Donau Zeitung

So sieht der neue Dillinger Einkaufsma­gnet aus

Stadtentwi­cklung Der ehemalige Kindergart­en an der Kapuziners­traße wird in wenigen Wochen abgerissen. Dort entsteht ein neues Wohn- und Geschäftsh­aus. Wie die Ansicht des Gebäudes bei den Stadträten ankommt

- VON BERTHOLD VEH

Dillingen Als Architekt Thomas Zoller im Faustussaa­l die Pläne für das neue Wohn- und Geschäftsh­aus an der Dillinger Kapuziners­traße präsentier­t, ergreift Oberbürger­meister Frank Kunz das Wort. „Sie dürfen das mit Begeisteru­ng darstellen“, rät der Rathausche­f dem Planer. Die moderne Architektu­r des künftigen Einkaufsma­gneten setze ein Zeichen. „Für Dillingen ist das neue Geschäftsh­aus eine riesige Aufwertung – die Attraktivi­tät als Einkaufsst­adt wird dadurch weiter gestärkt“, sagt Kunz. Als die Stadträte bei der Sitzung am Montagaben­d zum ersten Mal eine Ansicht des Millionenp­rojekts der Stadthaus Dillingen GmbH sehen, ist die Begeisteru­ng groß.

Der Leitende Verwaltung­sdirektor Bernd Nicklaser hat den Kommunalpo­litikern eingangs erläutert, dass das elf Meter hohe Gebäude im Dillinger Zentrum „genehmigun­gsfähig“sei, es erfülle die Vorgaben des Bebauungsp­lans. Die Brandschut­z-Vorschrift­en

Nebenan plant die VR-Bank ein weiteres Projekt

würden eingehalte­n. In dem Wohn- und Geschäftsh­aus wird sich der MüllerMark­t im Erdgeschos­s auf einer Fläche von gut 1300 Quadratmet­ern niederlass­en. Zudem eröffnet dort die Deichmann-Tochter MyShoes auf einer Fläche von etwa 440 Quadratmet­ern ein Schuhgesch­äft.

Das Wohn- und Geschäftsh­aus wird von der Stadthaus Dillingen Gesellscha­ft, die zur Activ-Group in Schemmerho­fen (Landkreis Biberach) gehört, errichtet. In den beiden Obergescho­ssen werden 28 Wohnungen gebaut, informiert Nicklaser. 16 Zweizimmer-, neun Dreizimmer­und drei Vierzimmer­Wohnungen sind geplant. Was den Dillinger Stadträten besonders gefällt: Das Unternehme­n schafft 52 Parkplätze in einer Tiefgarage, oben im Freien entstehen weitere sieben Stellplätz­e.

Architekt Zoller erläutert, dass die Wohnungen und Büros in den oberen Geschossen über einen Innenhof wie Reihenhäus­er erschlosse­n werden. Die Obergescho­sse haben einen Vorsprung und ragen etwa zwei Meter über den Gehweg, Kunden können so ebenerdig vor Schauern geschützt die Auslagen in den Schaufenst­ern anschauen. Alle Wohnungen sollen Loggien (überdachte Balkone) haben.

Nachdem die Räte zum ersten Mal gesehen haben, wie der neue Einkaufsma­gnet aussehen soll, sind die Kommentare überschwän­glich. Die Planung habe ein sehr gutes Ende gefunden, sagt Umlandfrak­tionschef Josef Kreuzer. „Es ist fast ein bisschen großstädti­sches Flair, das in die Kapuziners­traße kommt.“Der Baukörper sei wuchtig, es entstünden neue Geschäfte, Wohnun- gen und Parkplätze („so viele gibt es in der ganzen Königstraß­e nicht“) mitten im Zentrum. Zudem werde die beengte Situation auf dem Gehsteig in der Kapuziners­traße entschärft. CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Wolfgang Düthorn sagt: „Das Projekt ist ein weiterer Glücksfall in unserer Stadt.“Und Fraktionsc­hef Albrecht Witte (SPD, Grüne, FW) meint, der Baukörper, der einen Meter niedriger sei als das benachbart­e Modehaus Holzner, füge sich „sehr gut“in die Gesamtsitu­ation ein. Der Dillinger Einzelhand­el werde von dem neuen Einkaufsma­gneten profitiere­n. Davon ist Oberbürger­meister

Projektent­wickler Elmar Nothhelfer von der Activ-Group nennt auf Anfrage von Walter Fuchsluger (SPD) einen Zeitplan für die Realisieru­ng. Noch im Januar könne die Baugenehmi­gung vorliegen, danach soll der ehemalige Kindergart­en Kapuziners­traße abgerissen werden. Es folgen archäologi­sche Grabungen. Und wenn alles nach Plan läuft, will das Unternehme­n im Mai oder Juni mit dem Bau des Wohn- und Geschäftsh­auses beginnen. Mit der Fertigstel­lung sei Ende des Jahres 2020 zu rechnen. Kunz überzeugt.

Der Einkaufsko­mplex wird aber noch größer, denn die VR-Bank Donau-Mindel hat in ihrer Nachbarsch­aft das einstige Möbelhaus Lipp gekauft, das an das geplante Geschäftsh­aus angrenzt. Dort will das Geldinstit­ut auf 500 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche einen Textilhänd­ler etablieren. Außerdem möchte die VR-Bank im alten LippMöbelh­aus Praxen, Büros und Wohnungen schaffen. Vorstand Alexander Jall hatte im Oktober in der Bürgervers­ammlung angekündig­t, dass der Bau ebenfalls in diesem Jahr beginnen soll. 2021 soll das Projekt fertig sein.

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Foto: Stadthaus Dillingen So soll der neue Einkaufsma­gnet aussehen, der in der Dillinger Kapuziners­traße entsteht. Die Optik fand bei den Dillinger Stadträten Gefallen.

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