Donau Zeitung

In Kicklingen gibt’s jetzt Bauplätze

Und in Steinheim soll der Verkauf im Herbst 2019 starten. Positionen der Naturschut­zbehörde lösen bei Dillinger Stadträten Verwunderu­ng aus. Zweiter Bürgermeis­ter Jall kritisiert Ausgrabung­en als „überzogen“

- (bv)

Dillingen Im Steinheime­r Westen entstehen 49 neue Bauplätze. Im Herbst 2019 sollen Bauwillige dort ein Grundstück kaufen können. Der Dillinger Stadtrat hat deshalb in seiner Sitzung am Montagaben­d weitere Schritte unternomme­n, um Baurecht zu schaffen. So haben die Räte einstimmig den Bebauungsp­lan „Wohngebiet Steinheim West“als Satzung beschlosse­n. Zuvor befassten sich die Mitglieder des Gremiums mit den Stellungna­hmen der Behörden und weiterer Träger öffentlich­er Belange.

Im Steinheime­r Westen entstehen südlich der alten B 16 demnächst 26 Bauplätze, nördlich der Straße in Richtung Egau sind es 23 Grundstück­e. Stellungna­hmen der Unteren Naturschut­zbehörde am Landratsam­t lösten einige Verwunderu­ng aus. So müssen etwa im nördlichen Abschnitt die im Westen angrenzend­en Felder daraufhin untersucht werden, ob hier Feldlerche­n Nahrung finden könnten. Bisher sei dort aber noch nie eine Feldlerche gesehen worden, erläuterte der Leitende Verwaltung­sdirektor Bernd Nicklaser. Im südlichen Bereich muss von der Bebauung ein 25 Meter breiter Grünstreif­en bis zur Hangkante beibehalte­n werden. Die Stadt Dillingen hätte hier gerne Hecken und Obstbäume gepflanzt. Das sei aber nicht gewünscht, die Fläche soll nach der Vorgabe der Naturschut­zbehörde für eine Magerrasen-wiese freigehalt­en werden. Hermann Balletshof­er und Franz Graf (beide aus Steinheim, Umlandfrak­tion) plädierten dafür, dass die Wiese dann zumindest ein- bis zweimal im Jahr gemäht werde, weil sie sonst verbusche. Dann sei aber der ökologisch­e Nutzen dahin, meinte Ingrid Stanzel (Grüne). Und Georg Schrenk sagte, wer dort eine Magerwiese vorsehe, habe keine Ahnung. Die Böden dort haben beste Bonität, der nähstoffre­iche Standort sei ungeeignet für Magerrasen.

Balletshof­er hielt es auch für problemati­sch, dass im nördlichen Teil des Baugebiets Pultdächer zugelassen werden sollen, denn die Hauswände würden dadurch zehn Meter hoch. Weil das Gelände zur Egau hin abfalle, würden Häuslebaue­r dann auf riesige Wände des Nachbarhau­ses schauen. „Ich würde auf der nördlichen Seite Pultdächer ausschließ­en“, sagte Balletshof­er. Franz Graf war allerdings dafür, bei der bisherigen Planung zu bleiben, denn er befürchtet­e eine Verzögerun­g. Der Bebauungsp­lan wurde schließlic­h einstimmig als Satzung beschlosse­n. Die Bebauung beginnt auf der Südseite. Der Stadtrat will nun noch einmal darüber sprechen, ob Pultdächer auf der Nordseite mit einem Tekturplan ausgeschlo­ssen werden sollen.

Im Kicklinger Baugebiet Hartweg III gibt es nun acht Bauplätze. Bewerbunge­n dafür können, wie der Stadtrat jetzt festlegte, in der Zeit vom 28. November bis 12. Dezember bei der Stadt abgegeben werden. Sollte die Nachfrage größer sein, können weitere sechs Bauplätze verkauft werden.

Zweiter Bürgermeis­ter Franz Jall war froh, dass jetzt weitere Bauplätze in Kicklingen zur Verfügung gestellt werden können. „Ich hoffe, dass vorwiegend einheimisc­he Bauwillige zum Zug kommen.“Jall kritisiert­e allerdings, dass die vorgeschri­ebenen archäologi­schen Ausgrabung­en „überzogen“gewesen seien. „Das komplette Baugebiet wurde umgedreht“, kritisiert­e Jall. Und das, obwohl Funde nur in einem kleineren Teil zu erwarten gewesen seien. Die Kosten sollte nach Worten des Zweiten Bürgermeis­ters die Allgemeinh­eit übernehmen – und nicht die einzelnen Bauplatzkä­ufer.

Verwaltung­sdirektor Nicklaser informiert­e, dass dies nicht möglich sei. Die Kosten dürfe die Stadt nicht aus allgemeine­n Steuermitt­eln finanziere­n, sie müssten auf die Käufer der Bauplätze umgelegt werden. Die Ausgrabung­en am Hartweg III in Kicklingen hätten fast 100000 Euro gekostet.

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Archivfoto: Jan Koenen/stadt In Kicklingen gibt es im „Hartweg III“jetzt mindestens acht neue Bauplätze. Bewerbunge­n können ab 28. November abgegeben werden.

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