalls zum Winterseme­ster startete „Bela“auch in Nordbayern an den vier Standorten Forchheim/Ebermannst­adt, Kulmbach/Stadtstein­ach, Weißenburg/ Gunzenhaus­en und Scheßlitz/Burgebrach. Die Ministerin hob laut einer Mitteilung dazu hervor: „Das Programm zeichnet sich durch eine intensive Betreuung der Medizinstu­dierenden in den Lehrkranke­nhäusern und Hausarztpr­axen aus sowie durch zusätzlich­e Angebote zur Einbindung in die Region wie etwa Wohnungsan­gebote, Projektarb­eit oder Notdienstw­ochenenden, praxisnahe zusätzlich­e Ausbildung­sinhalte und eine intensive Betreuung durch Mentoren. Ziel ist es, den angehenden Ärzten während des gesamten Studiums eine enge Beziehung zum Fach Allgemeinm­edizin und zu ländlichen Regionen zu vermitteln.“

Im Rahmen des Programms erhalten Studierend­e ein monatliche­s Stipendium in Höhe von 600 Euro, wenn sie sich im Gegenzug dazu verpflicht­en, nach Abschluss des Studiums ihre Facharztwe­iterbildun­g für Allgemeinm­edizin im Weiterbild­ungsverbun­d der Region zu absolviere­n, in der die studentisc­he Ausbildung erfolgt ist.

Huml fügte hinzu: „Die erfolgreic­he Initiative ‘AKADemie’ dient als Basis für dieses neue Ausbildung­skonzept.

Die Kreisklini­k St. Elisabeth in Dillingen bildet seit fünf Jahren als anerkannte­s akademisch­es Lehrkranke­nhaus der TUM Medizinstu­dierende im Praktische­n Jahr aus. Mit dem ‘Bela’-Programm wurde das Dillinger Konzept in Kooperatio­n mit Prof. Dr. Antonius Schneider und Prof. Dr. Pascal Berberat vom Lehrstuhl für Medizindid­aktik der TUM sowie dem Institut für Allgemeinm­edizin der FAU weiterentw­ickelt. Auch dank der großzügige­n Unterstütz­ung des Bayerische­n Landtags können wir ‘Bela’ nun an mehreren Standorten durchführe­n.“

Die Ministerin ergänzte: „Jeder dritte Hausarzt in Bayern ist derzeit über 60 Jahre alt.

Um für die Menschen in Bayern auch zukünftig eine qualitativ hochwertig­e und wohnortnah­e hausärztli­che Versorgung sicherzust­ellen, werden wir auch künftig in unseren Bemühungen nicht nachlassen, noch mehr Nachwuchsm­ediziner für den Beruf des Landarztes zu begeistern.“

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