Wenn das Dillinger Krankenhaus brennt
Etwa 250 Einsatzkräfte mehrerer Hilfsorganisationen proben an der Dillinger Kreisklinik den Ernstfall. Das Szenario mit vielen Schwerverletzten wirkt bedrückend. Vor wenigen Jahren brannte es dort wirklich
Etwa 250 Einsatzkräfte haben am Samstag an der Kreisklinik den Ernstfall geprobt. Wie die Bilanz ausfiel.
2009 hat es schon einmal in der Dillinger Kreisklinik gebrannt. Damals, so erinnert Geisser, hatte ein Brandstifter, der im Krankenhaus Sozialstunden ableisten musste, das Feuer gelegt. Akten brannten, auf den Betrieb der Klinik habe das glücklicherweise keine Auswirkungen gehabt.
An diesem Samstag erreicht gegen 9 Uhr ein Notruf die Integrierte Leitstelle in Augsburg. Ein Heer von Helfern rückt ab 9.15 Uhr an: die Feuerwehren Dillingen, Hausen, Schretzheim und Fristingen, das Bayerische Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Bundeswehr-Soldaten und die Polizei treffen ein. Im Notfall liegt in einem Kästchen ein Universalschlüssel für die Feuerwehren bereit, informiert der technische Leiter Stephan Fischer. Auf der Station warten natürlich keine echten Patienten auf die Retter, sondern geschminkte Darsteller von Feuerwehren, BRK und DLRG. „Wir machen da gerne mit“, sagt die Syrgensteinerin Sandra Weiß, denn ohne Üben gebe es im Ernstfall Probleme.
sind zunächst der Dillinger Stadtbrandinspektor Markus Pfeifer und Michael Schmidt für den Rettungsdienst. Später wird auf dem Parkplatz beim Roten Kreuz eine örtliche Einsatzleitung aufgebaut, für die Kreisbrandinspektor Markus Tratzmiller verantwortlich ist. Koordiniert wird die Übung von der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt, der Krankenhausund der Sanitätseinsatzleitung sowie der örtlichen Einsatzleitung. Den Einsatz verfolgen neben Landrat Leo Schrell zahlreiche Experten, unter anderem Kreisbrandrat Frank Schmidt, Wolfgang Piontek (BRK), Rotkreuz-Kreisvorsitzender Stephan Härpfer, Hubert Preiß (THW), der Katastrophenschutz-Beauftragte für den Landkreis, Wilhelm Nitbaur, und die Fachberaterin für Brand- und Katastrophenschutz bei der Regierung von Schwaben, Sylvia Wallasch. „Man muss diese Abläufe und das Zusammenspiel der Hilfsorganisationen für den Katastrophenfall vorEinsatzleiter her üben“, sagt Wallasch. Bei einem Ernstfall würde es schneller gehen, ist die Regierungsmitarbeiterin überzeugt. Klinikdirektor Geisser stellt fest, dass die Patienten bei der Übung etwas lange im Freien liegen. Dies sei keine Kritik. Im Ernstfall wäre wohl längst ein Zelt aufgebaut oder die Patienten in andere Klinikräume gebracht worden.
Zu den Rettern zählt am Samstag auch Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz. Der Feuerwehrmann trägt eine Atemschutzmaske und bringt einen schwerverletzten Arbeiter – täuschend echt geschminkt – aus dem Gebäude. Der Rathauschef atmet angesichts der Anstrengung deutlich schneller. „Für das Tragen des Atemschutzgeräts braucht es Kondition“, sagt Kunz.
Beobachter gewinnen den Eindruck, dass der Einsatz nach und nach immer routinierter abläuft. Das sei immer so, erläutert Tratzmiller. „Bei jedem Großeinsatz gibt es anfangs eine Chaosphase.“Das liege daran, dass viele Helfer verschiedener Rettungsorganisationen nahezu gleichzeitig eintreffen. Und da müsse erst einmal der Ablauf geregelt werden.
Nach der mehrstündigen Übung zieht Landrat Leo Schrell ein positives Fazit. „Die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen im Landkreis Dillingen funktioniert“, sagt der Landrat. Ziel der Übung sei es gewesen, die vorhandenen Notfallplanungen und Verfahrensabläufe, die Führungsorganisation sowie das Zusammenwirken aller im Katastrophenschutz bei derartigen Schadensszenarien mitwirkenden Organisationen und Stellen zu erproben und zu optimieren.
Fast alle großen Geister der Literaturgeschichte haben die wunderbare Haarpracht weiblicher Personen beschrieben. Seit ein paar Tagen kann man solche Schwärmereien für haarige Schönheit nur noch als haarsträubend empfinden.
Denn wissenschaftliche Analysen haben soeben nachgewiesen, dass auch die schönste Frisur ein Lagerplatz für Pestizide ist. Diese Erkenntnis wird das menschliche Balzverhalten stark verändern. Bisher haben viele verliebte Männer ihre erste Annäherung an ein angeschwärmtes Mädchen haarscharf so verarbeitet wie der Dichter Otto Erich Hartleben: „Das war der Duft, der deinem Haar entströmt,/der mich umhüllt gleich einer Zauberwolke.“Wenn sich der heutige Liebhaber einer Duftwolke aus einem weiblichen Haarwunder ausgesetzt sieht, denkt er nicht mehr an Liebesreime, sondern an Insektizide und Fungizide. Einer solchen Giftkonzentration, so schließt er haarscharf, sollte man sich lieber nicht annähern.
Aber auch die Entdeckung der Pestizide im menschlichen Haar hat zwei Seiten: Da beide Geschlechter betroffen sind, können sich künftig alle jene älteren Herren freuen, die unter Haarausfall leiden. Sie erreichen mühelos das Ziel, haarlos und damit frei von Pestiziden auf dem Kopf zu leben. Gottfried Keller hat die ganz neue Romantik vorausgeahnt, als er die Zeilen niederschrieb: „Sind ihre Locken die dunkle Nacht, ist seine Glatze der Mondenschein.“