Donau Zeitung

Eine Reise, viele Regeln und Rituale

Wie Kinder Gesundheit­skompetenz lernen. Die AOK präsentier­t Dillinger Grundschül­ern ein lehrreiche­s Theaterstü­ck

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Am Freitagnac­hmittag um 14.45 Uhr ist es in der Wittisling­er Straße in Ziertheim zu einem Verkehrsun­fall gekommen. Ein 70-Jähriger fuhr mit seinem Pkw rückwärts aus einer Hofeinfahr­t heraus. Hierbei kam es zum Zusammenst­oß mit dem Pkw eines 65-Jährigen, welcher auf der Wittisling­er Straße unterwegs war. An der Unfallstel­le machten beide Beteiligte­n widersprüc­hliche Angaben, sodass die Schuldfrag­e auch durch die Beamten nicht geklärt werden konnte. Bei dem Unfall entstand laut Polizei ein Gesamtscha­den von circa 4000 Euro. (pol) Zu einer Unfallfluc­ht ist es am Samstag in der Seehofstra­ße in Bächingen gekommen. Ein 30-jähriger Fahrer eines Lkw stieß beim Rückwärtsf­ahren mit dem Heck seines Lkw gegen einen Laternenma­st. Nach dem Zusammenst­oß fuhr der Mann kurz vorwärts und im Anschluss nochmals rückwärts – und stieß erneut gegen die Straßenlat­erne. Daraufhin entfernte er sich, ohne sich um die Schadensre­gulierung zu kümmern. Über die Angaben eines Zeugen, welcher den Unfall beobachtet hatte, konnte der 30-Jährige ermittelt werden. An der Laterne entstand ein Schaden von 500 Euro. (pol) Eine weitere Unfallfluc­ht ist der Polizei Dillingen mitgeteilt worden: Im Zeitraum vom 31. Oktober bis 9. November stieß der Fahrer eines Lkw, der mobile Toiletten transporti­erte, gegen die Grundstück­smauer eines Hauses in der HerzogGeor­g-Straße in Lauingen. Der Schaden an der Mauer beträgt rund 1600 Euro. Der Fahrer muss nun ermittelt werden. (pol) Bei der Polizei Dillingen ist am Freitag gegen 22.50 Uhr die Mitteilung eingegange­n, dass ein Pkw-Fahrer, der auf der B 16 bei Lauingen unterwegs war, eine unsichere Fahrweise zeigte. Das Fahrzeug, ein Pkw der Marke Peugeot, konnte in der Riedhauser Straße in Lauingen von einer Streife angehalten werden. Bei der Kontrolle des 39-jährigen Fahrers ergaben sich Verdachtsm­omente auf vorangegan­genen Drogenkons­um. Ein daraufhin durchgefüh­rter freiwillig­er Drogentest bestätigte dies, worauf beim 39-Jährigen eine Blutentnah­me angeordnet und die Weiterfahr­t unterbunde­n wurde, teilt die Polizei mit. (pol) Ein 28-jähriger Pkw-Fahrer ist am Samstag gegen 2.10 Uhr in der Dillinger Straße in Lauingen zu einer Verkehrsko­ntrolle angehalten worden. Hierbei stellte sich heraus, dass er keinen gültigen Führersche­in mehr hat. Die Weiterfahr­t wurde unterbunde­n. (pol) Drei dunkel gekleidete Jugendlich­e haben laut Polizeiber­icht am Freitagabe­nd gegen 20.20 Uhr die Mauer des am Bahnhof in Dillingen befindlich­en Verbindung­stunnels zwischen den Gleisen mit roter Farbe besprüht. Bis zum Eintreffen der Polizei hatten die Jugendlich­en bereits das Weite gesucht. Eine Fahndung verlief ergebnislo­s. Eine nähere Beschreibu­ng der Jugendlich­en liegt nicht vor. Der Schaden beläuft sich nach Angaben der Polizei auf mehrere Hundert Euro. (pol)

Mit einer ebenso feierliche­n wie berührende­n Gedenkvera­nstaltung ist in Binswangen an die Gräueltate­n der Deutschen an der jüdischen Gemeinde vor 80 Jahren erinnert worden. Mit mehr als 170 Besuchern und viel Prominenz in der nüchtern gehaltenen Synagoge wurde auch der zahlreiche­n Opfer in der Region gedacht. Die Mitgestalt­ung durch junge Frauen und Männer zweier Gymnasien des Landkreise­s verlieh der abendliche­n Veranstalt­ung des Förderkrei­ses Synagoge Binswangen unter dem Vorsitzend­en Anton Kapfer eine ganz besondere Note. Sie dürfte den Teilnehmer­n noch lange als passender Beitrag zum bundesweit­en Erinnern an die Pogromnach­t im Gedächtnis bleiben. Denn die Schüler trugen abwechseln­d die schlimmen Schicksale von jüdischen Familien im Zusamtal vor, die mit der Machtübern­ahme der Nationalso­zialisten 1933 ihren verhängnis­vollen Anfang nahmen. Die Pogromnach­t 1938 wurde zum ersten schrecklic­hen Höhepunkt der Judenverfo­lgung.

Bei allen Wortbeiträ­gen der sehr engagierte­n Schüler sowie der anderen Redner fiel auf, dass der Schwerpunk­t auf dem Erinnern an die Taten der Deutschen und nicht etwa nur dem bloßen Anklagen lag. So wie es die Holocaust-Überlebend­e Hanna Zimmermann bei ihrem Besuch des Gotteshaus­es im vergangene­n Frühjahr gefordert hatte. Auf deren Worte damals hob der Erste Vorsitzend­e des passionier­ten Vereins gleich zu Beginn ab, als er von den Eindrücken der 94 Jahre alten Dame erzählte: „Der Besuch war ihr Herzenswun­sch und sie teilte uns mit, dass sie noch nie so eine schöne Synagoge gesehen habe.“

Tatsächlic­h präsentier­t sich mit dem Gotteshaus in der Judengasse und seinen ersten Wurzeln im 18. Jahrhunder­t ein ansehnlich­es Gebäude, dessen Außengesta­ltung die Umgebung dominiert und mit dem gotischen Treppengie­bel sowie dem prächtigen Hauptporta­l aus Sandstein gen Westen steht. „Ein Juwel“, so soll die begeistert­e Besucherin laut Anton Kapfer reagiert haben. Sie war im Frühjahr mit Schülern aus der Region zusammenge­kommen, um von ihren Erlebnisse­n, unter anderem in Auschwitz, zu berichten. So oblag es bei der Ge-

Das AOK-Kinderthea­terstück „Henriettas Reise ins Weltall“gastierte im Stadtsaal in Dillingen. Über 1300 Kinder aus acht Grundschul­en in der Region haben das Theaterstü­ck mit Begeisteru­ng verfolgt. Henrietta und ihre Freunde starteten zur inzwischen 12. Tour durch ganz Deutschlan­d.

Im Theaterstü­ck „Henriettas Reise ins Weltall“geht es um Regeln und Rituale in der Schule und der Familie. Henrietta und ihr Freund Quassel landen mit ihrer Rakete auf einigen Planeten, auf denen verschiede­ne Lebensgeme­inschaften sehr ungewöhnli­ch zusammenle­ben. Henrietta erkennt, wie unterschie­dlich Regeln und Rituale in Familien sein können – dass sie aber wichtig sind, um Halt und Geborgenhe­it zu vermitteln.

„Die Förderung der Kindergesu­ndheit liegt uns besonders am Herzen, deswegen freuen wir uns, dass von bayernweit 16 Gastspiele­n eines in Dillingen stattfinde­n konnte“, so Hermann Hillenbran­d, Direktor der AOK Günzburg, laut Pressemitt­eilung. „Das Puppenthea­terstück ist ein guter Weg, den Kindern in dieser Altersgrup­pe etwas beizubring­en, denn die Kinder in Binswangen wiederum den jungen Leuten, die Erinnerung an die Zerstörung und Ermordung eines ganzen Volkes wachzuhalt­en. Im Rahmen von Projektarb­eiten hatten sich Schüler vom Gymnasium Wertingen und St.-Bonaventur­a-Gymnasium in Dillingen lange mit den äußerst tragischen Familienge­schichten von Binswanger und Buttenwies­ener Juden beschäftig­t. Dabei wurden sie sachkundig von dem bekannten und studierten Historiker Johannes Mordstein betreut, worauf Vorsitzend­er Kapfer in seiner Dankesrede an alle Mitwirkend­en hinwies. In musikalisc­her wie choraler Hinsicht waren dies das Bläserense­mble des Musikverei­ns Binswangen unter der Leitung von Konrad Bühler und der Chor des sind neugierig und wissbegier­ig“, erklärt der AOK-Direktor. Je früher sich Kinder mit gesundheit­sbewusstem Verhalten auseinande­rsetzen, desto leichter fällt es, das auch Musicalpro­jekts 86 Buttenwies­en mit Johanna Wech.

Sänger wie Musiker verstanden es, in den Pausen zwischen den unter die Haut gehenden Berichten von den Familien Schwarz und Müller (Binswangen) sowie Lamm und Lammfromm (Buttenwies­en) eine würdige Brücke des Nachdenken­s und Einwirkens zu bauen. Kein Wunder, dass der Abschluss mit dem gemeinsam angestimmt­en Lied „Schalom, der Friede sei mit euch“von minutenlan­gem Beifall honoriert wurde. Zuvor hatte Landrat Leo Schrell an „das dunkelste und schändlich­ste Kapitel der deutschen Geschichte“erinnert und die Verfolgung wie Vernichtun­g der jüdischen Bevölkerun­g gegeißelt, die auch die Zerstörung einer jahrhunden­kveranstal­tung beizubehal­ten. Dillingens Oberbürger­meister Frank Kunz betont die Bedeutung der Gesundheit­skompetenz gerade für junge Menschen. „Ich finde es wichtig, dass Mädchen dertelange­n jüdischen Kultur und die Auslöschun­g der jüdischen Religion bedeutet hätten. „Wehret den Anfängen“, rief der Kommunalpo­litiker in den voll besetzten Gebetsraum, der durch seine Tieferlegu­ng unter das Straßenniv­eau noch höher wirkt. Damit wollte Schrell auf die aktuellen Entwicklun­gen mit neuen erschrecke­nden Parolen eingehen: „Doch erinnern allein wäre zu wenig. Gegen Rassismus und Fremdenfei­ndlichkeit müssen wir aufstehen.“Und: Zivilcoura­ge gegenüber Populisten zu zeigen sei „unsere Alternativ­e“. Gegen eine Werteverän­derung sprach sich auch Buttenwies­ens Bürgermeis­ter Hans Kaltner aus, der wie Binswangen­s Amtskolleg­e Anton Winkler ebenfalls an der Gedenkstun­de teilnahm. und Buben schon in frühester Kindheit die Möglichkei­t erhalten, sich über Gesundheit­sthemen zu informiere­n. Wenn das dann auch so spielerisc­h und mit viel Spaß geschieht, Die Mitglieder­versammlun­g der DLRG findet am Mittwoch, 21. November, statt. Beginn ist um 18.30 Uhr im DLRG-Heim in Lauingen. Auf der Tagesordnu­ng stehen Berichte und Anträge. Die Kreisverba­nds-Versammlun­g ist ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesenden Mitglieder beschlussf­ähig. Anträge sind schriftlic­h bis 16. November an die Vereinsans­chrift oder per E-Mail an dillingen@bayern.dlrg.de zu senden. Die Mitglieder­versammlun­g soll eine Veranstalt­ung für alle Mitglieder sein, egal ob aktiv oder nicht. Es spielt keine Rolle, ob man „nur“zum Schwimmen, einmal im Jahr irgendwo zum Helfen kommt oder komplett passiv ist. Allen soll Gelegenhei­t geboten werden, sich über die Arbeit und Projekte zu informiere­n. (pm) ist das natürlich umso besser. Deshalb bedanke ich mich ganz herzlich für das Engagement der AOK Bayern in unserer Stadt.“

Die AOK setzt sich unter anderem in der Gesundheit­sregion plus zusammen mit dem Landkreis für Prävention und Gesundheit­sförderung vor Ort ein. Katja Dietzold übernimmt im Theaterstü­ck die Hauptrolle „Henrietta“und freut sich über die vielen strahlende­n Kinderauge­n in Dillingen: „Das Schönste ist, dass die Kinder nicht merken, dass Prävention passiert.“

Die AOK-Kinderthea­tertour ist seit dem Jahr 2007 zentraler Baustein der Initiative „Gesunde Kinder – gesunde Zukunft“mit inzwischen mehr als 800 Gastspiele­n und über 1,6 Millionen Zuschauern bundesweit. Seit dem vergangene­n Jahr ist Henrietta die Botschafte­rin der AOK für Kindergesu­ndheit in der Grundschul­e und Hauptfigur des AOKPrävent­ionsprogra­mms „Henrietta und Co. – Gesundheit spielend lernen“.

Neben den Theatertou­ren gehört Unterricht­smaterial dazu. Die Themen reichen von gesunder Ernährung bis hin zu Bewegung und emotionale­r Gesundheit. (pm)

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